Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
aber es war immer noch eine vorläufige Festnahme. Ihm wurden außerordentlich höflich Fragen gestellt. Es war alles sehr zivilisiert. Er erklärte, er stamme aus der Provinz Synnax, er habe diese und jene Schulen besucht und an dem und dem Datum den Grad eines Doktors der Mathematik verliehen bekommen. Er habe sich um eine Stellung in Dr. Seldons Stab beworben und sei angenommen worden. Immer wieder und wieder nannte er diese Einzelheiten, und immer wieder und wieder kehrten sie zu der Frage seiner Mitarbeit am Seldon-Projekt zurück. Wie hatte er davon gehört? Welche Pflichten hätte er übernehmen sollen? Welche geheimen Anweisungen hatte er erhalten? Um was ging das alles?
    Gaal antwortete, er wisse es nicht. Er hatte keine allgemeinen Anweisungen erhalten. Er war Wissenschaftler, er war Mathematiker. Er interessierte sich nicht für Politik.
    Und schließlich fragte der freundliche Inquisitor: »Wann wird Trantor zerstört werden?« Gaal stammelte: »Das könnte ich aus eigenem Wissen nicht sagen.« »Könnten Sie es aus dem Wissen eines anderen sagen?«
    »Wie kann ich für einen anderen sprechen?« Ihm wurde heiß, sehr heiß. Der Inquisitor fragte: »Hat irgend jemand Ihnen von einer solchen Zerstörung erzählt, ein Datum genannt?« Und als der junge Mann zögerte, fuhr er fort: »Man ist Ihnen gefolgt, Doktor. Wir waren am Flughafen, als Sie ankamen, auf dem Aussichtsturm, als Sie auf Ihre Verabredung warteten, und natürlich waren wir imstande, Ihr Gespräch mit Dr. Seldon abzuhören.« »Dann kennen Sie seine Ansicht in dieser Sache«, stellte Gaal fest.
    »Mag sein. Aber wir würden sie gern von Ihnen hören.« »Dr. Seldon ist der Meinung, Trantor werde innerhalb von fünf Jahrhunderten vernichtet.«
    »Er hat das ... äh ... mathematisch bewiesen?« »Ja, das hat er!« (Trotzig.) »Sie halten diesen ... äh ... mathematischen Beweis für gültig, nehme ich an.« »Wenn Dr. Seldon sich dafür verbürgt, ist er gültig.« »Dann wollen wir von vorn anfangen.« »Einen Augenblick. Ich habe das Recht auf einen Anwalt. Ich bestehe auf meinen Rechten als Bürger des Imperiums.«
    »Sie sollen sie bekommen.«
    Und er bekam sie.
    Der Mann, der schließlich eintrat, war groß. Sein Gesicht bestand ganz aus senkrechten Linien und war so dünn, daß man sich fragte, ob darauf auch Platz für ein Lächeln sei.
    Gaal blickte auf. Er fühlte sich aufgelöst und verwelkt. So viel war geschehen, und doch befand er sich erst dreißig Stunden auf Trantor.
    Der Mann sagte: »Ich bin Lors Avakim. Dr. Seldon hat mich beauftragt, Sie zu vertreten.«
    »So? Dann hören Sie. Ich verlange eine sofortige Eingabe an den Kaiser. Ich werde hier ohne Grund festgehalten. Ich habe nichts verbrochen. Gar nichts.« Er stieß die Hände vor, die Handflächen nach unten gerichtet. »Sie müssen eine Anhörung beim Kaiser erwirken, auf der Stelle.«
    Avakim leerte sorgfältig den Inhalt einer flachen Aktentasche auf den Fußboden: Wenn Gaal in der Stimmung dazu gewesen wäre, hätte er juristische Cellomet-Formulare erkannt, dünne Metallbänder, dazu gedacht, in eine kleine Kapsel eingelegt zu werden. Vielleicht wäre ihm auch ein Taschenrecorder aufgefallen.
    Avakim beachtete Gaals Ausbruch nicht. Er blickte schließlich auf und sagte: »Die Kommission hat natürlich einen Spionstrahl auf unser Gespräch gerichtet. Das ist gegen das Gesetz, aber es geschieht trotzdem.«
    Gaal knirschte mit den Zähnen.
    »Der Recorder, den ich auf den Tisch gelegt habe ...« - Avakim setzte sich bedachtsam - »sieht zwar äußerlich ganz wie ein gewöhnlicher Recorder aus und erfüllt seine Aufgabe auch bestens. Er hat jedoch die zusätzliche Eigenschaft, daß er den Spionstrahl völlig ausblendet. Aber das wird man nicht gleich herausfinden.«
    »Dann kann ich sprechen.«
    »Natürlich.«
    »Dann will ich eine Anhörung beim Kaiser.«
    Avakim lächelte frostig - es war auf seinem dünnen Gesicht also doch Platz dafür. Seine Wangen falteten sich, um den Platz zu schaffen. Er sagte: »Sie kommen aus der Provinz.«
    »Ich bin trotzdem ein Bürger des Imperiums. Ein ebenso guter wie Sie oder einer der Männer aus dieser Kommission für öffentliche Sicherheit.«
    »Zweifellos, zweifellos. Es ist nur so, daß Sie, der Sie aus der Provinz kommen, nicht verstehen, wie es auf Trantor zugeht. Es gibt keine Anhörungen vor dem Kaiser.«
    »Bei wem sonst kann man sich über diese Kommission beschweren? Gibt es eine andere Prozedur?«
    »Nein. Es gibt im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher