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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Anmache, oder die Tatsache, dass die Mädels darauf einsteigen.
    »Heute wird das was. Die legst du flach!«, befiehlt Victor. »Jetzt bist du schon fünf Tage hier und hast immer noch keine klargemacht.« Draußen tut sich etwas. Die Mädels kommen aus dem Badezimmer. Beide tragen modische Kleider, wie für den Klub oder ein feines Restaurant, nicht für zu Hause. Von der Küche aus kann ich einen Teil des Gangs sehen. Ich bin überrascht, als ich sehe, wie die beiden ihre großen Handtaschen aufmachen, jeweils ein Paar High Heels rausholen und sie anziehen.
    »Die Frauen hier sind immer topmodisch«, sagt Victor. Auch zu Hause müssen sie gut aussehen, gerade wenn es um ein Date mit einem Investmentbanker und seinem Freund geht. Nach einem Stylecheck im Spiegel betreten die Mädels die Küche und werden mir vorgestellt. Ich komme mir irgendwie schlampig und underdressed vor, denn ich sitze mit weiter Jeans und lässigem T-Shirt am Tisch. Am schlimmsten sind Victors Gäste-Hausschuhe. Die könnte auch mein Großvater besessen haben.
    »Das ist Victoria, meine Freundin«, sagt Victor. »Und das ist ihre Bekannte, Marina.«
    Ich stelle schnell fest, dass Victoria kein Englisch spricht. Marina kann ein paar Brocken, und wir können wenigstens ein bisschen reden. Victoria, erfahre ich, ist Mitte zwanzig und stammt aus einer Stadt 500 Kilometer südöstlich von Moskau. Sie hat BWL studiert und arbeitet jetzt für eine Versicherung. Dort verdient sie um die 1000 Euro. Das ist nicht viel, wenn man nicht aus Moskau kommt und die horrenden Mieten zahlen muss. Da kommt ein Investmentbanker wie Victor gerade recht. Der macht großzügige Geschenke, zahlt fürs Ausgehen und geht mit ihr einkaufen. Wenn sie Glück hat, lädt er sie sogar in den Urlaub ein. Das alles ist in Moskau nicht unüblich. Es gehört zur russischen Kultur, dass Männer Frauen teure Geschenke machen. Je teurer das Geschenk, desto größer die Liebe und umso größer die Zuneigung der Frau. Victoria hat braune Augen und braunes lockiges Haar. Sie ist eigentlich ganz hübsch. Ihr Kleid ist ein teures Original oder eine gute Kopie von Dolce & Gabbana mit tiefem Ausschnitt. Sie hat schöne lange Beine und trägt halterlose Strümpfe, deren spitzenbesetzes Ende kurz aufblitzt, als sie die Beine übereinanderschlägt. Am Ende der endlosen Beine sind modische High Heels mit den längsten Absätzen, die ich je gesehen habe. Victoria erwischt mich dabei, wie ich sie mustere, und grinst frech. Das Gesicht ist freundlich, hat aber auch etwas Verruchtes. Sie trägt eine Menge Make-up, aber das ist ebenfalls normal in Russland.
    »O Mann, diese russischen Frauen«, denke ich. »Das sind schon besonders hübsche Wesen. Oder vielleicht doch eher sexy? Irgendwie auch ein bisschen nuttig. Nein, nicht die vulgäre Form. Eher wie ein First-Class-Callgirl.«
    Marina entschuldigt sich und geht kurz auf die Toilette. »Eigentlich finde ich sie nicht so toll«, meint Victor. »Wen?«, frage ich.
    »Die da«, sagt Victor und nickt falsch grinsend zu Victoria. »Aber sie ist gut im Bett, und ich sollte eine Freundin haben, die im Haushalt behilflich ist und mir ein bisschen Stabilität bringt. Sonst würde ich ja nur noch rumficken.« Ich bin schockiert über Victors Offenheit vor Victoria.
    »Keine Angst«, sagt der. »Die versteht nichts. Sie kann doch kein Englisch.«
    Ich bin still und nicke. »Vielleicht wird man so, wenn man eine Frau nach der anderen konsumiert«, denke ich.
    »Frauen gibt es hier wie Sand am Meer«, sagt Victor. »Es ist verrückt. Kaum schickst du eine nach Hause, steht schon die nächste vor der Tür. Es kommen immer neue. Sie werden jünger und jünger. Alle sind hübsch und wissen, was sie zu tun haben. Sie stammen aus der Vorstadt oder aus den Regionen. Es gibt unaufhörlich Nachschub.«
    »Wahnsinn«, denke ich. Das ist langsam nicht mehr real.
    Marina ist zurück. Ich bin noch nicht richtig warm geworden mit ihr. Sie hat blonde lange Haare und trägt ein Kleid im gleichen Stil wie Victoria. Ich erwische mich beim Gedanken daran, ob sie ebenfalls halterlose Strümpfe anhat.
    »So, wir lassen euch jetzt allein«, meint Victor und geht mit seiner Freundin ins Schlafzimmer.
    »Sollen wir rüber ins Wohnzimmer?«, frage ich Marina. »Dort ist es bequemer. Willst du einen Drink? Etwas anderes als Tee?«
    »Nein, danke, ich trinke nicht«, antwortet sie.
    Ich nehme sie an der Hand und führe sie ins Wohnzimmer. Dort sitzen wir auf der Couch und reden.
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