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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt
Autoren: Robert Heinlein
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zitterte heftiger und brach plötzlich zusammen. Den Ärzten gelang es nur knapp, ihn vor einem Fall zu bewahren. »Verdammt!« schäumte Nelson. »Er hat schon wieder einen Anfall. Kommen Sie, helfen Sie mir, ihn aufs Bett zu heben! Nein - füllen Sie es zuerst!«
    Frame stellte den Wasserzufluß ab, als die Haut sechs Zoll über der Oberkante schwebte. Sie schleiften Smith hinein, was ihnen viel Mühe machte, weil er in einer fötalen Position erstarrt war. »Schieben Sie ihm ein Nackenkissen unter den Hals«, befahl Nelson, »und rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen! Nein - lassen Sie mich lieber schlafen. Ich kann es gebrauchen. Es sei denn, irgend etwas beunruhigt Sie. Heute nachmittag machen wir wieder Gehübungen mit ihm, und ab morgen werden wir das Ganze dann systematisieren. In drei Monaten wird er sich wie ein Affe durch die Bäume schwingen. Ihm fehlt im Grunde nichts.« »Jawohl, Doktor«, antwortete Frame zweifelnd.
    »Und übrigens, wenn er wieder zu sich kommt, bringen Sie ihm bei, das Badezimmer zu benutzen. Lassen Sie sich von einem Pfleger helfen; ich will nicht, daß der Patient fällt.«
    »Jawohl, Sir. Äh - sollen wir irgendeine bestimmte Methode - ich meine, wie.«
    »Hä? Zeigen Sie es ihm! Er wird von dem, was Sie sagen, nicht viel verstehen, aber er ist ein helles Kerlchen. Sie werden sehen: In einer Woche badet er schon ganz alleine.«
    *
    Smith aß seinen Lunch ohne Hilfe. Dann kam ein Pfleger herein, um sein Tablett abzuholen. Der Mann beugte sich vor. »Hören Sie«, murmelte er, »ich kann Ihnen einen lukrativen Vorschlag machen.«
    »Verzeihung?«
    »Einen Handel, eine Chance für Sie, schnell und leicht Geld zu machen.«
    »>GeldGeld    »Vergessen Sie die Philosophie; jeder braucht Geld. Ich muß schnell sprechen, weil ich nicht lange bleiben kann - es war schon kompliziert genug, mich herzubringen. Ich vertrete Peerless Features. Wir werden sechzigtausend für Ihre Geschichte zahlen, und es wird Sie kein bißchen Mühe kosten. Wir haben die besten Ghostwriter der Branche, die den Stoff zusammenstellen. Sie selbst brauchen nur Fragen zu beantworten.« Er zog ein Papier hervor. »Unterschreiben Sie das einfach. Ich habe das Geld bei mir.«
    Smith nahm das Papier, hielt es mit der Schrift auf dem Kopf und starrte darauf nieder. Der Mann unterdrückte einen Ausruf. »Herr im Himmel! Können Sie kein Englisch lesen?«
    Smith verstand das gut genug, um zu antworten: »Nein.«
    »Nun gut, ich lese es vor, und dann drücken Sie Ihren Daumen auf das Quadrat, und ich unterschreibe als Zeuge, >Ich, der Unterzeichner, Valentin Michael Smith, auch bekannt als der Mann vom Mars, übertrage exklusiv auf Peerless Features die gesamten Rechte an meinem Tatsachenbericht mit dem Titel Ich war auf dem Mars gefangen und erhalte dafür...<« »Pfleger!«
    Dr. Frame stand in der Tür; das Papier verschwand in der Kleidung des Mannes. »Komme schon, Sir. Ich habe nur dieses Tablett geholt.«
    »Was haben Sie da vorgelesen?«
    »Nichts.«
    »Ich habe es gesehen. Na, ist ja auch egal. Machen Sie einfach, daß Sie da raus kommen. Dieser Patient darf nicht gestört werden.« Sie gingen. Dr. Frame schloß die Tür hinter ihnen. Smith lag eine Stunde lang bewegungslos, aber soviel Mühe er sich auch gab, er konnte es nicht alles groken.

4
    Gillian Boardman war eine kompetente Krankenschwester. Ihre Kompetenzen in anderen Bereichen wurden vor allem von den Junggesellen unter den Krankenhausärzten geschätzt - ganz im Gegensatz zu den Mitgliedern des weiblichen Geschlechts. Dabei tat sie niemandem etwas zuleide, außer daß Männer ihr Hobby waren. An diesem Tag führte sie die Aufsicht über das Stockwerk, auf dem Smith lag. Als das Gerücht zu ihr drang, der Patient in Suite K-12 habe noch nie in seinem Leben eine Frau erblickt, glaubte sie es nicht. Nachdem man sie durch detaillierte Erklärungen davon überzeugt hatte, beschloß sie das zu ändern. Diesen seltsamen Patienten wollte sie sich einmal ansehen.
    Sie wußte von der Anordnung. >Kein Besuch von weiblichen Personen<, und wenn sie sich auch nicht für einen >Besuch< hielt, probierte sie doch lieber gar nicht erst, die bewachte Tür zu benutzen - Marines sind für ihre Sturheit bekannt, mit der sie Befehle wörtlich befolgen. Statt dessen ging sie in den anstoßenden Beobachtungsraum.
    Dr. >Tad< Thaddeus war ganz allein im Dienst. »Na, wenn das nicht >Grübchen< ist! Hei, Schätzchen, was führt dich denn her?«
    »>Fräulein
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