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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
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den Stall gebracht?«
    »Ja«, sagte Henry, ohne sich umzudrehen.
    »Ja, Herr Rittmeister«, verbesserte Johnsen. »Wenn du dich schon als Junge ausgibst, dann benimm dich auch entsprechend und sage Herr Rittmeister. Einen Namen habe ich außerdem auch. Es ist...«
    Er brach ab, als plötzlich ein kleiner Junge ins Zimmer stürmte.
    »Herr Rittmeister - draußen ist ein Zigeunerkind mit einem Pferd - einem räudigen Schecken - und fragt, ob Sie ihm helfen können. Das Pferd hat etwas mit dem Bein.
    »Schon wieder diese Zigeuner!« Rittmeister Johnsen schüttelte unwillig den Kopf. »Gut, ich komme.«
    Er ging hinaus, und Anne ging mit. Sie verspürte keine Lust, mit der verärgerten Henry allein zu sein. Draußen stand Georg bei einem schmutzigen kleinen Zigeuner jungen und einem geduldigen kleinen Scheckenpferd.
    »Was fehlt deinem Pferd heute?« erkundigte sich der Rittmeister und unterzog die Pferdebeine einer kurzen Prüfung.
    »Ich werde mich um ihn kümmern, du musst ihn hier lassen.«
    »Geht nicht«, sagte der Junge. »Wir ziehn wieder 'raus in die Gruselheide.«
    »Muss aber sein.« Der Rittmeister blieb hart. »Er kann nicht laufen und darf nicht laufen. Dein Wagen muss eben zurückbleiben. Dieses Pferd kann ihn jedenfalls nicht ziehen.
    Ich werde deinem Vater die Polizei auf den Hals schicken, wenn er versucht, das Pferd einzuspannen, bevor es ihm besser geht.«
    »Tut das nicht«, bat der Junge. »Es ist nur, weil Vater sagt, wir müssen morgen unbedingt losfahren.«
    »Warum so eilig?« wunderte sich Rittmeister Johnsen. »Könnt ihr nicht ein oder zwei Tage warten? Die Gruselheide läuft euch nicht davon. Mir ist sowieso unverständlich, was ihr dort wollt, in einer so verlassenen Gegend - meilenweit kein Haus, nicht einmal eine Hütte.«
    »Ich lass' den Gaul hier«, sagte der Zigeunerjunge und fuhr dem Schecken behutsam über die Nase. Man sah deutlich, dass er das hässliche kleine Pferd gern hatte. »Mein Vater wird wütend sein - aber die anderen Wagen können ja ohne uns fahren. Wir holen sie wieder ein.«
    Er machte einen missglückten Diener vor dem Rittmeister und verschwand aus dem Hof, eine magere, kleine sonnverbrannte Gestalt. Der Schecke stand geduldig da und wartete.
    »Führt ihn in den kleinen Stall hinüber«, wies Rittmeister Johnsen Anne und Georg an. »Ich komme sofort.«
    Die Mädchen nahmen das Pferd am Halfter. »Gruselheide«, murmelte Georg. »Seltsamer Name. Das wäre etwas für die Jungen - die würden der Sache bestimmt sofort auf den Grund gehen. Meinst du nicht auch?«
    »Ja. Ich wollte, sie kämen her«, nickte Anne. »Doch vermutlich ergreifen sie die Gelegenheit beim Schöpf und bleiben im Zeltlager. Komm weiter, du komisches kleines Vieh - hier ist dein Stall.«
    Die Mädchen schlössen hinter dem Zigeunerpferdchen die Tür und gingen zurück. Willi, ein anderer kleiner Feriengast, schrie ihnen entgegen.
    »He, Georg! Anne! Es ist schon wieder ein Telegramm für euch gekommen!«
    Die beiden setzten sich in Trab. »Hoffentlich geht's Vater besser, und wir können nach Hause und den Rest der Ferien zusammen mit den Jungen im Felsenhaus verbringen«, pustete Georg dabei. Sie riss den Umschlag auf, den man ihnen im Haus aushändigte, und stieß dann einen so gellenden Schrei aus, dass Anne entsetzt zusammenfuhr.
    »Da - schau, was hier steht! Sie kommen hierher!« Anne schnappte sich das Telegramm und las: »Kommen morgen.
    Zelten notfalls draußen. Hoffen auf ein handfestes Abenteuer.
    Julian und Dick.«
    »Sie kommen! Sie kommen!« jubelte Anne. Sie war ebenso aufgeregt wie Georg. »Jetzt wird's lustig hier!«
    »Schade, dass wir ihnen kein Abenteuer bieten können«, meinte Georg. »Na ja - man kann ja nie wissen.«

Hurra, die Jungen kommen
    Rittmeister Johnsen kratzte sich am Kopf, als er von der bevorstehenden Ankunft der Jungen hörte. »Im Haus ist kein Platz für sie - nur zum Essen«, erklärte er. »Alle Zimmer sind belegt. Sie müssen entweder in einem der Ställe schlafen, oder sie holen sich von mir ein Zelt. Ich überlasse ihnen, was sie am liebsten wollen.«
    »Alles in allem sind es dann zehn«, rechnete seine Frau.
    »Julian, Dick, Anne, Georg, Henry - und Hans, Susanne, Alice, Rita und Willi.«
    »Aber Henry gehört nicht zu uns«, entschlüpfte es Georg.
    »Ich finde, du bist nicht sehr nett zu Henry«, rügte Frau Johnsen sie. »Ihr beide seid euch doch in vielem so ähnlich.
    Beide meint ihr...«
    »Ich bin Henrietta kein bisschen ähnlich!« empörte
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