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Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni

Titel: Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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einem Streit zwischen der heißblütigen Carlotta und der verärgerten Angela kam. „Dies ist Angela“, sagte sie. „Unsere Schönheit.“
    „Du hast vergessen, sie als Baronesse vorzustellen!“, warf Carlotta boshaft ein. „Die Baronesse Angela von Faber! Angela muss doch ihr richtiges Etikett bekommen!“
    „Halt jetzt den Mund“, sagte Hilda. Angela zog ein finsteres Gesicht, warf den Kopf in den Nacken und verließ den Raum. Carlottas scharfer Zunge war sie nicht gewachsen.
    „Das ist Petra, das Gehirn der Klasse“, sagte Hilda und zog ein kleines, schmächtiges Mädchen nach vorn, das mit großen, kurzsichtigen Augen durch dicke Brillengläser blickte. „Sie arbeitet viel zu viel, aber niemand kann sie davon abhalten!“
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür einen Spalt. Claudine wollte auskundschaften, ob ihre Tante noch da war.
    „Die Luft ist rein! Mamsell sucht dich zwar, aber nicht hier!“, rief Carlotta. „Anneliese, das ist Claudine, das schwarze Schaf der Klasse - sie lernt nur, was ihr gefällt - sie bekommt alles, was sie will - und sie setzt immer ihren Kopf durch, ganz gleich, worum es geht. Sie ist in Lindenhof, um so was Ähnliches wie Pflichtgefühl zu entwickeln - bis jetzt ohne Erfolg!“
    „Oh, Carlotta, du bist unverbesserlich!“, sagte Claudine vergnügt. „Immer machst du dich über mich lustig. So schlimm bin ich nun auch wieder nicht.“
    Marianne und Carla wurden vorgestellt, dann die stille, unscheinbare Bettina, die früher genauso ein Prahlhans gewesen war wie Angela - jetzt war sie aber viel netter, seit sie eine Lektion verpasst bekommen hatte.
    „Das ist die ganze Bande“, sagte Hilda. „Es fehlen nur noch Beate, unser Musikgenie, Elli, unser Äffchen, und Elma Pudden, die sitzen geblieben ist.“
    „Du hast hoffentlich keine außergewöhnlichen Begabungen!“, sagte Bobby zu Anneliese. „Mit Petras überklugem Köpfchen, Angelas Filmstarschönheit und Beates Musikfimmel hat unsere Klasse schon genug hervorragende Mitglieder! Ich hoffe, du bist ein nettes, einfaches, natürliches Mädchen!“
    „Nun, eigentlich nicht“, sagte Anneliese und wurde rot. „Ich bin - ich bin eine Dichterin.“
    Tiefes Schweigen. Eine Dichterin! Was meinte sie damit? „Du schreibst Gedichte und so einen Kram!“, sagte Bobby und hob entsetzt die Hände zum Himmel. „Das hat uns gerade noch gefehlt!“
    „Ich kann doch nichts dafür, dass ich zur Dichterin geboren bin“, sagte Anneliese hoheitsvoll. „Mein Großvater war ein berühmter Dichter und meine Großtante eine bekannte Schriftstellerin. Ich habe es halt geerbt. Ich dichte immer. Meistens mitten in der Nacht.“
    „Du liebe Zeit!“, seufzte Bobby noch einmal. „Wir haben ja schon viele komische Leute in Lindenhof, aber soviel ich weiß noch keine Dichterin. Du und Beate, ihr werdet ja ein feines Paar abgeben! Sie steht mitten in der Nacht auf, um eine Melodie zu komponieren - und du stehst wahrscheinlich auf, um ein Gedicht aufzuschreiben! Nun, dann könnt ihr euch wenigstens Gesellschaft leisten!“
    Ein anderes Mädchen steckte den Kopf zur Tür herein und die Zwillinge riefen sofort: „Elli! Wo warst du denn? Komm rein, damit wir dich unserer Dichterin vorstellen.“
    Das hübsche, zierliche Mädchen kam lächelnd ins Zimmer.
    „Das ist Elli“, sagte Hanni. „Die Cousine von Nanni und mir. Aber viel eitler. Sie denkt an nichts anderes als an ihre Haare und ihren Teint und ob sie nicht vielleicht eine glänzende Nase hat und ...“
    Noch vor ein paar Monaten wäre Elli jetzt in Tränen ausgebrochen. Aber inzwischen hatte sie ein dickeres Fell bekommen. Sie achtete kaum auf Hannis Bemerkung, sie nickte Anneliese freundlich zu und wandte sich dann an Claudine. „Vorsicht, Claudine!“, sagte sie. „Deine Tante kommt den Gang entlang.“
    „Jetzt kannst du ihr nicht mehr entwischen“, sagte Hilda. „Du musst es über dich ergehen lassen - nun mach schon, du tust der guten Mamsell einen großen Gefallen. Sie ist wirklich stolz auf dich, niemand weiß, warum!“
    Mamsell fegte in den Raum, sah Claudine und umschlang sie unerbittlich. „Ma petite Claudine! Wie geht es dir? Wie geht es deinem lieben Vater und deiner lieben Mutter und der übrigen Familie? Ich habe die kleine Antoinette schon gesehen - ach, wie verlassen und schüchtern sie dreinschaute. Ich habe für euch beide Kuchen und Kekse in meinem Zimmer - du kommst jetzt gleich mit und isst alles auf.“
    Widerstandslos ging Claudine mit. Die
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