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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Freund hat noch bis vor ein paar Jahren Red Bull in Russland vertrieben. Er erzählt, dass er eines Tages nach Hause kam und seine Wohnungstür aufgebrochen war. In der Wohnung warteten ein paar schwere Jungs und baten ihn freundlich, den Vertrieb des Energydrinks an sie abzutreten.
    »Das war die Mafia«, sagt er. Es hatte keinen Sinn, sich zu wehren – er unterschrieb. Nun hat er ein besseres »kryscha«, meint Victors Freund.
    »Kryscha?«, frage ich.
    »Das heißt ›Dach‹, und damit ist der Schutz gemeint«, erklärt Victor. »Du kannst zwei Arten von ›kryscha‹ haben, den Geheimdienst, früher war das der KGB , heute heißt er FSB . Oder die Mafia. Am besten hast du Kontakte zu beiden. Du brauchst ein ›kryscha‹, wenn du Geschäfte machen willst.«
    »Ab welcher Größenordnung?«, hake ich nach.
    »Ich denke, du kommst auf deren Radar, meistens durch die Steuerbehörde oder deine Konkurrenz, wenn du mehr als 250 000 Dollar Jahresumsatz machst. Davor bist du für die eine zu kleine Nummer, und sie lassen dich in Ruhe, außer du störst die Geschäfte eines ihrer Schützlinge.«
    »Interessant. Wie muss ich mir das konkret vorstellen?«
    »Das ist wie eine Steuer. Du gibst einen gewissen Prozentsatz deines Gewinns oder Umsatzes ab. Manchmal ist es auch das ganze Geschäft, wenn es deren Aktivitäten stört oder sehr profitabel ist.«
    Victors Freund fügt hinzu: »Ein Bekannter von mir hat in einer Stadt 300 Kilometer außerhalb von Moskau in einen Computertomografen investiert. Das war weit und breit das einzige Gerät und wurde so zur Goldgrube. Es dauerte nicht lange, bis sich das herumsprach und die Mafia bei ihm vor der Tür stand. Sie haben ihm das Ding einfach abgenommen. Gott sei Dank lief das Gerät lange genug, um die Anschaffungskosten wieder reinzuspielen. Er hat also kein Geld verloren, aber auch keins gewonnen.«
    Dann kommen endlich unsere beiden Mädels zu uns an den Tisch. Sie bewegen sich anmutig wie Models, und ich frage mich, wie viele Stunden sie das wohl vor dem Spiegel geübt haben. Victors Freund verabschiedet sich. Er muss nach Hause zu seiner Frau, sagt er. Nastia und Sveta sehen noch besser aus als vor ein paar Tagen. Wir bestellen uns ein paar Drinks und reden. Leider ist die Unterhaltung oberflächlich, überheblich und mir einfach zu flach. Wir haben uns im Shambala zwar nur kurz getroffen, aber dort waren die Mädels ganz anders. Das muss wohl am Alkohol gelegen haben – entweder an meinem Pegel oder an ihrem. Nach einer Weile wird mir das Geplapper zu blöd. Ich beschließe, mich an die Bar abzusetzen. Erst mal, um mir einen Drink zu holen, aber vielleicht finde ich dort ja auch bessere Unterhaltung. Der Klub füllt sich langsam, aber es ist anscheinend immer noch zu früh. Na ja, es ist Sonntagnacht um halb eins. Was soll man erwarten? Victor meinte, der Klub sei ab ein Uhr voll. Mal sehen.
    »Barkeeper! Bitte noch einen Wodka Red Bull.« An der Bar sitzen zwei Frauen. Eine Dunkelblonde mit guter Figur und Pagenschnitt und eine kleine Braunhaarige mit leicht asiatischen Augen. Soll ich sie ansprechen? Nee, da kommt sicher noch etwas Besseres. Der Barkeeper stellt mir meinen Drink an die Bar und redet dann mit den Mädels. Sie scheinen befreundet zu sein. Ich beschließe, noch ein bisschen so zu tun, als ob ich auf meinen Drink warte. Ich kann einfach nicht zurück an unseren Tisch. Auf einmal steht Victor vor mir.
    »Mann! Diese Weiber sind so blöd. Das geht gar nicht.«
    Ich nicke.
    »Was ist denn mit diesen beiden hier?«, fragt er. Ich zucke desinteressiert die Schultern, aber Victor wartet nicht mal meine Antwort ab, bevor er die beiden anspricht. Ich kann mir schon vorstellen, was er jetzt wieder für einen Blödsinn labert. Das ist Chris, Superstar, DJ , Hubschrauberpilot und so weiter. Nach fünf Minuten dreht er sich zu mir: »Das sind zwei Ballerinen aus dem Bolschoi-Theater. Klasse, oder? Welche von beiden willst du?«
    »Wenn’s denn sein muss, nehme ich die Blonde«, antworte ich missmutig. Langsam geht mir die ewige Anmacherei auf die Nerven. Die Braunhaarige, erfahre ich, heißt Lili und ist die Tochter von einem der größten Mafiabosse Russlands. Lili ist nicht besonders groß, ein bisschen kräftiger, und man würde auf den ersten Blick nicht denken, dass sie im besten Ballett der Welt tanzt. Sie hat einen russischen Popstar als Freund und gehört zur besseren Gesellschaft Moskaus.
    Victor packt mich an der Hand und schiebt mich zur Blonden. »Das ist
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