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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
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benutzt, ob nun unfreiwillig oder nicht. Der gesunde Menschenverstand ließ mir einen einzigen Weg offen - und der war streng gesetzlich. Wenn Sutt mich vor Gericht bringt, wird er sich nur lächerlich machen.«
    Wieder schüttelte Jael den Kopf. »Nein, Mallow, das siehst du falsch. Ich habe dir doch gesagt, er spielt schmutzig. Er ist nicht darauf aus, daß du verurteilt wirst; er weiß, das würde ihm nicht gelingen. Aber er ist darauf aus, dein Ansehen in der Öffentlichkeit zu ruinieren. Du hast gehört, was er sagte. Manchmal steht der Brauch tatsächlich über dem Gesetz. Du könntest bei einem Prozeß ungeschoren davonkommen, aber wenn die Leute glauben, du habest einen Priester den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, ist deine Popularität futsch.
    Man wird zugeben, daß du dich gesetzestreu, ja, vernünftig verhalten hast. Trotzdem stehst du dann in den Augen der Leute als feiger Hund, als gefühlloser Rohling, als hartherziges Ungeheuer da. Du würdest niemals in den Rat gewählt werden. Du könntest sogar deinen Rang als Meisterhändler verlieren, wenn man dir die Staatsbürgerschaft aberkennt. Hier geboren bist du ja nicht. Was kann Sutt sich mehr wünschen?«
    Mallow runzelte die Stirn und erklärte stur: »Trotzdem!«
    »Mein Junge«, sagte Jael, »ich werde zu dir halten, aber helfen kann ich dir nicht. Du bist zum Abschuß freigegeben.«

44
 
Eine Intrige wird aufgedeckt
     
    Am vierten Tag des Prozesses gegen Hober Mallow, Meisterhändler, war die Ratskammer im ganz wörtlichen Sinn voll besetzt. Der einzige abwesende Ratsherr verfluchte mit schwacher Stimme den Schädelbruch, der ihn ans Bett fesselte. Die Galerien waren bis zu den Durchgängen und Decken mit den wenigen Personen aus der Menschenmenge gefüllt, denen es durch Einfluß, Reichtum oder pure diabolische Hartnäckigkeit gelungen war, hineinzukommen. Der Rest drängte sich auf dem Platz draußen in wogenden Klumpen um die im Freien aufgestellten dreidimensionalen Bildschirme.
    Ankor Jael gelangte mit Hilfe der nahezu wirkungslosen Anstrengungen der Polizei in die Kammer und dann durch das kaum weniger starke Gewühl im Innern bis zu Hober Mallows Platz.
    Mallow wandte sich ihm erleichtert zu. »Bei Seldon, du kommst in letzter Sekunde! Hast du es?«
    »Hier, nimm es!« sagte Jael. »Es ist alles, was du haben wolltest.«
    »Gut. Wie ist die Stimmung draußen?«
    »Wild.« Jael rückte unbehaglich herum. »Du hättest niemals eine öffentliche Verhandlung zulassen dürfen. Dann wäre es nicht zu diesem Auflauf gekommen.«
    »Ich wollte aber eine öffentliche Verhandlung.«
    »Man redet vom Lynchen. Und Publis Manlios Männer auf den äußeren Planeten ... «
    »Danach wollte ich dich schon fragen, Jael. Er hetzt die Hierarchie gegen mich auf, nicht wahr?«
    »Meinst du? Das ist so fein eingefädelt, wie man es sich nur vorstellen kann. Als Außenminister vertritt er die Anklage in einem Fall des interstellaren Rechts. Als Hoherpriester und Primat der Kirche ruft er die fanatischen Horden auf ...«
    »Vergiß es. Erinnerst du dich, daß Sutt mir letzten Monat ein Zitat von Hardin an den Kopf warf? Wir werden ihm zeigen, daß man mit einem Atom-Laser doch in beide Richtungen gleichzeitig zielen kann.«
    Jetzt nahm der Bürgermeister seinen Platz ein, und die Ratsmitglieder erhoben sich respektvoll.
    Mallow flüsterte: »Heute bin ich an der Reihe. Setz dich her und sieh dir den Spaß an!«
    Die Sitzung begann, und fünfzehn Minuten später schritt Hober Mallow durch feindseliges Geflüster zu dem leeren Raum vor der Bank des Bürgermeisters. Ein Scheinwerfer richtete sich auf ihn, und die einsame Riesengestalt eines Mannes blickte herausfordernd aus den öffentlichen Bildschirmen der Stadt ebenso wie aus den Myriaden von privaten Bildschirmen in so gut wie jeder Wohnung der Foundation-Planeten.
    Er begann in leichtem, ruhigem Ton. »Um Zeit zu sparen, will ich zugeben, daß die gegen mich erhobene Anklage Punkt für Punkt der Wahrheit entspricht. Die Geschichte von dem Priester und dem Mob wurde in jeder Einzelheit exakt dargestellt.«
    In der Kammer entstand Unruhe, und von der Galerie kam ein triumphierendes Massenknurren. Mallow wartete geduldig darauf, daß es wieder still wurde.
    »Das Bild ist jedoch nicht ganz vollständig. Ich bitte um die Vergünstigung, es auf meine eigene Art vervoll ständigen zu dürfen. Es mag anfangs aussehen, als tue meine Geschichte überhaupt nichts zur Sache. Bitte, üben Sie Nachsicht.«
    Mallow warf keinen
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