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Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)

Titel: Gefärhlich tiefe Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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Aufzugknopf. Joc verlangsamte den Schritt und musterte sie. Als sie miteinander gesprochen hatten, war sie ihm sehr groß vorgekommen. Ein falscher Eindruck, wie er jetzt feststellte. Vielleicht hatte ihn ihr zarter Duft abgelenkt oder die kornblumenblauen Augen. Jedenfalls schätzte er sie auf knapp einen Meter fünfundsiebzig, gerade die richtige Größe für eine Frau. Ihre Frisur kam allerdings einem Verbrechen gleich. Rosalyn hatte sich das Haar straff zu einem festen Knoten zurückgebunden. Kein Wunder, dass ihm die Farbe nicht gleich aufgefallen war. Am liebsten hätte er die Haarnadeln gelöst und sich die seidigen Strähnen durch die Finger gleiten lassen.
    Die jahrelange harte Arbeit auf der Ranch hatte ihren schlanken Körper gestählt. Ihre Beine und ihre anziehende Rückseite waren wunderschön, perfekt geformt. Außerdem hatten ihre Brüste die ideale Größe, weder zu klein noch zu groß, er könnte eine genau in einer Hand wiegen. Was ihr Gesicht betraf, so konnte er nur von wahrer natürlicher Schönheit sprechen.
    Ihre Züge waren fein und ebenmäßig. Garantiert war sie auch noch mit neunzig hübsch anzusehen. Ihr heller Teint bildete einen reizvollen Kontrast zu den roten Haaren. Ihre geschwungenen Augenbrauen, die hohen Wangenknochen und die sinnlichen Lippen hätten ihr Gesicht für seinen Geschmack zu makellos gemacht. Aber ihre nicht vollkommen gerade Nase bildete den Ausgleich. Joc schmunzelte. Wie mochte das wohl passiert sein?
    Das Signal am Aufzug ertönte. Erleichtert seufzend betrat Rosalyn die Kabine. Joc folgte ihr und erlebte gleich darauf eine interessante Kombination verschiedener Regungen – Unruhe, Argwohn und prickelnde Nervosität. Die Spannung, die in der Luft lag, zusammen mit Rosalyns erotischer Ausstrahlung, erzeugten in Joc sofort den Wunsch, ihr näherzukommen. Die Türen schlossen sich, und sie fuhren nach unten.
    „Ich glaube, Sie haben etwas vergessen.“ Er reichte ihr den Stetson.
    „Danke“, sagte sie leise. Dann nahm sie den Hut und setzte ihn so auf, dass man ihr Haar nicht mehr sah.
    „Bitte.“ Joc streckte den Arm aus und drückte auf einen Knopf, der den Aufzug sanft zum Stehen brachte.
    „Was tun Sie da?“ Er hörte einen leichten Anklang von Angst in ihrer Stimme. „Warum haben Sie den Aufzug angehalten?“
    „Ich möchte Ihnen gern ein anderes Angebot machen.“
    Sie winkte ab. „Bitte nicht. Ich habe Ihre Angebote gehört und bin nicht interessiert.“
    „Aber dieses haben Sie noch nicht gehört.“
    Nachdem sie ihm einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte, betrachtete sie angestrengt die Bedientafel. Wenn er gern Wetten abschloss, was bestimmt der Fall war, dann würde er wahrscheinlich eine Million setzen. Rosalyn war sicher, dass er ahnte, was in ihr vorging: Sie musste sich extrem beherrschen, um nicht auf sämtliche Knöpfe zu drücken, damit sich der Aufzug wieder in Bewegung setzte. Zentimeter um Zentimeter kam sie der Bedientafel näher, bevor sie die Hand schließlich sinken ließ.
    „Auf wie viele Arten muss ich Ihnen noch sagen, dass ich nicht interessiert bin?“, fragte sie würdevoll. „Ich habe keines Ihrer bisherigen Angebote angenommen. Und egal, was Sie sich ausdenken, es bleibt bei meinem Nein.“
    „Ich dachte, ich gebe Ihnen die Gelegenheit, mich von Ihrem Desinteresse bei einem Abendessen zu überzeugen.“
    Jetzt horchte sie auf und wandte sich ihm zu. „Abendessen?“
    „Richtig. Das ist die Mahlzeit, die man nach dem Mittagessen, aber bevor man ins Bett geht, zu sich nimmt.“
    Statt zu lachen, runzelte sie die Stirn. „Warum sollten Sie mich zum Essen einladen? Sie wissen, dass ich jedes Angebot ausschlage, das Sie machen.“
    Er tippte mit dem Daumen gegen den Rand ihres Stetson. Dadurch rutschte ihr der Hut in den Nacken, und Joc konnte ihr Gesicht ungestört betrachten. Ihre Standhaftigkeit überraschte ihn. Rosalyn hatte Charakterstärke, Entschlossenheit und Leidenschaft. Sie schien förmlich vor Temperament und Energie zu glühen. Wie wäre es wohl, das schwelende Feuer in ihr zu entzünden und die eingedämmten Flammen zu einem wilden Feuer zu entfachen? Das wollte er herausfinden. Unbedingt. Wenn es so weit war.
    „Woher wollen Sie wissen, ob man mir nicht den Wunsch ausreden kann, Ihre Ranch zu kaufen? Denken Sie darüber nach. Sie haben den ganzen Abend, um sich mit mir auseinanderzusetzen. Es wird keine Unterbrechungen geben, und Ihnen wird meine volle Aufmerksamkeit zuteil. Ich gebe Ihnen Zeit, in
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