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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Julia, sie ist auch Ballerina am Bolschoi.«
    Er sagt das so stolz, als kenne er Julia schon seit seiner Kindheit. Wir stellen uns vor und schütteln die Hände.
    »So, Ballerina am Bolschoi. Ist das eine große Sache?«, frage ich. Sie belehrt mich sofort: »Das Bolschoi ist das beste Ballett der Welt.«
    »Das sind Stars!«, fügt Victor hinzu.
    »Ah, Entschuldigung. Ich bin Kunstbanause.« Sie nimmt’s gelassen. Dann füge ich beiläufig hinzu: »Aber ich hatte schon mal eine Ballerina als Freundin. Damals in New York. Sie war bei Alvin Ailey, aber das ist eher moderner Tanz.«
    Victor stellt fest, dass die beiden reichen Gören weitergezogen sind.
    »Wollen wir uns wieder an den Tisch setzen?«, fragt er. Die beiden Mädels haben Interesse und kommen mit. Dann reden wir den Rest der Nacht.
    Julia ist interessant und mir ist zuerst nicht aufgefallen, was für einen Spitzenkörper sie hat. Sie ist 24 Jahre alt und tanzt bereits seit ihrer Jugend am Bolschoi. Ihre Mutter war selbst Primaballerina und trainiert sie jetzt. Ihr Stiefvater war der Direktor des Bolschoi, ist aber schon im Ruhestand. Außerdem hat Julia schon sechs Jahre in Valencia getanzt, bevor sie wieder zurückkam.
    »Was? Freiwillig von Spanien nach Moskau?«, frage ich.
    »Wie gesagt: Das Bolschoi ist die beste Gruppe der Welt, und Moskau ist nun einmal meine Heimatstadt. Ich wollte zurück, aber heute bereue ich den Schritt manchmal. Vielleicht wäre ich in Spanien glücklicher.«
    Wie sich herausstellt, spricht Julia sehr gut Englisch und fließend Spanisch.
    »Der Manager hier ist unser Freund«, erklärt sie. »Wir sind fast jeden Sonntag hier, denn übers Wochenende müssen wir tanzen. Unser freier Tag ist Montag.«
    »Ah, das trifft sich gut. Ich arbeite morgen, und Chris fliegt am Mittwoch schon wieder zurück. Er könnte einen englischsprachigen Stadtführer brauchen«, meint Victor.
    Julia ist von der Idee nicht so begeistert: »Mal sehen. Vielleicht«, antwortet sie nur.
    Gegen drei Uhr in der Früh ist es Zeit, nach Hause zu gehen. Lili hat einen eigenen Fahrer, der draußen im schwarzen 6er- BMW auf sie wartet. Julia nimmt Victors Angebot an, sie nach Hause zu fahren. Er sitzt mit seinem Fahrer vorne, während ich hinten mit Julia rede. »Sehe ich dich noch einmal, bevor ich fahre?«, frage ich vorsichtig.
    »Hier ist meine Nummer, ruf mich morgen an, und dann sehen wir mal.«
    Als wir angekommen sind, steige ich zuerst aus und öffne ihr die Tür. Ihr gefällt das, und sie gibt mir zum Abschied ein Küsschen auf die Wange. Danach fahren wir zu Victor, und ich tippe ihr noch eine Gutenacht- SMS . Sie antwortet nicht.
    »Und, wie findest du die?«, fragt Victor.
    »Zuerst hatte ich gar kein Interesse. Aber als ich dann mit ihr gesprochen habe, habe ich gemerkt, wie schön und charmant sie ist. Und intelligent ist sie auch noch. Klasse Frau!«
    »Na? Da ist aber einer verknallt, hm?«, kommt es von Victor zurück.
    »Verknallt? Das wäre wohl übertrieben. Aber sie hat mir auf jeden Fall imponiert und ist das beste Mädchen, das ich bis jetzt in Moskau getroffen habe«.
    »Na ja, vielleicht wird’s doch noch was mit deinem Moskau-One-Night-Stand …«
    »Bin mir nicht so sicher. Sie meinte, sie hat einen Freund.«
    »Das bedeutet hier nicht viel«, entgegnet Victor.
    Am nächsten Tag rufe ich Julia an, aber sie geht nicht ans Telefon. Nach drei Versuchen gebe ich auf, ich will nicht aufdringlich sein. Victor ist am Abend enttäuschter als ich. Er will unbedingt, dass ich Sex habe, bevor ich zurück nach Spanien fliege. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er einen Freund sucht, mit dem er durch die Stadt ziehen und Frauen aufreißen kann. Deswegen würde es ihm ganz gut gefallen, wenn ich einen Grund hätte, nach Moskau zurückzukommen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ein One-Night-Stand Grund genug wäre, in diese fürchterliche Stadt zu ziehen. Früher habe ich New York mit Sodom und Gomorrha verglichen, aber Moskau scheint tausend Mal schlimmer und viel dekadenter zu sein.
    Am nächsten Tag schicke ich Julia wieder eine SMS . Ich würde sie wirklich gern sehen, bevor ich zurückfliege. Tagsüber ist jedoch Funkstille, ich bin enttäuscht. Vielleicht hat Victor sogar recht damit, dass ich bin ein bisschen verknallt bin. Als Victor schließlich von der Arbeit kommt, gehen wir in ein Sushi-Restaurant. Von unterwegs ruft er Lili an und versucht, beide einzuladen. Als er auflegt, grinst er: »Die tanzen gerade noch, aber wir treffen
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