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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Autoren: Linda Howard
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Baby. Fang ihn auf oder geh nach Hause.«
    Ja, es war höchste Zeit für einen neuen Beginn. Der Schock über den Verlust der beiden geliebten Menschen hatte sie in eine seltsame Trägheit versetzt. Sonst hätte sie schon vor zwei Jahren gekündigt.

    »Gesucht: Ehefrau für Rancher.« Madelyn griff nach der Zeitung und las die Anzeige noch einmal.
    Nein, so verzweifelt war sie nun auch wieder nicht, oder? Sie brauchte einen Job, einen Tapetenwechsel, aber keinen Mann.
    Andererseits war sie achtundzwanzig, alt genug, um zu wissen, dass ihr die Großstadthektik nicht zusagte – obwohl sie fast immer in Städten gelebt hatte. Während ihrer Kindheit in Richmond war sie so glücklich gewesen, wenn sie an den Wochenenden die kleine Farm ihrer Großmutter besucht hatte, in einer stillen, schönen Landschaft. Sie hatte die Ruhe und den Frieden dieses Hauses stets genossen und sich danach zurück-gesehnt, als sie nach der Wiederverheiratung ihrer Mutter nach New York gezogen war.
    Nein, so verzweifelt war sie nicht – aber neugierig, und sie brauchte dringend eine Ablenkung von ihren Problemen, während sie überlegte, welchen Job sie sich suchen sollte –  und wo. Es wäre wie ein erstes Rendezvous. Und wenn es klappte – okay. Sie hatte nichts gegen Montana. Und wäre es nicht lustig, wenn sie ihren Enkeln erzählen könnte, sie habe den Großvater mittels einer Heiratsanzeige kennen gelernt?
    Und wenn – was wahrscheinlicher war, – nichts dabei herauskam, würde es niemandem schaden.
    Wenn sie auf die Heiratsannonce eines Montana-Ranchers antwortete, würde sie sich viel sicherer fühlen als bei einer Verabredung mit dem Verfasser einer der hochgestochenen New Yorker Anzeigen.
    Von plötzlicher Abenteuerlust gepackt, spannte sie ein Blatt Papier in ihre Schreibmaschine ein, tippte einen Antwortbrief, adressierte ein Kuvert, klebte eine Marke darauf und warf es in den Ablagebehälter für die Post. Danach verspürte sie ein flaues Gefühl im Magen, als hätte sie eine unglaubliche Dummheit gemacht. Aber genauso war ihr auch zumute gewesen, als sie das erste Mal am Steuer eines Autos gesessen hatte. Und wenn sie Achterbahn gefahren, aufs College gegangen, zum erstenmal geflogen und zu ihrem ersten Rendezvous gegangen war. Dieses Gefühl hatte fast alle Premieren ihres Lebens begleitet, doch niemals eine Katastrophe angekündigt. Statt dessen hatte sie alle neuen Erfahrungen sehr genossen.
    Vielleicht war das ein gutes Zeichen.
    Jedenfalls gab es nichts zu befürchten. Wahrscheinlich würde sich dieser Montana-Rancher gar nicht bei ihr melden.
    Was hatten sie schon für Gemeinsamkeiten?
    Ray Duncan las den New Yorker Absender auf dem Kuvert und runzelte die Stirn. Er schlitzte es auf und zog ein mit Maschine beschriebenes Blatt heraus. Was wusste eine New Yorkerin vom Leben auf einer Ranch? Er war versucht, den Brief in den Mülleimer zu werfen. Sicher wäre es reine Zeitvergeudung, ihn .zu lesen – ebenso wie die Fahrt nach Billings, wo er seine Post abgeholt hatte. Heute hatte er nur diese eine Antwort bekommen – ausgerechnet aus New York.
    Da das Interesse an seiner Anzeige nicht gerade überwältigend war, beschloss er, den Brief zu lesen.
    Erst die dritte Antwort… Offenbar gab es nicht allzu viele Frauen, die auf einer Ranch in Montana leben wollten.
    Das kurze Schreiben enthielt bemerkenswert spärliche Informationen. Sie hieß Madelyn S.  Patterson, war achtundzwanzig, nie verheiratet gewesen, gesund, kräftig und arbeitswillig. Als  einzige der drei  Frauen hatte sie es versäumt, ein Foto beizulegen.
    Sie war jünger als die beiden anderen. Die Lehrerin, etwa in seinem Alter, sah nicht übel aus. Die andere war sechsunddreißig, zwei Jahre älter als er, und nie berufstätig gewesen.
    Sie hatte ihre invalide Mutter gepflegt, die kürzlich gestorben war. Nach dem Foto zu schließen, unscheinbar, aber nicht hässlich… Beide dürften realistischere Erwartungen in das harte Leben auf einer abgeschiedenen Ranch setzen als diese Madelyn S. Patterson.

    Andererseits könnte sie ein Kleinstadtmädchen sein, das nach New York gezogen war und dem die dortige Atmosphäre nicht gefiel. Sie musste die Heiratsanzeige in einer Zeitung aus dem Mittelwesten gelesen haben, die ihr geschickt worden war.
    Jedenfalls hatte er zu wenige Antworten erhalten, als dass er sich’s leisten konnte, diesen Brief zu ignorieren. Er würde mit Madelyn S. Patterson die gleiche Vereinbarung treffen wie mit den beiden anderen –
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