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Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan

Titel: Foundation Trilogie 1 - Der Tausend-Jahres-Plan
Autoren: Isaac Asimov
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betraf, machte Trantor immer verwundbarer dafür, durch eine Belagerung erobert zu werden. Die monoton zahlreichen Aufstände im letzten Jahrtausend des Reichs brachten dies einem Herrscher nach dem anderen zu Bewußtsein, und die kaiserliche Politik war kaum noch mehr als der Schutz von Trantors empfindlicher Drosselvene [...]
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

    Gaal hatte keine Ahnung, ob die Sonne schien oder überhaupt, ob es Tag oder Nacht war. Zu fragen genierte er sich. Offenbar lebte der ganze Planet unter Metall. Die Mahlzeit, an der er soeben teilgenommen hatte, wurde Luncheon genannt, aber auf vielen Planeten lebte man nach einer Standard-Zeiteinteilung, die auf den vielleicht unbequemen Wechsel von Tag und Nacht keine Rücksicht nahm. Die Dauer einer planetaren Umdrehung war unterschiedlich, und Gaal kannte die von Trantor nicht.
    Als er die Schilder >Zum Sonnenraum< entdeckte, war er ihnen eifrig gefolgt. Doch er hatte nichts weiter als einen Saal gefunden, in dem man sich unter künstlicher Strahlung bräunen konnte. Er verweilte einen Augenblick oder zwei und kehrte dann in das Foyer des Luxor zurück.
    Er erkundigte sich beim Empfangschef: »Wo bekomme ich eine Karte für eine Planetenbesichtigung?«
    »Gleich hier.«
    »Wann geht sie los?«
    »Sie haben sie gerade verpaßt. Morgen startet wieder eine. Kaufen Sie Ihre Karte jetzt, und wir werden einen Platz für Sie reservieren.«
    »Oh.« Morgen war es zu spät, da mußte er in der Universität sein. »Gibt es vielleicht einen Aussichtsturm - oder so etwas?« fragte er. »Ich meine, im Freien.«
    »Natürlich! Ich verkaufe Ihnen eine Karte dafür, wenn Sie möchten. Doch lassen Sie mich besser nachprüfen, ob es regnet oder nicht.« Er schloß einen Kontakt neben seinem Ellbogen und las die fließenden Buchstaben, die über einen mattierten Schirm rasten. Gaal las mit.
    Der Empfangschef erklärte: »Gutes Wetter. Ich glaube, wir sind jetzt in der Trockenzeit.« Im Gesprächston setzte er hinzu: »Ich selbst kümmere mich nicht um die Welt draußen. Es ist drei Jahre her, daß ich das letztemal im Freien war. Hat man das einmal gesehen, kennt man es, und mehr ist nicht daran. - Hier ist Ihre Karte. Eigener Aufzug hinten. >Zum Turm< steht daran. Den nehmen Sie.«
    Der Aufzug war von der neuen Sorte, die durch Antigravitation betrieben wurde. Gaal stieg ein, und andere folgten ihm. Der Fahrstuhlführer schloß einen Kontakt. Die Schwerkraft fiel auf Null. Gaal hing im Raum, der Fahrstuhl beschleunigte nach oben, und er hatte wieder ein bißchen Gewicht. Dann kam das Abbremsen, und Gaals Füße verließen den Fußboden. Gegen seinen Willen schrie er auf.
    Der Fahrstuhlführer rief: »Stecken Sie die Füße unter eine Schiene! Können Sie das Schild nicht lesen?«
    Die anderen hatten es getan. Sie lächelten über ihn, als er wie verrückt und doch vergeblich versuchte, die Wand wieder hinabzuklimmen. Ihre Schuhe drückten aufwärts gegen die Chromschienen, die sich in parallelen Reihen mit zwei Fuß Abstand voneinander über den Fußboden zogen. Gaal hatte diese Schienen beim Eintreten wohl bemerkt, aber sich nichts dabei gedacht.
    Dann streckte sich eine Hand nach ihm aus und zog ihn herunter.
    Er keuchte seinen Dank. Der Aufzug hielt.
    Gaal trat auf eine offene Terrasse hinaus, die von weißem Glanz übergossen dalag. Es tat seinen Augen weh. Der Mann, der ihm eben geholfen hatte, kam unmittelbar hinter ihm.
    Der Mann sagte freundlich: »Eine Menge Sitze.«
    Gaal schloß den Mund, der ihm offengestanden hatte, und antwortete: »Sieht ganz so aus.« Automatisch ging er auf die Sitze zu und blieb wieder stehen.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte er, »möchte ich nur einen Augenblick am Geländer stehenbleiben. Ich ... ich möchte mich ein bißchen umsehen.«
    Der Mann winkte ihm gutmütig zu, das zu tun. Gaal beugte sich über das schulterhohe Geländer und badete sich in dem Panorama.
    Er konnte den Boden nicht erkennen, der sich in der zunehmenden Komplexität der von Menschenhand geschaffenen Strukturen verlor. Er konnte keinen anderen Horizont erkennen als den von Metall vor dem Himmel, der sich zu beinahe gleichförmigem Grau ausdehnte, und er mußte sich sagen, daß es so auf der gesamten Landoberfläche des Planeten aussah. Es war kaum irgendeine Bewegung zu entdecken. Ein paar Vergnügungsboote gondelten über den Himmel, aber der ganze rege Verkehr von Milliarden Menschen wickelte sich unter der metallenen Haut der Welt ab.
    Nirgendwo gab es
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