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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
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etwas Grünes; kein Grün, keine Erde, kein anderes Leben als menschliches. Irgendwo auf der Welt, ging es Gaal durch den Kopf, stand der Palast des Kaisers inmitten einhundert Quadratmeilen natürlichen Bodens, grün von Bäumen, in allen Regenbogenfarben von Blumen prangend. Das war eine kleine Insel in einem Ozean aus Stahl, doch von da, wo Gaal stand, war sie nicht sichtbar. Sie mochte zehntausend Meilen entfernt sein. Er wußte es nicht.
    Bald, bald mußte er eine wichtige Besichtigungstour machen!
    Er seufzte geräuschvoll, und endlich erfaßte er, daß er auf Trantor war, auf dem Planeten, der den Mittelpunkt der ganzen Galaxis und den Kern der menschlichen Rasse darstellte. Er sah keine seiner Schwächen. Er sah keine Schiffe mit Lebensmitteln landen. Er führte sich nicht vor Augen, daß eine verletzliche Drosselader die vierzig Milliarden Bewohner Trantors mit dem Rest der Galaxis verband. Er war sich nur der gewaltigsten Tat des Menschen bewußt, der vollständigen und beinahe verächtlich endgültigen Eroberung einer Welt.
    Er trat zurück, und die Überwältigung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Freund aus dem Aufzug deutete auf den Platz neben sich, und Gaal folgte der Aufforderung.
    Der Mann lächelte. »Mein Name ist Jerril. Zum erstenmal auf Trantor?«
    »Ja, Mr. Jerril.«
    »Habe ich mir gedacht. Jerril ist mein Vorname. Trantor packt einen, wenn man das poetische Temperament hat. Aber die Trantorianer kommen nie hier herauf. Das mögen sie nicht. Macht sie nervös.«
    »Nervös! - Mein Name ist übrigens Gaal. Warum macht es sie nervös? Es ist herrlich.«
    »Das liegt an der subjektiven Beurteilung, Gaal. Wenn einer in einer Wabe geboren wird und in einem Korridor aufwächst und in einer Zelle arbeitet und seine Freizeit in einem überfüllten Sonnenraum verbringt und dann ins Freie kommt, wo er nichts als den Himmel über sich hat, kann er durchaus einen Nervenzusammenbruch erleiden. Man schickt die Kinder einmal im Jahr herauf, nachdem sie fünf geworden sind. Ich weiß nicht, ob das gut für sie ist. Es reicht ja nicht, und die ersten paar Male brüllen sie sich in einen hysterischen Anfall hinein. Man müßte damit anfangen, sobald sie entwöhnt sind, und den Ausflug einmal in der Woche veranstalten.«
    Er fuhr fort: »Natürlich kommt es im Grunde nicht darauf an. Was wäre, wenn sie überhaupt niemals nach draußen kommen würden? Sie sind glücklich da unten, und sie verwalten das Reich. Was meinen Sie, wie hoch oben wir sind?«
    »Eine halbe Meile?« gab Gaal zurück und fürchtete, es klang naiv. Das mußte es wohl, denn Jerril lachte ein bißchen. »Nein. Nur fünfhundert Fuß.« »Was? Aber der Aufzug hat ungefähr ...« »Ich weiß. Die meiste Zeit brauchte er jedoch dazu, auf Bodenniveau zu kommen.
    Trantor ist auf mehr als eine Meile nach unten untertunnelt. Es ist wie ein Eisberg. Neun Zehntel davon sind außer Sicht. Es arbeitet sich sogar ein paar Meilen in das vor, was einmal der Meeresgrund entlang der Küste war. Tatsächlich leben wir so weit unten, daß wir den Unterschied in der Temperatur zwischen dem Bodenniveau und ein paar Meilen darunter zur Gewinnung aller Energie nutzen können, die wir brauchen. Haben Sie das gewußt?« »Nein, ich habe gedacht, Sie hätten Atomgeneratoren.« »Früher einmal. Aber das ist billiger.« »Das kann ich mir vorstellen.« »Was halten Sie von dem allen?« Für einen Augenblick wich die Gutmütigkeit des Mannes dem Ausdruck von Schlauheit. Er wirkte beinahe listig. Gaal zögerte. »Es ist herrlich«, sagte er zum zweitenmal. »Auf Urlaub hier? Sie machen Reisen? Besichtigungen?« »Eigentlich nicht. - Allerdings habe ich mir immer gewünscht, Trantor zu besuchen, aber ich bin hauptsächlich einer Stellung wegen hergekommen.« »Oh?« Gaal fühlte sich zu weiteren Erklärungen verpflichtet. »Bei Dr. Seldons Projekt an der Universität von Trantor.« »Bei Rabe Seldon?« »Was? Nein. Der, den ich meine, ist Hari Seldon - der Psychohistoriker Seldon.
    Von irgendeinem Rabe Seldon weiß ich nichts.« »Ich spreche auch von Hari. Man nennt ihn den Raben. Slang, verstehen Sie. Immerfort sagt er Katastrophen voraus.«
    »Tatsächlich?« Gaal war ehrlich erstaunt.
    »Sicher, das müssen Sie doch wissen.« Jerril lächelte nicht. »Sie wollen doch bei ihm arbeiten, oder?«
    »Nun ja, ich bin Mathematiker. Warum sagt er Katastrophen voraus? Was für Katastrophen?«
    »An was für Katastrophen würden Sie denken?« fragte Jerril.
    »Leider
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