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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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sein Rad. Gleich darauf erschien die Frau, in einer Hand hielt sie ein Messer, in der anderen einen Laib Brot und sah sich erstaunt um.
    »War das nicht Hans?« erkundigte sie sich.
    »Aha, er hat schon seine Brote! Warum habt ihr mich denn nicht gerufen?«
    »Er war sehr in Eile, wir sollen Ihnen ausrichten, daß er erst spät nach Hause kommt, weil er etwas ins Gefängnis bringen muß.«
    »Ja, dort habe ich nämlich auch einen Sohn«, erzählte die Frau. Die Kinder blickten sie mit großen Augen an.
    War ihr Sohn etwa Häftling? In welchem Gefängnis?
    Sie erriet ihre Gedanken und lächelte. »Mein Thomas ist nicht eingesperrt, er ist Gefangenenaufseher. Das ist keine schöne Arbeit - ich habe immer Angst um ihn, denn im Gefängnis sitzen böse Kerle, viele Mörder und Einbrecher!«
    »Ja, ich habe schon gehört, daß hier in der Heide ein großes Gefängnis ist«, meinte Julian.
    »Es ist auch auf unserer Landkarte eingezeichnet. Wir gehen natürlich nicht in die Nähe.«
    »Nein, tut das nicht, da doch die Mädel mit euch sind«, riet die Frau.
    »Jetzt muß ich aber schnell weitermachen, sonst kriegt ihr die Brote nicht vor morgen früh!«
    Während die Kinder warteten, erschien noch ein Kunde, ein ernster alter Mann, der eine Tonpfeife rauchte.
    Er sah sich suchend im Geschäft um. Da er nicht die Frau erblickte, legte er ein paar Groschen auf den Ladentisch und steckte ein Päckchen Puddingpulver in die Tasche.
    »Sagt ihr’s, wenn sie kommt«, brummte er mit seiner Pfeife im Mund und schlurfte hinaus. Tim knurrte. Der alte Mann roch nach Schmutz und gefiel Tim gar nicht. Endlich waren die Brote fertig. Die Ladeninhaberin brachte vier Päckchen in Butterbrotpapier, auf jedem stand der Inhalt. Julian blinzelte den anderen zu.
    »Wie im Schlaraffenland! - Käse, Braten, Schinken, Eier und was ist das?«
    »Ach, das sind vier Schnitten von meinem Kuchen«, erklärte die Frau.
    »Den berechne ich euch nicht. Ihr sollt ihn nur verkosten!«
    »Sie haben uns ja fast den halben Kuchen geschenkt«, rief Julian gerührt.
    »Vielen Dank, aber wir werden selbstverständlich alles bezahlen. Wieviel sind wir schuldig?« Sie nannte den Preis, Julian bezahlte und gab ihr noch eine Mark für den Kuchen dazu.
    »So, das ist nun erledigt, nochmals vielen Dank! Diese Groschen hier hat ein alter Mann mit einer Tonpfeife hergelegt.
    Er hat dafür ein Päckchen Puddingpulver mitgenommen!«
    »Das ist sicher der alte Grupps gewesen«, nickte die Frau.
    »Also, viel Spaß auf eurer Wanderung!
    Ihr dürft gerne wiederkommen und euch neue Brote holen!
    Wenn ihr die hier alle aufeßt, werdet ihr gewiß nicht verhungern!«
    »Wau«, meldete sich Tim und hoffte auch auf eine Kleinigkeit. Die Frau holte noch schnell einen Knochen für ihn.
    »Herzlichen Dank«, rief Julian.
    »Nun kommt aber - wir haben noch einen langen Marsch vor uns.«

Durch Heide und Moor
    Fröhlich zogen die Kinder los. Die Schule lag weit hinter ihnen zurück. Warm schien die Oktobersonne, und die Bäume leuchteten golden, rot und gelb in ihrem Herbstkleid. Einige Blätter raschelten im Wind - aber ehe nicht ein tüchtiger Frost kam, würden sie noch hängenbleiben.
    »Ein herrlicher Tag«, rief Georg.
    »Wenn ich nur nicht meine Jacke angezogen hätte. Ich schwitze erbärmlich!«
    »Zieh sie doch aus und lege sie über den Arm«, riet Julian.
    »Ich mache es auch so. Unsere Pullover sind warm genug!«
    Die Kinder folgten Julian’ Beispiel. Jeder trug nun außer seiner Jacke einen Rucksack, auf dem ordentlich der Regenmantel aufgeschnallt war.
    »Ich bin froh, daß ihr eure festen Schuhe angezogen habt«, sagte Julian mit einem Blick auf die derben Wanderschuhe der Mädel.
    »Wir werden bestimmt nicht immer auf trockenen Wegen gehen. Habt ihr auch Strümpfe zum Wechseln mit?«
    »Natürlich! Wir haben alles eingepackt, was du uns gesagt hast! Dein Rucksack sieht übrigens schwerer aus!«
    »Ich habe ja auch Landkarten und verschiedene andere Sachen mit«, antwortete Julian.
    »Ist diese Landschaft nicht sonderbar? Kilometerweit nur Heide und Moor! Und diese eigenartigen Namen! Blindes Tal -
    Kaninchenhügel - Verlorener See - Hasenberg!«
    »Kaninchenhügel! Das ist etwas für Tim!« lachte Georg, und der Hund spitzte sofort die Ohren.
    Kaninchen? Solche Gegenden liebte er.
    »Eben jetzt gehen wir zum Kaninchenhügel«, erklärte Julian.
    »Gleich dahinter liegt dann der Hasenberg - ist das nicht ein wahres Paradies für Tim?«
    »Wau«, antwortete Tim und sprang
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