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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)
Autoren: Sandra Edelweiß
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verheiratet.“ Solcherlei Sprüche konnten sie kaum trösten, denn eine intuitive Stimme sagte ihr, dass ihr Mann kein Kostverächter war. Ein erneuter Blick auf die Uhr. „Schon 7.35 Uhr, jetzt wird es aber Zeit die wartenden Kinder reinzulassen, wer hat denn Aufsicht?“ Mürrisch blickte er um sich. Gerade wollte er loswettern, als die Meute unüberhörbar ins Schulhaus strömte. „Pst, pst“, zischte er, was die Schüler sichtlich unbeeindruckt ließ. Dann kam eine zierliche junge Blonde die Treppe hochgeeilt. Als sie den Blick des Rektors auf sich fallen sah, erröteten ihre Wangen leicht. „Hm“, er räusperte sich umständlich und blickte unsicher um sich. Dann sagte er mit seiner tiefen Stimme: „Hm, Frau Schneider, könnten Sie bitte mit mir ins Rektorat kommen, ich hätte da noch einen Brief vom staatlichen Seminar für Schulpraxis für sie.“ „Oh, die Prüfungsunterlagen, da bin ich aber aufgeregt“, erwiderte sie. Unter den tuschelnden Blicken zweier Kollegen, die vor dem Lehrerzimmer standen, geleitete Herr Radeck seine Referendarin galant in das Rektorat. „Hast du das wieder gesehen Sonia, wie sie ihn angehimmelt hat?“ „Ja, die erhofft sich doch eine bessere Schulleiterbeurteilung wenn sie sich so rehhaft gibt.“ „Meinst du…?“ „Ach, das kann ich mir jetzt auch wieder nicht vorstellen, es hat aber noch nie geschadet bei ihm einen kurzen Rock und eine enge Bluse anzuhaben.“ „Du musst es ja wissen“. „Ja, ich weiß ganz genau, warum ich bei ihm in Ungnade gefallen bin.“ „Ich glaube auf deinen Schlabberlook steht er nicht!“ „Du sagst es, aber schließlich sind wir ja nicht als Models angestellt, also dann mal wieder auf in den Kampf“. „Auf in den Kampf“, sie konnte den Satz kaum zu Ende sprechen, als ein in Tränen aufgelöstes Kind aus dem Klassenzimmer kam. „Frau Fischer, Frau Fischer, die schreien ganz laut da drin und der Maximilian hat der Sarah ein Bein gestellt und…“ „Ja, beruhige dich, ich komme sofort.“
    „Luise“, zischte ihr Frau Moritz noch schnell ins Ohr, „wir werden beobachtet“. „Wo, wer?“, irritiert versuchte Frau Fischer unauffällig nach hinten zu blicken. „Der Chef?“ „Nein, noch schlimmer, die Herrmann!“ Die Herrmann war in der Schule das Alarmsignal schlechthin. Die Herrmann war die Mutter eines Schülers aus der dritten Klasse und ihr Ruf besagte, dass sie sich zur Oberaufseherin über die Schule gemausert hatte. Erschwerend kam noch hinzu, dass ihr Mann im Gemeinderat war und nicht unerheblichen Einfluss in Kehl hatte. Ein besonderes Augenmerk hatte sie auf die Lehrer, die sie im Allgemeinen für faul, unfähig und unprofessionell hielt. Im Besonderen waren sie natürlich auch nicht in der Lage das Talent ihres wohlerzogenen Jungen zu erkennen und entsprechend zu fördern. Jedes Anzeichen von fehlender Arbeitsmoral wurde von ihr sofort bemerkt und an oberste Stelle weitergeleitet. Lauernd stand sie am Treppenabsatz und durchbohrte die schwatzenden Kollegen mit ihrem Blick. Wie der Chef blickte sie auf die Uhr, die nun schon 7.45 Uhr anzeigte. Der Unterricht fand also schon 5 Minuten statt und die unmöglichen Lehrerinnen wussten nichts Besseres zu tun als ein Schwätzchen zu halten. Zudem ignorierten sie massiv das Mobbingverhalten einiger Schüler in ihren Klassen. Sie würde einen entsprechenden Bericht an Herrn Radeck weiterleiten. „Das gibt Ärger. Also wir sehen uns in der Pause“, erwiderte die Lehrerin so gelassen wie möglich und ging mit dem heulenden Kind in das Klassenzimmer. Der Schatten am Treppenabsatz verharrte. Zu oft hatte sie schon bemerken müssen, dass sich dieses impertinente Lehrervolk sogar während des Unterrichts aus den Zimmern schlich um Kopien zu machen. Als ob die Lehrer nicht schon genug Freizeit hätten, sie können nicht einmal ihren Unterricht richtig vorbereiten. Vielleicht sollte sie ihren Sohn doch auf diese neue Privatschule in Strasbourg schicken. Die letzte Mathearbeit ihres Sohnes bei Frau Edelweiß war ja auch wieder eine Katastrophe. Wie konnte sie es wagen eine Aufgabe zu stellen, die nicht explizit vorher geübt worden war. Und die Punkteverteilung war inadäquat. Sie hatte das Ganze erst einmal ihrem Mann vorgelegt und nachdem auch er für die eine Knobelaufgabe 30 Minuten gebraucht hatte, verlangte sie, dass diese Aufgabe im Nachhinein von der Benotung ausgeschlossen werden sollte. „Wo kommen wir denn da hin, was nehmen sich diese Pseudopädagogen heraus. Die
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