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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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es tatsächlich nur eine Art – einheitlich, jedenfalls in jedem Zimmer. Wenn ihr erst einmal in den oberen Klassen seid, dürft ihr euren Raum nach eurem Geschmack einrichten.“
    „Und wozu diese Gleichmacherei?“, erkundigte sich Ellen Schatz.
    „Damit wird jegliche Protzerei vermieden“, erklärte Bobby ernsthaft. „Es sind ja nicht alle Schülerinnen von Haus aus gleich gut gestellt. Warum sollen welche zurückstehen und sich vielleicht schämen?“
    „Na, das kann ja heiter werden!“, murrte Lore Metz und sah ihre Freundinnen an. Und sie schimpfte gleich weiter: „Hier stehen ja bloß zwei Schränke. Wo sind die anderen?“
    „Bildest du dir ein, dass jede einen für sich alleine hat?“
    „Allerdings!“
    „Da bist du schief gewickelt. Wir bringen unsere Sachen immer zu dritt in einem Schrank unter.“
    „Ach, du liebe Zeit, wohin sind wir bloß geraten?“, rief Milli. „Man hat in unserem Alter doch so viele Sachen, damit man sie öfter wechseln kann. Außerdem muss man für alle möglichen Gelegenheiten vorbereitet sein. Ich weiß nicht, wohin ich mit meinen Kleidern soll.“
    „Lass sie im Koffer“, riet ihr Bobby. „Oder schicke sie morgen gleich wieder nach Hause.“
    „Entsetzlich“, stöhnte nun auch die dritte. „Wenn meine Eltern das wüssten, würden sie mich nach Hause holen.“
    „Meine auch“, erklärte Lore. „Meine Mutter wenigstens; mein Vater hat sich ja ausdrücklich für Lindenhof entschieden, als unser Direktor sein Rundschreiben an die Eltern schickte.“
    „Weshalb ist Ringmeer eigentlich geschlossen worden?“, fragte Elli, die bis dahin schweigend zugehört hatte. Dass die neuen Mädchen mehr Kleidung dabeihatten, als es in Lindenhof üblich war, wunderte sie gar nicht. Sie fand selber, dass die Mädchen hier mehr Wert auf ihre Garderobe legen sollten. Abgesehen von den Festkleidern war hier alles ganz sportlich.
    Ja, warum war Ringmeer geschlossen worden? So recht wollte keine mit der Sprache heraus. Auch später konnten die Lindenhof-Mädchen nur vermuten, dass mehrere Gründe zusammentrafen: zu wenig Lehrkräfte, weil drei plötzlich gekündigt hatten. Außerdem musste umgebaut werden, weil die Räume nicht zweckmäßig eingerichtet waren.
    „Zerbrecht euch nicht den Kopf“, meinte Herr Sullivan später, als seine Töchter ihn einmal fragten. „Es wird an beidem etwas dran sein. Aber die Hauptursache war wohl, dass Ringmeer den Schulbehörden nicht recht gefiel. Man hat dort immer zu viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Deshalb wollten wir ja nicht, dass ihr da hingingt.“

    Das Kappenkleeblatt bot die reinste Modenschau. Aber nur Elli hatte Augen dafür. Jenny und Bobby lachten und spotteten über sie. Sie verließen wütend den Raum.
    Unverhohlen bewunderte Elli die Garderobe: elegante Kostüme, schicke Kleider, moderne Schuhe ... Für Elli war all das eine Augenweide.
    „Ach“, sagte Lore, der Ellis Staunen wohltat, „das ist lange nicht alles. Zu Hause habe ich noch ein paar wunderschöne Kleider ...“
    „Komm mit, Elli“, rief Bobby, als sie noch einmal in den Schlafraum hineinsah. Draußen redete sie eindringlich auf sie ein: „Lass dir nur nichts von diesen drei Angeberinnen vormachen! Ich weiß, dass du alles Verrückte interessant findest. Aber du hast vielleicht gehört, was deine Cousinen erzählten: Diese drei mit ihren Narrenkappen waren ihnen früher auch schon zuwider.“
    „Narrenkappen ist gut“, bemerkte Jenny lachend. „Aber es stimmt!“ Sie wandte sich an Elli: „Fang du ja nicht auch noch an, dich wie eine Närrin zu benehmen.“
    „Ich weiß gar nicht, was ihr immer habt“, antwortete Elli ärgerlich. „Ihr müsst aber gerecht sein. Die Neuen müssen sich gewaltig umstellen. In Ringmeer war man bestimmt viel großzügiger als bei uns in Lindenhof. Deshalb darf man sie nicht von vornherein ablehnen.“
    „Ach, Elli, die haben dich schon angesteckt!“ Jenny rang die Hände, als wäre sie verzweifelt. „Ich wusste es ja: Du bist anfällig. Wie können wir dich bloß wieder zur Vernunft bringen?“
    Elli zuckte mit den Schultern und ging beleidigt weg.

    Nachmittags zur Vesperzeit kamen gewöhnlich nicht alle Schülerinnen in den großen Speisesaal. Manche waren auf einem Spaziergang, andere machten Einkäufe in der Stadt oder saßen an Aufgaben, die am nächsten Tag abzuliefern waren. Beim Abendessen trafen sich alle. An diesem Abend reckten alle die Köpfe, um die Neuen zu sehen, die mit ihren Klassen kamen. Die
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