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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Autoren: Linda Howard
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Fidschi-Inseln.
    Dort hatte Robert zwar keine Geschäftsinteressen, aber trotzdem…
    Madelyn faltete die Zeitung auseinander, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und legte die Beine auf den Schreibtisch. Diese Entscheidung konnte warten. Mit dem Problem befasste sie sich schon seit einiger Zeit, und es würde immer noch existieren, wenn sie die Zeitung gelesen hatte.
    Sie liebte Zeitungen aus anderen Städten, besonders aus kleineren, und hauptsächlich die Klatschspalten in den Sonntagsbeilagen. Das Blatt aus Omaha war zwar auflagen-stark für derlei gemütlichen Tratsch, strahlte aber ein Mittelwesten-Flair aus, das sie daran erinnerte, dass auch außerhalb von New York City Menschen lebten. Die Bewohner dieser riesigen Steinwüste neigten dazu, sich völlig von ihr verschlingen zu lassen. Madelyn hingegen interessierte sich auch für andere Lebensstile – nicht, weil ihr New York missfiel, sondern weil sie von unbändiger Neugier erfüllt war.
    Die weltpolitischen Ereignisse ließ sie links liegen – die wurden in Omaha nicht anders dargestellt als in New York.
    Und so informierte sie sich über Lokalneuigkeiten aus dem Mittelwesten. Sie erfuhr, dass die Dürre den Farmern und Ranchern zu schaffen machte, wer geheiratet hatte und wer heiraten wollte…
    Dann sah sie den Anzeigenteil durch, verglich die Grundstückspreise in Omaha mit denen in New York und staunte wie immer über die gewaltigen Unterschiede.
    Schließlich fiel ihr Blick auf die Heiratsannoncen. Eine dieser Anzeigen erregte ihre  Aufmerksamkeit.
    »Gesucht:  Ehefrau für Rancher. Muss charakterfest, arbeitswillig und bereit sein, Kinder zu   bekommen. Alter: Zwischen   25 und 35.«
    Interessentinnen wurden gebeten, sich per Postfach in Billings, Montana, zu melden.
    Madelyn wusste nicht, ob sie lachen oder sich ärgem sollte.
    Offenbar suchte der Mann eine Kombination von Zuchtstute und Rancharbeiterin. Andererseits zeigte er eine fast brutale Offenheit, was seine Vorstellungen anging, und das war eine erfrischende Abwechslung angesichts der Heiratsanzeigen in New Yorker Zeitungen und Magazinen, die zum Beispiel lauteten:
    »Einfühlsamer Wassermann sucht New Age-Frau, um mit   ihr die Bedeutung des Universums zu   ergründen.«
    Solche Annoncen verrieten überhaupt nichts über den Typ, der sie formuliert hatte.
    Und was teilte ihr diese besondere Anzeige über den Rancher mit, abgesehen von seiner  Ehrlichkeit? Da er sich Kinder wünschte, konnte er nicht allzu alt sein, wahrscheinlich um die Vierzig. Und da er eine charakterfeste Frau suchte, war er vermutlich kein Partylöwe, sondern eher ein ernsthafter, hart arbeitender Mensch, der keine Zeit fand, um auf Brautschau zu gehen.
    Vor einigen Wochen hatte Madelyn einen Artikel über Heiratsannoncen gelesen. Das Thema  interessierte sie, aber die Unpersönlichkeit, die damit zusammenhing, gefiel ihr nicht.
    Offenbar machten gewisse Leute gute Geschäfte mit Asiatinnen, für die sie Ehepartner in westlichen Nationen suchten.
    Aber neuerdings gaben auch Farmer und Rancher in schwach besiedelten US-Staaten solche  Anzeigen auf, ganz einfach, weil in diesen Gegenden so wenige Frauen lebten. Es gab sogar ein Magazin, das sich ausschließlich dieser Art von Heiratsvermittlung widmete.
    Wenn man auf eine solche Annonce antwortete, verpflichtete man sich zu nichts, nur zu einem Treffen. Dabei lernte man jemanden kennen, genauso, wie man diesem oder jenem Menschen auf andere Weise zum erstenmal begegnete.
    Madelyn faltete die Zeitung zusammen und wünschte, sie hätte was anderes zu tun, als über Heiratsanzeigen nachzudenken.
    Sie könnte nach oben gehen und mit der Faust auf Roberts Schreibtisch schlagen, aber das würde ihr nichts nützen. Er schätzte es ganz und gar nicht, in die Enge getrieben zu werden, und wäre niemals bereit, die reibungslose Funktion seiner Büros zu stören, indem er Madelyn mit einer Aufgabe betraute. Nach dem Tod ihrer Großmutter und ihrer Mutter hatte er sie eingestellt, um ihrem Leben einen neuen Inhalt zu geben. Inzwischen wussten sie jedoch beide, dass der Job keinen Zweck mehr verfolgte. Nur Madelyns unheilbarer Optimismus hatte sie veranlasst, so lange bei der Stange zu bleiben – in der Hoffnung, eines Tages wirklich beschäftigt zu werden. Wenn sie mit der Faust auf den Schreibtisch ihres Stiefbruders schlug, würde er sich belustigt zurücklehnen, ein Lächeln auf den Lippen, das seine Augen nicht erreichte, und sagen: »Ich hab dir den Ball zugeworfen,
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