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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Autoren: Nora Roberts
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aus. Absolut königlich.« Sie schenkte eine Champagnerflöte voll und bot sie der Braut an.
    »Ich glaube wirklich nicht, dass sie vor der Zeremonie etwas trinken sollte. Sie hat heute kaum etwas gegessen, und …«
    »Oh, Mrs McFearson, ich bin so froh, dass Sie fertig angezogen und zurechtgemacht sind. Sie sehen wunderbar aus. Wenn ich Sie nur für ein paar Minuten entführen dürfte? Ich möchte, dass Sie vor der Zeremonie einen Blick auf den Salon werfen. Wir wollen doch, dass alles perfekt ist, nicht wahr? Ich bringe sie Ihnen sofort zurück.« Parker drückte der Brautmutter ein Glas Champagner in die Hand und dirigierte sie aus dem Zimmer.
    »Puh!«, seufzte Alison lachend.
    In der folgenden Stunde wechselte Mac zwischen der Suite der Braut und der des Bräutigams hin und her. Zwischen Parfum und Tüll, Manschettenknöpfen und Kummerbunden. Sie kehrte zurück ins Reich der Braut, umkreiste die Brautjungfern, während sie sich ankleideten und einander beim Ankleiden behilflich waren. Und traf Alison allein an, die vor ihrem Brautkleid stand.
    Alles da, dachte Mac, als sie ruhig das Motiv anvisierte. Das Staunen, die Freude - und dieser winzige Anflug von Trauer. Sie schoss das Foto, als Alison gerade mit den Fingern über die glitzernde Corsage streichen wollte.
    Ein entscheidender Moment, wusste Mac, wenn sich sämtliche Empfindungen der Braut in ihrem Gesicht widerspiegelten.

    Dann war der Augenblick vorbei, und Alison schaute herüber.
    »Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich so fühlen würde. Ich bin so glücklich. Ich liebe Rod so sehr, bin so bereit, ihn zu heiraten. Trotzdem spüre ich hier so ein leichtes Ziehen.« Sie rieb mit den Fingern genau ihr Herz. »Nervosität ist das nicht.«
    »Traurigkeit. Nur ein Hauch. Ein Abschnitt Ihres Lebens geht heute zu Ende. Es ist Ihr gutes Recht, beim Abschied davon traurig zu sein. Ich weiß, was Sie brauchen. Warten Sie hier.«
    Kurz darauf führte Mac Alisons Großmutter zu ihr. Und trat wieder in den Hintergrund.
    Jugend und Alter, dachte sie. Anfang und Ende, Beziehungen und Beständigkeit. Und Liebe.
    Sie knipste die Umarmung, doch das war es nicht. Sie knipste das Glitzern der Tränen, doch immer noch nicht, nein. Dann senkte Alison den Kopf und lehnte die Stirn an die ihrer Großmutter, und während sich ihre Lippen verzogen, rann ihr eine einzelne Träne über die Wange, und das Kleid glitzerte und funkelte hinter ihnen.
    Perfekt. Der blaue Schmetterling.
    Sie machte Schnappschüsse vom Ritual des Ankleidens der Braut, dann die förmlichen Porträts mit ausgezeichnetem natürlichen Licht. Wie sie es erwartet hatte, trotzte Alison tapfer der Kälte draußen auf der Dachterrasse.
    Und Mac ignorierte Parkers Stimme in ihrem Headset, als sie in die Suite des Bräutigams rauschte, um die gleiche Prozedur mit Rod zu wiederholen.
    Auf dem Weg zurück zur Braut begegnete sie Parker im Korridor. »Ich brauche den Bräutigam und sein Gefolge unten. Wir liegen zwei Minuten zurück.«

    »Oh mein Gott!«, rief Mac in gespieltem Entsetzen und flüchtete in die Suite der Braut.
    »Die Gäste haben Platz genommen«, verkündete Parker kurz darauf in Macs Ohr. »Bräutigam und Gefolge gehen in Position. Emma, ruf Braut und Brautjungfern zusammen.«
    »Bin dabei.«
    Mac schlüpfte hinaus, um ihren Platz am Fuß der Treppe einzunehmen, während Emma die Brautjungfern aufstellte.
    »Alle bereit. Gib den Musikern den Einsatz.«
    »Schon geschehen«, sagte Parker. »Prozession kann beginnen.«
    Dem Blumenmädchen ging es auch ohne Mittagsschläfchen prima, stellte Mac fest, als die Kleine die Treppe geradezu hinuntertanzte. Wie ein Profi blieb sie auf Laurels Zeichen hin stehen und durchquerte dann in ihrem Feenkleid gemessenen Schrittes das Foyer, um den riesigen Salon zu betreten und den Gang hinunterzugehen, den die Stühle bildeten.
    Anschließend kam das Gefolge der Braut in schimmerndem Silber und zuletzt die EBJ, die erste Brautjungfer, in Gold.
    Mac kauerte sich hin, um von unten herauf zu fotografieren, wie die Braut und ihr Vater Hand in Hand oben an der Treppe standen. Als die Musik zum Einzug der Braut anschwoll, führte der Brautvater die Hand seiner Tochter an die Lippen, dann an die Wange.
    Noch während sie auf den Auslöser drückte, brannten Mac die Augen.
    Wo mochte ihr eigener Vater sein, fragte sie sich. Auf Jamaika? In der Schweiz? In Kairo?
    Sie verdrängte den Gedanken und den damit einhergehenden Schmerz und machte ihre Arbeit.

    Im Schein
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