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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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konnte nicht mehr zurück. Es dauerte nahezu zwanzig Minuten, bis die Kinder Tim befreit hatten.
    Anne mußte sich auf den Erdboden legen und ein Stückchen vorwärts schlängeln, um den Hund zu fassen. Sie, die kleinste, war die einzige, die in das Loch kriechen konnte. Endlich hatte sie Tims Hinterpfoten gepackt und versuchte nun, ihn hervorzuzerren. Die Wurzeln lösten sich von seinem Rücken, langsam kroch er wie ein Krebs zurück. Dabei winselte er verzweifelt.
    »Ach, Anne, du tust ihm weh, du tust ihm weh«, rief Georg.
    »Laß ihn lieber los!«
    »Das kann ich nicht«, brüllte Anne zurück.
    »Er gerät nur tiefer in das Loch, wenn ich seine Pfoten loslasse. Ihr müßt mich hinausziehen! Nur so können wir ihn befreien!«
    Die arme Anne wurde also an ihren Beinen herausgezogen, während sie den armen Tim an seinen Pfoten zerrte. Winselnd schlich der befreite Tim zu Georg.
    »Er muß sich verletzt haben«, ängstigte sich Georg. »Sonst würde er nicht so erbärmlich winseln.«
    Sie tastete ihn mit ihren Fingern am ganzen Körper ab, untersuchte genau Pfoten und Schultern und betrachtete seinen Kopf. Tim winselte noch immer. Wo konnte er sich nur verletzt haben?
    »Laß ihn nur«, riet Julian endlich.
    »Es ist ihm bestimmt nichts geschehen. Wahrscheinlich hat er nur einen Schock bekommen. Er ist erschrocken, weil Anne ihn an den Hinterpfoten hervorgezerrt hat. Vielleicht fühlt er sich in seiner Hundeehre getroffen!«
    Georg gab sich nicht zufrieden. Obgleich sie keine Wunde finden konnte, glaubte sie sicher, daß er sich verletzt hatte.
    Sollte sie mit ihm zu einem Tierarzt gehen?
    »Sei doch vernünftig, Georg« meinte Julian. »In dieser einsamen Gegend wachsen die Tierärzte nicht auf den Bäumen.
    Komm, gehen wir weiter! Du wirst sehen, Tim wird uns lustig nachlaufen und mit dem Winseln bald aufhören. Ich sage dir, nur sein Hundestolz ist verletzt, sonst nichts!«
    Die Kinder verließen den Hasenwald und marschierten weiter. Georg und auch Tim, der neben ihr lief, waren recht kleinlaut. Obgleich er manchmal winselte, schien er sich nicht ernstlich verletzt zu haben.
    »So, nun sind wir soweit, hier könnten wir essen«, schlug Julian vor. »Schaut euch die wunderschöne Aussicht an!«
    Sie standen auf dem Gipfel eines Berges, sonnenüberflutet lagen Heide und Moor vor ihnen. In der Ferne ästen einige Rehe.
    »Himmlisch ist es hier«, rief Anne und setzte sich auf eine Staude von Heidekraut.
    »Und dabei so warm wie im Sommer! Hoffentlich bleibt das schöne Wetter übers ganze Wochenende. Paßt auf, wir kommen noch braungebrannt zurück!«
    »Himmlisch wäre es auch, jetzt ein paar Brote zu essen«, meinte Dick und ließ sich ebenfalls im Heidekraut nieder.
    »Was für bequeme Sitze wir hier haben! Ich möchte am liebsten ein Büschel Heidekraut in die Schule mitnehmen und meine steinharte Schulbank damit auspolstern!«
    Anne öffnete die vier Brotpakete. »Wie lecker! Was wollt ihr zuerst essen?«
    »Wenn du es unbedingt wissen willst: ich lege alle Brote aufeinander und habe mit einem einzigen Bissen Käse, Schinken, Braten und Eier auf der Zunge«, antwortete Dick.
    Anne lachte.
    »Sogar dein Mund wäre nicht groß genug dafür.«
    Aber Dick gelang dieses Eßkunststück doch, obgleich es recht schwierig war.
    »Ein unmögliches Benehmen ist das«, schimpfte er sich selbst aus, als er den ersten Bissen hinuntergewürgt hatte.
    »Ich glaube, es ist doch zweckmäßiger, wenn ich ein Brot nach dem anderen esse.
    Hallo, Tim, willst du auch einen Bissen?«
    Tim tat den Gefallen.
    Er war noch immer sehr still, und Georg machte sich ein wenig Kummer um ihn. Aber sein Appetit war beruhigend.
    Niemand außer Georg glaubte noch, daß er sich verletzt habe.
    Jetzt lag er neben Georg und berührte mit seiner Pfote ihr Knie, wenn er noch einen Bissen haben wollte.
    »Tim geht es gut«, sagte Dick mit vollem Mund.
    »Er kriegt von jedem von uns Bissen, bestimmt ißt er mehr als wir. Die Brote schmecken wunderbar. Habt ihr schon den Schinken gekostet? Den muß ein prächtiges Schwein geliefert haben!«

Georg macht sich Sorgen
    Nach dem Essen lagen die vier faul in der Sonne. Jedes Kind hatte drei Brote und ein halbes Stück Kuchen zurückgelassen.
    Obgleich sie gerne das ganze Stück Kuchen aufgegessen hätten, waren sie dazu nicht mehr imstande. Tim glaubte, der Rest sei für ihn, doch Julian machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    »Der Kuchen schmeckt so gut, daß wir ihn nicht an Tim verschwenden können.
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