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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
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der ursprünglichen Funktion, die sich erweiterte und veränderte.
    Gaal unterbrach ihn ein einziges Mal. »Ich erkenne die Gültigkeit dieser Umwandlung nicht.« Seldon wiederholte sie langsamer. Gaal sagte: »Aber das geschieht mittels einer verbotenen Sozio-Operation.«
    »Gut. Sie sind schnell, aber noch nicht schnell genug. In diesem Zusammenhang ist sie nicht verboten. Lassen Sie es mich durch Expansionen machen.«
    Die Prozedur dauerte viel länger, und als sie zu Ende war, erklärte Gaal demütig: »Ja, jetzt verstehe ich es.«
    Schließlich war Seldon fertig. »Das ist Trantor in fünf Jahrhunderten. Wie interpretieren Sie das? He?« Er neigte den Kopf zur Seite und wartete.
    Gaal sagte ungläubig: »Als völlige Zerstörung! Aber ... aber das ist unmöglich. Trantor ist noch nie ... «
    Seldon war von der heftigen Erregung eines Mannes erfüllt, bei dem allein der Körper alt geworden ist. »Na, na. Sie haben gesehen, wie wir zu diesem Ergebnis gekommen sind. Fassen Sie es in Worte. Vergessen Sie für einen Augenblick den Symbolismus.«
    Gaal antwortete: »Je spezialisierter Trantor wird, desto verwundbarer wird es, desto weniger kann es sich selbst verteidigen. Außerdem wird es als Beute um so wertvoller, je stärker es sich zum Verwaltungszentrum des Reiches entwickelt. Da die kaiserliche Nachfolge immer ungewisser wird und die Fehden unter den großen Familien an Zügellosigkeit zunehmen, verschwindet die soziale Verantwortlichkeit.«
    »Das reicht. Und was ist mit der numerischen Wahrscheinlichkeit einer völligen Zerstörung innerhalb von fünf Jahrhunderten?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Sie können doch sicher eine Feldableitung durchführen?«
    Gaal fühlte sich unter Druck gesetzt. Seldon gab ihm den Taschenrechner nicht, sondern hielt ihn einen halben Meter von seinen Augen entfernt. Gaal rechnete wie ein Wahnsinniger. Seine Stirn wurde feucht vom Schweiß.
    »Etwa 85 %?« fragte er.
    »Nicht schlecht.« Seldon schob die Unterlippe vor. »Aber auch nicht gut. Der tatsächliche Wert ist 92,5 %.«
    »Und deshalb werden Sie Rabe Seldon genannt?« fragte Gaal. »Ich habe in den Zeitschriften nichts darüber gefunden.«
    »Natürlich nicht. Das läßt sich nicht drucken. Glauben Sie, das Reich könne auf diese Weise enthüllen, wie wackelig es steht? Das ist eine sehr einfache Demonstration in Psychohistorie. Aber einige unserer Ergebnisse sind in die Aristokratie durchgesickert.«
    »Das ist schlimm.«
    »Nicht unbedingt. Alles wird mit einberechnet.«
    »Ist denn das der Grund, weshalb über mich Nachforschungen angestellt werden?«
    »Ja. Über alles, was mit meinem Projekt zusammenhängt, werden Nachforschungen angestellt.«
    »Sind Sie in Gefahr, Sir?«
    »O ja. Es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 1,7%, daß man mich hinrichtet, doch natürlich würde das Projekt dann trotzdem weitergeführt werden. Wir haben auch das mit einberechnet. Nun gut. Sie werden doch morgen zu mir in die Universität kommen?«
    »Das werde ich«, antwortete Gaal.

5
 
Die Vernehmung
     
    Kommission für öffentliche Sicherheit [...] Die aristokratische Clique kam nach der Ermordung von Cleon I., dem letzten der Entuns, zur Macht. In den Jahrhunderten der Instabilität und Unsicherheit stellte sie in der Hauptsache ein Element der Ordnung im Imperium dar. Für gewöhnlich unter der Kontrolle der großen Familien der Chens und der Divarts, degenerierte sie allmählich zu einem Instrument, mit dem blindlings der Status quo aufrechterhalten werden sollte ... Als Macht im Staate wurde sie erst nach der Ermordung Cleons II., des letzten starken Kaisers, vollständig beseitigt. Der erste Hauptkommissar [... ]
    [...] In gewisser Hinsicht läßt sich der Verfall der Kommission bis zu dem Prozeß gegen Hari Seldon zurückverfolgen, der zwei Jahre vor dem Beginn der Foundation-Ära stattfand. Gaal Dornick beschreibt diesen Prozeß in seiner Biographie Hari Seldons [...]
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

    Gaal konnte sein Versprechen nicht halten. Am nächsten Morgen wurde er von einem Summer geweckt. Er meldete sich, und die Stimme des Empfangschefs teilte ihm so gedämpft, höflich und entschuldigend, wie man sie sich nur wünschen konnte, mit, er sei auf Befehl der Kommission für öffentliche Sicherheit vorläufig festgenommen.
    Mit einem Satz war Gaal an der Tür und entdeckte, daß sie sich nicht länger öffnen ließ. Ihm blieb nichts übrig, als sich anzuziehen und zu warten.
    Man holte ihn und brachte ihn anderswohin,
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