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Gefaehrten der Finsternis

Titel: Gefaehrten der Finsternis
Autoren: Chiara Strazzulla
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zu wenig ist. Ich möchte mehrere Ratgeber haben, die ich fragen kann, wenn ich eine Entscheidung
zu treffen habe. Je mehr Meinungen man hört, desto bessere Entscheidungen trifft man. Deshalb«, und dabei deutete er auf Lyannen, »Lyannen, mein Freund, hoffe ich, dass du mir die Ehre erweist, die Stellung eines Hohen Ratgebers einzunehmen, genau wie ihr alle, Freunde aus dem Bund der Rebellen. Euch,Ventel, bitte ich nicht, denn ich weiß, dass der Regent der Letzten Stadt vorhat, Euch seinen Platz zu überlassen. Aber ich hoffe, dass Vandriyan und Theresian dazugehören, und auch Greyannah, da ich gehört habe, dass er seine Aufgabe als Statthalter beenden will.«
    »Ja, ich glaube, es ist Zeit für mich, in den Ruhestand zu treten«, gab Greyannah lachend zu. »Ich denke, noch eine Friedenszeit würde mich umbringen, und vielleicht ist es besser, wenn ich hier bei meinem lieben Freund Vandriyan bleibe, um mit ihm über die guten alten Zeiten zu reden.« Er strich sich die Uniform glatt. »Ich glaube, das wird wirklich das erste und das letzte Mal sein, dass ich diese Uniform trage.«
    »Scrubb, Rabba Nix, diese Aufforderung richtet sich natürlich auch an euch«, fügte Slyman hinzu, »und Tyke, ich würde auch gern einen Vertreter der Sterblichen bei mir am Hof haben. Irdris, Viridian, das Gleiche gilt für die Amazonen und die Droqq.« Dann wandte er sich an den Einsamen und verstummte. Ihre Blicke trafen sich und einen Augenblick war alles wieder beinahe wie früher. »Herr«, sagte Slyman ganz leise, »ich hätte gern, dass auch Ihr …«
    Doch der Einsame unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Jetzt müsste eigentlich ich Euch meine Ehrerbietung erweisen, Majestät«, sagte er mit seiner rauen Stimme.
    »Nein«, widersprach ihm Slyman so gebieterisch, dass es sogar den Einsamen erstaunte. »Nennt mich nicht Majestät. Ihr seid mein Vater und mein Lehrmeister gewesen und das werde ich niemals vergessen können. Was auch geschieht, Ihr werdet immer mein Herr bleiben.« Jetzt klang seine Stimme nicht mehr
so fest und entschlossen. »Und ich möchte gern, dass Ihr hier bei mir bleibt.«
    Der Einsame legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. »Du brauchst mich nicht mehr«, sagte er und in seiner Stimme schwang eine große Zärtlichkeit mit. »Jetzt kannst du auf dich selbst aufpassen. Nein, du brauchst mich wirklich nicht mehr. Dafür brauche ich das Umherziehen.« Er lächelte, als er Slymans bestürzte Miene sah, und strich ihm über die Wange. »Komm schon. Ich werde oft zu dir zurückkehren, das verspreche ich dir. Du wirst es schon eine Weile allein schaffen.«
    »Herr«, flüsterte Slyman und es klang wie ein Hauch.
    Der Einsame drückte ihn fest an sich und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Zeig ihnen, wer du bist!«
    »Das werde ich tun, Herr«, versprach Slyman.
     
    Die Feldherren zogen sich schließlich zurück und der Platz lag jetzt verlassen da. Nur der Einsame saß noch in einer Ecke, den Kopf zwischen den Händen vergraben, und dachte nach. Er würde am folgenden Tag aufbrechen. Besser ließ er nicht zu viel Zeit verstreichen.
    Da legte sich eine Hand ganz leicht auf seine Schulter. Er drehte sich um. Viridian sah ihn auf seine leicht unverschämte Art lächelnd an.
    »Du brichst also wieder auf?«, fragte er ihn.
    Der Einsame nickte. »Ich habe vor, einige Zeit fern von Dardamen zu verbringen. Das wird sowohl mir als auch Slyman guttun.«
    »Gut, aber erwarte nicht, dass ich dich allein ziehen lasse«, sagte Viridian. »Ich komme mit dir.«
    »Meinst du das ernst?« Der Einsame sah ihn an, als könne er es nicht glauben.
    Viridian zuckte lächelnd mit den Schultern. »Was denn sonst?«

DANKSAGUNGEN
    W ENN ICH HIER alle Menschen auflisten wollte, die irgendwie zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben, müsste ich wahrscheinlich noch weitere hundert Seiten füllen. Da ich das nicht tun kann, gilt mein erster und größter Dank all jenen, die sich hier nicht aufgeführt finden, die ich deshalb aber keineswegs vergessen habe.
    Außerdem geht ein riesiges Dankeschön:
     
    An Professoressa Emanuela Turchetti, die von Anfang an an mich geglaubt hat und ohne die Lyannen und all die anderen wohl immer noch unveröffentlicht in einer Schublade liegen würden.
    An all die wunderbaren Menschen von Einaudi Stile libero, die mir einen so großen Teil ihrer Zeit gewidmet haben, im Besonderen an Severino Cesari für das - hoffentlich verdiente - Vertrauen, das er in mich gesetzt
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