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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Autoren: Greg Palast
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wohl den liberianischen Insider nennen, der sein Land sabotiert hat? Ich verabredete mich diskret mit Tubman, dem UN-Mann, der mich überhaupt erst in dieses Liberia-Labyrinth hereingezogen hat. Tubman, gebildet und höflich, aß mit mir und Rick in einem gut eingerichteten Restaurant im einzigen richtigen Hotel von Monrovia Kebab und gefüllte Weinblätter. Er nannte mir den Namen eines Mannes, der dem engeren Kreise der Präsidentin angehört.
    Ausräuchern ließ sich dieser Insider am besten, indem ich die Präsidentin selber informierte. Vielleicht konnte sie den Kleinen Finger festnageln.
     
    Präsidentin Ellen Sirleaf-Johnson, die erste Frau, die in Afrika an die Spitze eines Staates gewählt wurde, begrüßte mich in ihrem bescheidenen Haus in der Hauptstadt. Sie trug eine farbenfrohe afrikanische Tracht mit Kopftuch und schlichte schwarze Schuhe, wie mir gleich auffiel.
    Ich besuchte sie zu Hause, weil ihr »Oval Office« niedergebrannt war, obwohl die Feuerwache auf der anderen Straßenseite ist. Doch Liberia hatte nicht genug Geld, um das Feuerwehrfahrzeug zu betanken.
    Ich erzählte ihr von meinem Verdacht, dass ein Insider vertrauliche Informationen aus der Regierung weitergab, das Böse Auge in der Hand von Hamsah. Sie war zu klug, als dass sie mir erklärt hätte, was sie mit dieser Information anfangen würde. Stattdessen fragte sie mich, ob sie vor der Kamera einen persönlichen Appell an den Schatten namens Hamsah richten dürfe. »Bitte! Haben Sie ein Herz«, sagte sie. »Haben Sie ein Herz.«
    Klar doch.

    Und Nummer 5? Der Zeigefinger?
     
    »Libanese«, sagte Ricardo und deutete auf das Kebab.
    Das Hotel gehört einem Libanesen. Alle Hotels gehören Libanesen. Man kann im ganzen Land nirgends mit Kreditkarte bezahlen, sondern beschafft sich Bargeld von einem Libanesen. In einem Land, das in lauter kleine Fetzen geflogen ist, wurden sämtliche Finanztransaktionen über ein unabhängiges Bargeldtransitsystem via Beirut abgewickelt.
    In New York sammelte Badpenny Informationen über die Hand mit dem Bösen Auge. Ein Hamsah ist ein Kabbala-Symbol für Segen, das man nicht nur auf jüdischen Hochzeiten findet, sondern, wie Badpenny herausfand, auch auf libanesischen Hochzeiten. Dann stieß sie auf einen alten Zeitungsausschnitt aus der New York Times , eine hübsche kleine Geschichte über einen libanesischen Maroniten-Priester und einen Rabbi, die gemeinsam eine Hochzeitszeremonie in Beverly Hills ausrichteten. Die junge Braut aus einer mächtigen libanesischen Familie heiratete einen gewissen Mr. Fredston Hermann. Wie in »FH« International. Der Sohn des Doktors.
    Höchste Zeit für eine Reise nach London, um mit Straus ein bisschen Latein zu reden.
     
    Auf dem Weg zum Flughafen von Monrovia wollte Rick noch die örtliche Atmosphäre einfangen. Die Straße war voller Kinder, die herumtollten, wie Kinder es eben tun. Mit einem Unterschied: Dem einen fehlte ein Bein, dem anderen ein Arm – viele hatten vier Gliedmaßen verloren.
    Wir hielten an, und ich rief einen Jungen heran, der Kaugummi verkaufte. Ihm fehlte der rechte Arm. Er hieß Peter Tah. Peter, was ist mit dir passiert? Wann? Wer war das?
     
    Als der Rebell kommt, unser Dorf zu erobern, fängt er uns ein und sagt, warum kommst du nicht mit? Damals war ich neun.
    Kein Essen, meine Familie, die weinten alle, alle hatten Hunger.
    Also geben die uns Waffen und erklären uns, wie man damit umgeht.

    Zwei Tage Übung an der Waffe, und dann haben sie uns mitgenommen an die Front.
    Und als die Rebellen mit dem Schießen anfingen, war ich so verwirrt, dass ich nichts mit der Waffe anfangen konnte, so verwirrt war ich. Und da haben sie mir in den Arm geschossen.
    Da ist mein kleiner Bruder gekommen, hat mich hochgehoben und ins Krankenhaus gebracht. Aber der Doktor hat gesagt, dass er meine Hand nicht heilen kann, weil es keine gute Behandlung gibt, keine Medizin, also mussten sie mir den Arm abschneiden. Den ganzen Arm.
     
    Da Peter mit den Tränen kämpft, erzählt sein kleiner Bruder, Fan Foley, die Geschichte weiter. Er war damals acht Jahre alt.
     
    Ich habe eine Menge Kinder ins Krankenhaus gebracht, und danach sind zwei von unseren Freunden gestorben, weil es keine gute Behandlung gab …
     
    Warum habt ihr euch den Kriegsherren angeschlossen?
     
    Er sagte, wenn wir nicht mitgehen, bringt er unseren Vater um. Also mussten wir.
     
    Ihr habt euren Vater gerettet, indem ihr in die Armee des Kriegsherren gegangen seid?
     
    Sie haben
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