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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Autoren: Greg Palast
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    Glut über der Hölle.
    Vielleicht sollte ich hinzufügen: Gil Palast.
    Mein Vater glaubte, man müsse das Herz eines Löwen und eine Seele aus Stahl haben, um einer Welt entgegenzutreten, die unsagbar schrecklich ist. Er lag falsch. Mirvari, van Heerden, sie alle haben mir gezeigt, dass man sich dem Drachen stellen und gleichzeitig ein Feigling sein kann. Der Drache darf es nur nicht merken.
    In den Wäldern
    Am 8. August 2011 segnete Präsident Obama die Genehmigung für Shell Oil ab, in der Beaufortsee vor dem Dorf Kaktovik zu bohren.
     
    Ich habe Geburtstag. Linda hat angerufen. Ein mondloser Abend, außergewöhnlich dunkel, zog über die Wälder heran, und mit ihm kamen andere, ältere Kümmernisse.
     
    Auf der Feier zu Steven Schwartzmans 60. Geburtstag sang Rod Stewart »Happy Birthday«. Der Sack, Paul Singer und Donald Trump stimmten ein. Blackrocks Vorzeigefrau, Christine Hearst, hatte dem alternden Rockstar 1 Million Dollar gezahlt (40 000 Dollar pro Note). Vielleicht war es Liebe. Vielleicht war es Angst, dass es ihr am Ende so ergehen würde wie den früheren vier Mrs. Schwartzmans.
    Das Leben ist eine Abfolge von Entscheidungen. Ich vermute, ich habe es vermasselt, als ich mein Bewerbungsgespräch bei Goldman Sachs an jemand anderen abtrat. Ich hätte auch Gast auf Blackrocks Party sein können. Ich hätte beim Picknick der Geier dabei sein können.

    Ich kann immer noch hingehen – und mich fressen lassen. Aber ich habe eine bessere Idee. Jones hat mich aus dem Television Center London angerufen. Er hat FG Hemispheres am Wickel, einen weiteren Geier. Ich muss auf die Isle of Man fliegen, das Steuerparadies in der Irischen See, dann in den Kongo.
    Jones macht mir Appetit. Wie ich höre, schmeckt Geier ähnlich wie Hähnchen.
    Als ich die letzten Worte tippe, überraschen mich die Zwillinge und Badpenny. Sie stellen mir einen Geburtstagskuchen mit so vielen Kerzen auf meinen Picknick-Schreibtisch, dass er aussieht wie eine brennende Ölquelle. Rod Stewart ist nicht gekommen. Ich vermisse ihn nicht.
    Die Alpen
    Wir fuhren mit der Asche von Badpennys Mutter auf dem Rücksitz in Richtung Mailand, fast bis an die italienische Grenze, hoch oben durchs dunstumwaberte Eis. Badpennys Vater, ein Lokomotivführer, saß am Steuer. Nach ein paar Gebeten machten wir uns auf den Weg zu der kleinen Kapelle von Roveredo, aber nur bis zur Bogenbrücke über den Bach, bewachsen mit Pflanzen, die des Frühlings harrten – eine Grotte wie aus dem Märchen.
    Ich fragte Badpenny, ob sie dort vielleicht heiraten wollte? Sie sagte ja.
    Mich?
    Penny fror, sie zitterte in der grellen Sonne und schwieg.
    Nun war es nur noch eine Formsache.
     
    Das also ist das Happyend.
    Wirklich? Sind Sie zufrieden? Bin ich es? Ich kann einfach nicht vergessen, dass unter all unseren Hochzeitskuchen, ganz tief unten, BP immer noch teuflische Chemikalien ins Grundwasser pumpt. Dass ein eselköpfiger Blogger in Babas Gefängniszelle verrückt wird. Dass die VLC Raven , vollgestopft mit Vampiren der Ölbranche, die Mama
Natur aussaugen, weiter die arktischen Gewässer befährt. Und dass Häuptling Criollos Sohn nie zurückkommen wird, ebenso wenig wie mein Vater oder Linda. Warum also soll ich weitermachen?
    Wofür?
    Budapest, Ungarn
    Dafür.
     
    Als ich noch die Francis Polytechnic High in LA besuchte, mussten wir einen Holzbearbeitungs-Workshop absolvieren. Wir lernten entwerfen. Wir entwarfen richtige Pläne. Wir machten Metallarbeiten. Ich musste aus einer Aludose ein Namens-Armband fertigen. Ich schrieb DAD darauf, weil es das Kürzeste war, das mir einfiel.
    Wer auf die Bevvie ging – Beverly Hills High – oder auf die Hollywood High oder die Pallie – Pacific Palisades –, machte keine Metallarbeiten. Dort lernte man Französisch auf Fortgeschrittenen-Niveau. Bei uns gab es das nicht. Bei uns gab es überhaupt nichts Französisches. Und fortgeschritten waren wir auch nicht.
    Wir saßen mit unseren großen Geodreiecken an den Entwurfstischen, damit wir später bei Lockheed einen Job als Konstrukteur in der Kampfjet-Entwicklung ergattern konnten. Oder als Werkzeugmacher Kühlschrankgriffe produzieren konnten, bei General Motors, wo die Chevys und die Frigidaire-Kühlschränke gebaut wurden.
    Aber fliegen würden wir die Kampfjets nicht. Irgendwo an der Phillips Andover Academy ergatterte ein besoffener Blödmann einen Platz in Yale und flog dann unsere Kampfjets über Texas. Wir
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