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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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sagte Hanni ungeduldig. „Hast du geschlafen?“
    „Wohin wurden die Kisten gebracht?“, fragte Carlotta. „Auf den großen Speicher – so viel ich erkennen konnte“, erwiderte Bobby.
    „Vielleicht waren Musikinstrumente drin“, meinte Marianne.
    „Heute Abend versuchen wir von Mamsell etwas zu erfahren“, meinte Hilda schließlich. „Jetzt brauchen wir uns nicht länger den Kopf darüber zu zerbrechen. Wir kriegen es doch nicht heraus.“
    Beim Abendessen waren sie besonders höflich und nett zu der Französischlehrerin. Die wunderte sich. Kaum hatte sie die letzte Gabel mit Gemüse in den Mund geschoben, da hielt ihr schon eins von den Mädchen die Schüssel hin, damit sie sich noch was nehmen konnte. Als ihre Serviette herunterrutschte, saß sofort die halbe Klasse unter dem Tisch und wollte sie aufheben. Mamsell ahnte, dass die Mädchen etwas von ihr wollten. Und da rückten sie auch schon mit der Sprache heraus: „Was waren das eigentlich für Kisten, die heute ankamen?“, fragte Carlotta.
    „Kisten?“ Mamsell schien ganz erstaunt. Tat sie bloß so oder wusste sie wirklich nichts?
    „Freilich, heute Morgen wurde doch ein Lkw abgeladen“, erklärte Bobby.
    Vielleicht wollte sie die neugierigen Schülerinnen ein wenig necken. Jedenfalls sagte Mamsell: „Ach so ... Das meint ihr! Leere Kisten waren es, ganz unwichtig.“
    Aber damit gaben sich die Mädchen nicht zufrieden. „Natürlich weiß Mamsell, was drin ist“, behauptete Marianne, als sie später darüber redeten. „Sie will es bloß nicht sagen.“
    „Dann muss es was Besonderes sein“, meinte Carlotta. „Ich werde schon dahinterkommen.“
    „Du?“
    „Ja, und wer von euch mitmachen will, soll es sagen.“
    „Wie denn?“
    „Wir gehen auf den Speicher.“
    „Du bist verrückt“, schimpfte Hilda. „Wenn dich jemand sieht?“
    „Na, bei Tag will ich ja nicht hinauf“
    „Ach, mach keinen Unsinn“, mahnte sie. „Schluss mit diesem Thema.“
    Als Carlotta später in das gemeinsame Schlafzimmer kam, fragte Hanni: „Willst du wirklich auf den Speicher und die Kisten untersuchen?“
    „Klar“, antwortete Carlotta, „Bobby kommt auch mit. Und ihr?“
    „Ich möchte schon. Nanni, was sagst du?“
    „Alle beide – das geht nicht. Ich halte die Stellung, geh du ruhig.“
    „Gut. Und wann?“
    „Um neun habe ich mich mit Bobby verabredet. Dann ist es noch nicht richtig dunkel. Hoffentlich merken eure Ringmeer-Mädchen nichts!“
    „Du“, sagte Nanni, „da unterschätzt du sie. Petzen werden sie nicht – genauso wenig wie Doris, die ja auch merkt, wenn wir verschwunden sind.“

    Es gelang den dreien tatsächlich, unbemerkt aus dem Haus und auf den Speicher im Wirtschaftsgebäude zu kommen. Sie hatten eine Taschenlampe dabei und schlichen die Treppe hinauf. Oben stand die Tür offen. Und da waren auch die Kisten!
    Vorsichtig schlichen sie hin. Weil es zu finster im Raum war, stießen sie den Holzladen vor dem Fenster auf. Ein kräftiger Windstoß wehte ihnen entgegen, riss die Tür weit auf, die dann zuschlug.
    „Na, so ein Krach“, sagte Hanni entrüstet.
    Dann öffneten sie die erste Kiste: leer! Nur ein bisschen Holzwolle am Boden. Die nächste sah nicht anders aus ... Enttäuscht blickten sie sich an. Wegen ein paar leerer Kisten, die vielleicht – oder sicherlich – einmal von irgendwem vollgepackt werden sollten, waren sie heraufgeschlichen? Sie kamen sich reichlich dumm vor.
    Aber es wurde noch schlimmer: Sie entdeckten plötzlich, dass die Tür verschlossen war.
    „Leuchte mal“, wandte sich Hanni nervös an Carlotta.
    Da stellte sich heraus, dass die Tür ein Schnappschloss hatte. Sie war nur mit dem Schlüssel zu öffnen. Und der steckte draußen. Jetzt saßen sie in der Falle!
    „Das ist eine schöne Bescherung!“ Hanni gebrauchte mal wieder ihren Lieblingsausspruch.
    „Und wegen dieser dummen Kisten solchen Ärger!“, schimpfte Bobby. „Was machen wir jetzt?“
    „Abwarten“, meinte Carlotta trocken. „Die anderen wissen ja, wo wir sind, und werden uns schon herausholen.“
    „Zunächst glauben sie natürlich, dass wir die Kisten untersuchen“, überlegte Bobby. „Auf eine Stunde Warten müssen wir schon gefasst sein.“
    „So lange bleibe ich nicht!“, rief Carlotta entrüstet. „Da muss uns etwas anderes einfallen.“
    Ein Signal geben? Wer würde das hören? Die Freundinnen in ihrem Zimmer auf der anderen Hausseite gewiss nicht, eher eine von den Lehrerinnen. Oder der Fahrer, der abends im
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