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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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Du hast jetzt genug bekommen, gefräßiger Hund!«
    »Wau«, sagte Tim schwanzwedelnd, ließ den Kuchen nicht aus dem Auge und seufzte tief, als man ihn einpackte.
    Genießerisch leckte sich Tim ab, als er an den reichlichen Kuchenbissen dachte, den ihm Georg spendiert hatte.
    »Jeder von uns packt nun in seinen Rucksack drei Brote und das halbe Stück Kuchen«, bestimmte Julian.
    »Dann kann er essen, wann er will. Ich rechne, daß wir im Bauernhaus, in dem wir heute übernachten, ein Abendbrot bekommen werden. Eßt eure Ration ruhig auf!«
    »Ich glaube nicht, daß ich heute in meinem Magen Platz haben werde«, meinte Anne.
    »Tim wird dankbar verschlingen, was du übrigläßt!« lachte Julian.
    »Wenn er bei uns ist, wird kein Bröselchen vergeudet. Seid ihr alle fertig? Wir kommen bald in ein kleines Dorf, da können wir etwas trinken. Ich habe nämlich Durst. Dann gehen wir zu unserem Bauernhaus weiter. Gegen fünf Uhr müssen wir dort sein, es wird jetzt schon recht bald dunkel.«
    »Wie heißt das Bauernhaus?« erkundigte sich Anne.
    »Blauweiherhof«, antwortete Julian.
    »Ein hübscher Name. Hoffentlich gibt es den blauen Weiher noch!«
    »Ob dort Platz genug für uns sein wird?« fragte Anne.
    »Ach, zwei Mädel bringt man schon unter«, meinte Julian.
    »Dick und ich schlafen auch gerne in der Scheune, wenn es nicht anders geht. Wir sind in keiner Weise wählerisch!«
    »Ich möchte auch gerne in der Scheune schlafen«, wünschte sich Anne.
    »Sehr gern sogar! Fragen wir erst gar nicht nach einem Zimmer, schlafen wir lieber gleich in der Scheune, auf Stroh oder Heu.«
    »Nein«, entgegnete Julian.
    »Ihr Mädel werdet im Haus übernachten. In der Nacht ist es schon sehr kalt, wir haben keine Decken mit. Uns beiden genügen die Regenmäntel. Nein, das erlaube ich auf keinen Fall.«
    »Es ist zu dumm, daß man ein Mädel ist«, stöhnte Georg, nun wohl schon zum millionsten Mal in ihrem Leben.
    »Immer muß man vorsichtig sein, während die Jungen tun dürfen, was sie wollen. Ich werde auf jeden Fall in der Scheune schlafen, es ist mir ganz egal, was du sagst, Julian.«
    »Das bildest du dir so ein«, antwortete Julian.
    »Du weißt gut, wenn du dem Fahrtenführer nicht folgst - und das bin ich, mein Kind, falls du das vergessen haben solltest-, nehmen wir dich nie wieder mit. Du kannst noch so sehr wie ein Junge aussehen und dich danach benehmen, du bleibst trotzdem ein Mädel. Ob es dir nun gefällt oder nicht, Mädel müssen beschützt werden.«
    »Ich hätte gedacht, daß es den Jungen zuwider ist, auf Mädel aufzupassen«, trotzte Georg. »Besonders auf solche Mädel wie ich, die das gar nicht mögen.«
    »Richtige Jungen kümmern sich gerne um ihre Kusinen oder Schwestern«, sagte Julian.
    »Richtige Mädel mögen das sogar, aber ich zähle dich ja gar nicht zu den Mädchen! Du bist in meinen Augen bloß ein Junge, auf den ich ein wenig aufpassen muß, verstehst du? Und jetzt mach endlich ein anderes Gesicht. Stell dich nicht noch schwieriger, als du sowieso schon bist!«
    Georg mußte lachen - der Trotz war verschwunden. Sie gab Julian einen freundschaftlichen Stoß.
    »Schon gut, hast gewonnen! Du herrschst so weise über uns, daß ich mich fast vor dir fürchte.«
    »Du fürchtest dich doch vor niemandem«, rief Dick.
    »Du bist das tapferste Mädel, das ich kenne! Schaut nur, jetzt glühen Georgs Wangen wie bei einem richtigen Mädchen. Laß mich schnell meine Hände wärmen, Georg!«
    Dick berührte Georgs rotes Gesicht und tat so, als wollte er sich die Finger an ihren glühenden Backen wärmen. Sollte sie sich nun darüber ärgern oder freuen? Sie gab ihm einen Klaps auf die Hände und stand auf. Mit ihren kurzen Locken und dem Gesicht voller Sommersprossen sah sie jetzt mehr denn je wie ein Junge aus. Auch die anderen sprangen auf und rekelten sich. Dann schnallten sie ihre Rucksäcke an und marschierten weiter. Tim folgte ihnen langsam und vorsichtig, er sprang sacht wie gewöhnlich um sie herum. Georg beobachtete ihn stirnrunzelnd.
    »Was ist nur mit Tim los! Schaut ihn doch an! Er ist so merkwürdig still.« Die Kinder blieben stehen und betrachteten ihn.
    Er kam langsam auf sie zu. jetzt merkten sie, daß er mit seinem linken Hinterfuß ein wenig hinkte. Georg tastete mit den Fingern vorsichtig sein Bein ab.
    »Er hat es sich vielleicht verrenkt, als er im Kaninchenloch steckte«, sagte sie. Als sie ihm leicht auf den Rücken klopfte, zuckte er zusammen.
    »Wo tut’s denn weh, Tim?«
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