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Franny Parker

Franny Parker

Titel: Franny Parker
Autoren: Hannah Roberts McKinnon
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Fünfjährige in der ganzen Stadt.«
    Ben nickte stolz. »Ist auch ganz schön hart«, sagte er und nahm sich noch einen Pfannkuchen.
    Mama wandte sich lächelnd an mich. »Und was hast du vor, Franny?«, fragte sie.
    Ich zuckte die Schultern. »Mich um die Patienten kümmern, sonst nichts«, sagte ich.
    Mama nickte anerkennend. Im Juni hatte ich in unserer Scheune so was wie eine provisorische Krankenstation für verletzte Tiere eingerichtet. Genau wie Mama war ich eine unverbesserliche Tierfreundin, und wie es schien, hatte ich die besondere Begabung,ständig auf Vögel mit gebrochenen Flügeln oder auf verwaiste Mäusebabys zu stoßen. Es war ein richtiges Projekt für die ganze Familie geworden, mit Ausnahme von Sidda natürlich.
    »Ich hab ’ne Idee«, flüsterte Ben und griff in die Tasche seines Overalls. »Ihr könnt George und Martha babysitten.« Er legte eine zweite Schildkröte mitten auf Siddas Teller.
    »Pfui Teufel!«, kreischte sie.
    »Schildkrötensitten, meinst du wohl?«, fragte ich.
    »Kostet dich nur fünfzig Cent«, ließ er mich wissen. Er klatschte in die Hände, als George langsam über Siddas Toast wanderte.
    »Ben«, sagte Daddy, »soviel ich weiß, musst
du
demjenigen was zahlen, der das Babysitten übernimmt.«
    Mama zog Ben an seinem Overall zu sich und drückte ihm einen dicken Kuss auf den Kopf, während er sich mit einer Hand seine Proviantdose und die zwei entwischten Schildkröten schnappte.
    Ben legte mir seine klebrige Milchhand auf den Arm. »Okay, okay. Nur zwanzig Cent, weil du’s bist. Bitte, Franny?«
    Sidda grinste höhnisch. »Sie hat nichts vor. Außer ihren stinkigen Viechern.«
    »Was weißt du denn schon davon?«, fragte ich und sah zu, wie sie sich alle vom Tisch erhoben.
    »Ich bin sicher, dass Franny ganz viel Aufregendesgeplant hat«, sagte Daddy und packte seinen Autoschlüssel.
    »Nicht vergessen, sie mittags zu füttern«, befahl Ben und setzte die Schildkröten in ihre Kiste zurück. »Musst ein paar Würmer ausgraben. Ganz dicke fette.«
    Mama stand unter der Tür und lächelte wohlwollend. »Ich setze Ben und Sidda ab, dann geh ich einkaufen. Nicht auf Snort reiten, bis Daddy oder ich wieder da sind, verstanden?«
    Ich nickte mürrisch. Die Parker-Pony-Sicherheitsregeln. Ich kannte sie seit Jahren und hatte noch nie gegen eine verstoßen. Reithelm, Reitstiefel, nur in Anwesenheit von Erwachsenen. Volle Kontrolle.
    »Und die sind für dich«, sagte Sidda und ließ mir mit angeekeltem
Plumps
eine Plastikkiste vor die Füße fallen. Ich warf einen Blick auf die beiden Schildkröten darin. Sie saßen auf dem Plastikboden, der sorgfältig mit Moos, Steinen und Blättern ausgelegt und gepolstert war. Bens ganze Liebe.
    Dad hatte unrecht. Ich hatte nichts Aufregendes vor.
    Bis ich das Knirschen von Reifen auf Kies hörte.

Neue Nachbarn
    I ch stand bis zu den Knöcheln im Uferschlamm, auf Wurmpatrouille für Bens Schildkröten, da hörte ich es. Als ich über die Flussböschung spähte, entdeckte ich einen blassblauen Ford-Lieferwagen, der nach links abbog, wo die Auffahrt von unserer zu dem leer stehenden Holzhaus des Nachbargrundstücks abzweigte. Es war seit über einem Jahr unbewohnt. Jetzt rollte der Lieferwagen darauf zu. Er hielt an und auf beiden Seiten wurden die Türen aufgestoßen.
    Wau, wau, wuff!
Jax, unser blonder Labrador, schnellte von der Veranda hoch und galoppierte durch den Garten.
    »Komm zurück, Jax, bei Fuß!«, brüllte ich, kletterte aus dem Flussbett und lief hinter ihm her. Er sah sich kurz um, als ob er sagen wollte:
Ich weiß, dass ich ein unerzogener Hund bin, aber ich kann einfach nicht anders.
Ich holte ihn keuchend auf dem Nachbargrundstück ein, als eine Frau mit lautem Getöse die Heckklappe herunterließ und anfing, Kisten aus dem Wagen zu ziehen. Große Kisten, die nach längerem Bleiben aussahen.
    »Lucas, komm und hilf mir«, rief sie. Als Antwortsprang Jax an ihr hoch und leckte ihr über die Nase.
    »Du bist doch nicht Lucas«, sagte sie zu ihm. Sie lächelte mir zu und strich sich über ihr langes, dichtes Haar. Hübsch. Ich lächelte zurück.
    »Das ist Jax«, sagte ich und streckte ihr die Hand zur Begrüßung hin. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch einen Wurm darin hatte. Da lag er und ringelte sich auf meinem Handteller, direkt unter ihrer Nase. Da mir nichts anderes einfiel, stopfte ich den Wurm in meine Tasche und zuckte die Schultern.
    »Oje, tut mir leid. Ich heiße Franny.«
    Sie lachte, und zu meiner
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