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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden
Autoren: Brown Sandra
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um zu murmeln: »Jordan Hadlock«, während sie ihm ihre kribbelnde Hand wieder entzog.
    Â»Danke, dass Sie mich hereingelassen haben«, sagte er.
    Â»Was machen Sie an einem solchen Abend draußen auf der Straße? Haben Sie aus irgendeinem Grund nach mir gesucht?«
    Er sah sie mit einem reumütigen Lächeln an. »Nein. Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass es so einfach war. Ich bin heute Nachmittag – oder eher am frühen Abend – hier angekommen. Ich bin zum ersten Mal in Luzern und wollte mich noch ein bisschen umsehen, bevor ich mir ein Zimmer nehme. Also habe ich das Taxi weggeschickt, bin eine Weile am See entlangspaziert, habe einen Happen gegessen und dann eine Tour durch die Altstadt gemacht. Dann kam plötzlich das Gewitter, und ich hatte keinen blassen Schimmer, wo ich war.« Er sah sie mit einem verschämten, jungenhaften Grinsen an, und sie musste lachen.
    Â»Seien Sie nicht so streng mit sich. Man kann sich leicht verlaufen, wenn man zum ersten Mal hier in der Altstadt ist.«

    Â»Ja, aber ich bin ein erfahrener Reisender. Ich war schon so gut wie überall und habe mich noch nie verirrt. Sie werden doch wohl niemandem verraten, dass ich heute Abend hier gestrandet bin, oder?«, flüsterte er in verschwörerischem Ton.
    Â»Versprochen«, gab sie ebenso gedämpft zurück, bevor sie von ihm wissen wollte: »Weshalb sind Sie so oft unterwegs?«
    Â»Ich bin Fotojournalist. Meistens freiberuflich. Aber manchmal arbeite ich auch für irgendwelche Nachrichtenagenturen, wenn bei ihnen gerade jemand fehlt.«
    Sie riss die Augen auf. »Reeves Grant. Sind Sie etwa der ›R. Grant‹?«
    Er nickte.
    Â»Ich habe schon viele Ihrer Aufnahmen gesehen. Ich lese jede Menge Zeitschriften.« Lächelnd wies sie auf die Ständer hinter sich. »Ihre Arbeit muss wirklich faszinierend sein.«
    Er zuckte bescheiden mit den Schultern.
    Â»Tja, meine Miete kann ich davon zahlen. Oder könnte ich, wenn ich einen festen Wohnsitz hätte. Meistens lebe ich in Hotels«, erklärte er. »Aber wie dem auch sei, ich kann Ihnen gar nicht sagen, was für ein Gottesgeschenk Ihr Laden war. Ich bin eine geschlagene halbe Stunde durch den Regen gelaufen, bis ich plötzlich die Lichter sah. Ich konnte es kaum glauben, als ich das Schild über dem Eingang sah. Ein englisches Zeitschriftengeschäft! Ein Licht in der Dunkelheit, ein Leuchtturm inmitten des
Sturms«, stieß er dramatisch aus, und Jordan lachte abermals.
    Â»So beeindruckend ist dieser Laden sicher nicht«, klärte sie ihn lächelnd auf. »Doch es freut mich, dass er Ihnen gelegen kam.«
    Â»Haben Sie ein Telefon? Und können Sie mir ein Hotel empfehlen, bevor ich Ihren Boden völlig ruiniere ?«
    Â»Ja und ja.« Sie trat vor den Tresen mit der altmodischen Kasse und zog ein Telefon und eine zerfledderte Broschüre darunter hervor. »Was möchten Sie für ein Hotel? Die Hotels am See sind alle exzellent, falls Ihr Budget …«
    Â»Mein Auftraggeber zahlt«, erklärte er ihr grinsend. »Suchen Sie einfach eins für mich aus.«
    Â»Also gut.« Sie hielt den Telefonhörer ans Ohr und stieß ein lautes Stöhnen aus. »Oh nein!«
    Â»Was ist los?«
    Â»Das Telefon ist tot. Tut mir leid. Das kommt manchmal vor, wenn wir ein Gewitter haben …« Sie sah ihn unglücklich an.
    Wieder zuckte er nur mit den Schultern. »Kein Problem. Ich werde schon ein Zimmer finden, wenn Sie mir einfach sagen, in welche Richtung ich von hier aus gehen muss.«
    Â»Aber es regnet noch immer«, protestierte sie. »Warum bleiben Sie nicht noch ein bisschen hier?« Sie war selbst von ihren Worten überrascht, und als sie seine amüsierte Miene sah, fügte sie eilig hinzu: »Vielleicht hört das Gewitter ja bald auf.«

    Er blickte aus dem Fenster in das Unwetter hinaus. Statt weniger zu werden, nahmen Blitz und Donner eher noch an Wildheit zu.
    Â»Ich bin kein Märtyrer«, räumte er ein. »Ich werde also noch ein wenig bleiben. Halte ich Sie vielleicht von irgendeiner Arbeit ab?«
    Â»Nein – ich habe nur ein paar Bücher in die Regale einsortiert.« Sie zeigte auf die Leiter, von der sie eben geklettert war.
    Â»Dann werde ich Ihnen einfach dabei helfen, während ich hier bin.«
    Â»Nein, das kann bis nachher warten. Ich …«
    Â»Das bin ich Ihnen
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