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Gefährliche Freiheit

Gefährliche Freiheit

Titel: Gefährliche Freiheit
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Staatsoberhaupt werden – eines, das vom Volk gewählt war und sich nicht einfach durch brutale Gewalt ins Amt gedrängt hatte. Vielleicht würde sogar er selbst oder Nina oder Trey sich eines Tages zur Wahl stellen und danach das Land regieren, das ihnen einst das Recht abgesprochen hatte zu leben.
    Er stellte sich vor, dass Nina sich um ihre Großmutter und ihre Tanten kümmerte, genau so wie diese sich einst um Nina gekümmert hatten. Er stellte sich vor, dass Trey eines Tages Collegeprofessor wurde, Matthias Pfarrer und Percy Ingenieur und Alia, die kleine Alia – nun, vielleicht würde sie irgendwann Ärztin werden, wie Mrs Talbot.
    Er stellte sich vor, wie all die schüchternen, seltsamen Schattenkinder, denen er in der Hendricks-Schule begegnet war, die Chance bekamen, ein ganz normales Leben zu führen – oder vielleicht ein ganz außerordentliches. Vielleicht würde einer von ihnen irgendwann ein großartiger Erfinder werden, ein großer Schriftsteller oder Philosoph oder … wer konnte schon wissen, was sie von jetzt an alles zustande bringen würden?
    Er stellte sich vor, dass Smits das Hauptquartier der Bevölkerungspolizei als sein Elternhaus zurückfordern und es in ein Heim für Kinder umwandeln würde, die ihre Familie verloren hatten. Und er sah den Jungen auf Krücken, den die Bevölkerungspolizisten zusammengeschlagen hatten, Smits dabei helfen.
    Er stellte sich vor, dass er erwachsen war, eine eigene Farm hatte, eine Frau und Kinder – zwei vielleicht, oder auch drei oder mehr. Sonntags würde er mit seiner Frau und seinen Kindern nach Hause fahren und mit seinen Eltern und den Familien seiner Brüder zu Mittag essen. Und dabei würden sie alle an einem Tisch sitzen, alle zusammen.
    Er stellte sich vor, wie er und seine Freunde jedes Jahr an einer Gedenkstätte für Jen und die anderen dritten Kinder, die bei der Kundgebung ihr Leben verloren hatten, zusammenkommen würden. Er selbst würde länger bleiben als die anderen, sich über den Gedenkstein beugen, bis er den kalten Stein berührte, und der geisterhaften Erinnerung an ein Mädchen, das niemals heranwachsen würde, das für seinen Glauben alles geopfert hatte, zuflüstern: Jen, wir haben es geschafft. Jetzt sind alle frei.
    Er wusste nicht, ob irgendetwas davon jemals wirklich eintreten würde.
    Aber all das war jetzt möglich.
     
     
     
     
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