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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden
Autoren: Brown Sandra
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letztes Jahr hier in der Schweiz besucht. Luzern ist eine zauberhafte Stadt, und die Schweizer sind ein intelligentes, fleißiges und liebenswürdiges Volk. Ich bin viel in Europa herumgekommen. Eines Tages würde ich gern darüber schreiben. Sie sind selbst nur selten in den Staaten, Reeves. Was vermissen Sie?«
    Sicher keine Frau, ging es ihr durch den Kopf, als er mit einer Aufzählung von lauter unwichtigen Kleinigkeiten begann. An Frauen fehlte es ihm sicher nie. Das sanft flackernde Kerzenlicht verlieh seinem zerzausten Haar einen rötlich braunen Glanz. Direkt unter seinen Augen, über seinen Wangenknochen, zeichneten sich ein paar Sommersprossen ab. Im harschen Licht unten im Laden hatte sie sie nicht gesehen.

    Einzeln betrachtet waren seine Züge nicht im klassischen Sinne schön. Seine Nase war etwas zu schmal. Sein Mund war fast zu breit. Das Kinn etwas zu starrsinnig gereckt. Aber seine Augen leuchteten in einem wunderbaren Grün und wiesen dichte Kränze langer, dunkler Wimpern auf. Alles in allem war er auf eine verwegene Weise attraktiv. Und seine Männlichkeit war geradezu bedrohlich – denn ihr konnte sicher keine Frau auf Dauer widerstehen.
    Auf seine Garderobe legte er anscheinend keinen allzu großen Wert. Das neue Hemd war nicht mal so weit zugeknöpft wie das, das er vor wenigen Minuten ausgezogen hatte, und sie starrte wie gebannt auf die vielen dunklen Locken, die sie in dem tiefen Ausschnitt sah.
    Jordan merkte, dass er nicht mehr sprach, und atmete tief ein. »Noch eine Tasse Kaffee?«, fragte sie.
    Â»Nein, danke.«
    Abermals senkte sich Stille über den Raum. Nur ein Sofakissen lag zwischen ihnen, und er starrte sie an, nahm automatisch ihre Hand, die auf ihrem Oberschenkel lag, und sie zog sie nicht zurück.
    Die Kerzen warfen riesengroße Schatten auf die Wände des heimeligen Raums. Jordan hatte den eierschalenfarbenen Gips von einer Wand entfernt, und von den alten Steinen, die man jetzt an seiner Stelle sah, wurde die Behaglichkeit des Zimmers noch verstärkt. Geschmackvolle messinggerahmte Plakate, die für Konzerte, Ballettaufführungen und Kunstausstellungen warben, waren an verschiedenen Stellen aufgehängt,
und die hohen, breiten Fenster waren hinter Vorhängen aus demselben goldbraunen Paisley-Stoff versteckt, mit dem auch das Sofa und die Kissen in dem braunen Clubsessel bezogen waren. Nicht der allerkleinste Teppich lenkte den Betrachter von der Schönheit des vom Alter weich glänzenden Massivholzbodens ab.
    Â»Sie haben eine schöne Wohnung.« Bisher hatte er mit seinem Daumen über ihrem Handgelenk gekreist, jetzt aber schob er ihn in Richtung ihres Handballens und sah ihr reglos ins Gesicht.
    Â»Danke«, sagte sie mit rauer Stimme. »Ich … habe sie selber dekoriert und auch die … Sofakissen selbst bezogen.«
    Â»Sie sind wirklich hübsch«, antwortete er. Sein Blick jedoch fiel nicht auf ihre Couch, sondern auf ihre Brust, und sie musste mühsam schlucken, als er ihn wieder in Richtung ihrer rauchig grauen Augen wandern ließ.
    Nie zuvor in seinem Leben hatten ein Paar Augen Reeves derart gebannt. Die hellgraue Farbe selbst war bereits ungewöhnlich, doch die Einzigartigkeit des Tons wurde durch die dunkelblauen Ringe um die Iris herum verstärkt. Allerdings machten die rein physikalischen Aspekte ihrer Augen sie noch nicht zu einer derartigen Rarität. Es waren das Leben und das Temperament, die von ihnen auszugehen schienen. Die blauen Bänder, die die klare graue Iris umgaben, schienen sich willkürlich auszudehnen oder zu verengen und erlaubten nur flüchtige Blicke in die Seele
dieser Frau. Plötzlich aber war es unerlässlich für sein Wohlergehen, sämtlichen Geheimnissen, die diese zauberhaften Augen bargen, auf den Grund zu gehen.
    Jetzt starrte er ihr in die Augen, nahm in ihren Tiefen allerdings nur sich selber wahr. Er sehnte sich danach, in diese Augen einzudringen, hinter ihre Stirn, um zu wissen, was dort vor sich ging. Er schob sich dicht an sie heran.
    Jordans Herz klopfte so laut, dass sie sicher war, er könne es hören oder sehen, wie es gegen den Stoff über ihren straffen Brüsten schlug. Sein Blick war zu bezwingend, sein Körper zu warm und seine Hand zu heiß, während er sie über ihre Finger gleiten ließ.
    Sie kämpfte gegen den Impuls, sich an diesen Fremden anzulehnen, und versuchte, ihre Hand
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