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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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Mädchen als sonst. Deshalb entschloss sich Frau Theobald, eine weitere Lehrerin anzustellen.
    Natürlich waren alle auf die neue Lehrerin gespannt. Sie erschien am Morgen des zweiten Tages und schaute sich mit seelenvollen Augen in der Klasse um.
    „Sie heißt Frau Willmer“, flüsterten die Mädchen sich zu. „Sie soll furchtbar klug sein. Englisch ist ihr Hauptfach. Sie schreibt! Von ihr ist schon ein Gedichtband veröffentlicht worden.“
    Alle schauten Frau Willmer ehrfurchtsvoll an. Um ein Buch zu schreiben, musste man gewiss sehr klug sein. Frau Willmer betrachtete die Mädchen mit träumerischem Blick. An was dachte sie wohl? An ein neues Buch?
    „Ich finde, sie sieht interessant aus“, sagte Elli. „Bestimmt! Sie hat einen Blick, als gingen lauter schöne Gedanken durch ihren Kopf.“
    „Sie überlegt sich vielleicht gerade, was es heute zum Essen gibt“, sagte Bobby. „Leute, die so träumerisch in die Ferne schauen, sind mir immer verdächtig. Anneliese tut es auch manchmal, und dann weiß ich genau, dass sie darüber nachdenkt, ob Beate wohl Kuchen gekauft hat oder ob Kotelett auf dem Speisezettel steht.“
    Anneliese hätte ihr zu gern eine passende Antwort gegeben, aber das konnte sie nie. Dichter wurden eben immer missverstanden! Vielleicht merkt wenigstens Frau Willmer, dass ich eine richtige Dichterin bin, dachte sie. Wenn sie meine Gedichte gut findet, wird die Klasse ihre Meinung ändern. Ich werde sehr hart für ihren Unterricht arbeiten, damit ich einen guten Eindruck auf sie mache.
    Frau Willmers Unterricht war sehr interessant. Es wurden viele Theaterstücke und Gedichte durchgenommen und die Mädchen durften über alles reden, solange es mit Literatur zu tun hatte.
    Frau Willmer beherrschte ihren „Stoff“, wie Bobby es nannte, ausgezeichnet. Sie war sehr belesen, hatte ein vorzügliches Gedächtnis und sie verstand es, gerade jene Themen herauszusuchen, die ihre Schülerinnen interessierten und zum Mitwirken veranlassten.
    Merkwürdig war nur, dass die Lehrerin immer ein wenig unordentlich wirkte und irgendwie seltsam angezogen war.
    Um den Hals hatte sie meist einen Schal gewunden und ihre zu weiten Kleider wurden von einem grellen Gürtel zusammengehalten. Ihre schwarze Hochfrisur steckte voll goldener Haarnadeln. Frau Willmer redete geziert und hatte anmutige, wohlberechnete Gesten, die Elli natürlich sehr gefielen.
    Sie übernahm auch sofort ein paar dieser Handbewegungen. Dramatisch fuchtelte sie mit den Armen in der Luft herum, als sie Hanni und Nanni etwas erzählte. Dabei schlug sie Bobby ins Gesicht.
    „He!“, rief Bobby. „Unser Pfau imitiert Frau Willmer! Elli, du hast doch nicht schon wieder dein Herz verschenkt, oder?“
    Elli wurde rot. Sie errötete leicht, und das ärgerte sie. „Ich weiß nicht, was du meinst“, sagte sie. „Ich bewundere Frau Willmer, das gebe ich offen zu. Ihre Literaturkenntnisse sind einfach einmalig.“
    „Nicht schon wieder, Elli!“, stöhnte Bobby. „Sag ja nicht, du verehrst Frau Willmer. Du wirst auch nicht schlauer! Wenn du wenigstens die richtigen Leute anhimmeln würdest!“
    „Wieso ist Frau Willmer nicht die richtige Person?“, fragte Elli. „Sie ist intelligent - sie hat ein Buch voll herrlicher Gedichte geschrieben - sie besitzt eine tiefe, angenehme Stimme und ich finde, sie sieht wie eine echte Künstlerin aus.“
    „Du meinst damit wohl unordentlich und zerzaust!“, sagte Bobby verächtlich. „Was bist du nur für ein Dummkopf, Elli!“
    „So schlimm sieht Frau Willmer auch wieder nicht aus“, sagte Hanni beruhigend, weil Elli nahe daran war, in Tränen auszubrechen. „Aber sie ist auch nicht so wunderbar, wie du meinst, Elli. Auf jeden Fall - fang nicht schon wieder mit deiner albernen Schwärmerei an.“
    Elli wandte sich ab. „Erinnere dich an Frau Quentin“, sagte Bobby warnend. „Mach nicht wieder denselben Fehler!“
    Frau Quentin war von Elli tief verehrt worden, bis sich herausstellte, dass sich die Lehrerin nur über sie lustig machte. Für Elli war damals eine Welt zusammengebrochen. Jetzt schien alles wieder von vorne loszugehen.
    „Es hat keinen Sinn, sie umzustimmen“, sagte Hanni und schaute ihrer Cousine nach, als sie das Zimmer verließ. „Du machst es nur noch schlimmer, Bobby.“
    „Ich habe nur gesagt, was ich denke“, sagte Bobby. „Komm - gehen wir ein bisschen Tennis spielen.“
    Unterwegs trafen sie Elma Pudden. Sie machte ein unglückliches Gesicht. Hanni hatte Mitleid mit
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