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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Autoren: Linda Howard
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falls sie noch interessiert war, wenn er ihr schrieb.
    Ray schlug mit dem zusammengefalteten Brief gegen seinen Schenkel, während er das Postamt verließ und zu seinem Lieferwagen ging. Die ganze Sache kostete ihn viel zuviel Zeit. Im Juli wollte er das alles geregelt haben, und jetzt war schon Mitte Mai. Innerhalb der nächsten sechs Wochen musste er eine Frau finden.
    Madelyn ließ beinahe ihre Post fallen, als sie die Montana-Adresse auf dem Absender des schlichten weißen Umschlags las. Nur neun Tage waren verstrichen, seit sie die Annonce  beantwortet hatte. Also musste der Rancher fast postwendend zurückgeschrieben haben. In diesen neun Tagen hatte sie sich eingeredet, sie würde nichts von ihm hören.
    Sie setzte sich an ihren kleinen Esstisch, riss das Kuvert auf und begann den kurzen Brief zu lesen.
Sehr  geehrte Miss Patterson, mein Name ist Ray Duncan.
    Ich bin vierunddreißig Jahre alt, geschieden und kinderlos,   und ich besitze eine Ranch in Zentral-Montana. Falls Sie   immer noch interessiert sind, können   wir uns am Samstag in   zwei Wochen   sehen. Geben Sie mir bitte   Bescheid, dann   schicke ich Ihnen eine Busfahrkarte nach Billings.
    Kein Gruß, nur die Unterschrift: »G. R. Duncan«. Was bedeutete das G? Die Handschrift war kantig und gut leserlich, und er hatte keine Rechtschreibfehler gemacht.
    Nun kannte sie seinen Namen und sein Alter, und sie wusste, dass er geschieden war. Zuvor hatte sie ihn nicht als realen Menschen betrachtet, sondern als den anonymen Verfasser einer  Zeitungsanzeige. Jetzt war er eine ganz bestimmte Person – und offenbar vielbeschäftigt, wenn er erst am Samstag in zwei Wochen Zeit fand, um sie zu treffen. Bei diesem Gedanken lächelte Madelyn unwillkürlich. Eigentlich erweckte er nicht den Eindruck, dass er dringend eine Ehefrau brauchte, sonst müsste er es etwas eiliger haben, sie kennenzulernen. Vermutlich steckte er bis zum Hals in Arbeit. Wie sein Brief verriet, war er geschieden. Vielleicht hatte seine erste Frau ihn verlassen, weil die Ranch ihn völlig beanspruchte.
    Madelyn klopfte mit den Fingernägeln auf den Brief und studierte die Handschrift. Sie war fasziniert, und ihre Neugier wuchs. Ja, sie wollte diesen Mann kennenlernen.
    Madelyn S. Patterson antwortete prompt, im Gegensatz zu den beiden anderen Frauen. Die hatten sich noch nicht gemeldet. Er öffnete das Kuvert und las den Brief.
Sehr  geehrter Mr. Duncan, ich werde an dem Tag, den Sie   vorgeschlagen haben, in Billing   eintreffen. Aber ich kann nicht   erlauben, dass Sie die Reisekosten übernehmen, da wir uns   fremd   sind und unsere erste Begegnung möglicherweise keine   Konsequenzen haben wird. Meine Maschine   landet um 10 Uhr   39. Ich hoffe, das lässt sich mit Ihren Plänen vereinbaren. Ein   Flugplan liegt bei.
    Bitte benachrichtigen Sie mich, wenn Sie   einen anderen Ankunftstermin vorziehen.
    Er hob die Brauen. Hm… Also wollte sie nicht mit dem Bus fahren, sondern fliegen. Ein zynisches Lächeln verzog seine Lippen. Auch er flog sehr gern. Früher hatte er sogar eine eigene Maschine besessen – vor der Scheidung von Alana. Seine Ehefrau sorgte dafür, dass er sich seit Jahren keine Flugtickets mehr leisten konnte, geschweige denn ein eigenes Flugzeug zu benutzen. Einerseits wusste er es zu schätzen, dass Miss Patterson ihm die Spesen ersparte. Andererseits verletzte es seinen Stolz, dass er ihr kein Flugticket schicken konnte. Sogar die Busfahrkarte hätte sein Budget erheblich belastet. Wenn Miss Patterson herausfand, wie seine finanzielle Situation aussah, würde sie vermutlich gleich wieder kehrtmachen. Mit dieser Frau konnte es unmöglich klappen, aber er wollte sich vergewissern, denn es war keineswegs so, dass die Bewerberinnen ihm die Tür eintraten.

    Madelyn lud Robert für den Donnerstag vor dem Samstag, wo sie nach Montana fliegen würde, zum Dinner ein. Wie sie wusste, war er am Freitag verabredet, und sie wollte allein mit ihm reden.
    Pünktlich um acht erschien er und ging zu ihrem kleinen Barschrank, wo er sich einen doppelten Scotch mit Wasser eingoss. Er prostete ihr zu.
    Madelyn hob ihr Weinglas. »Auf ein Rätsel.«
    Er zog die elegant geschwungenen Brauen hoch. »Meinst du dich selbst?«
    »Nein, ich bin ein offenes Buch.«
    »In einer unbekannten Sprache geschrieben?«
    »Und wenn man deine Buchdeckel mal aufschlägt – welche Sprache würde man dazwischen  finden?«
    Er zuckte die Schultern. Seine Augen lächelten immer noch,
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