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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Asimov Isaac
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normalerweise hätte die Gefahr einer Verwechslung von Mensch und Robot nicht bestehen können. Ich nehme an, daß der Robot nicht dauernd gebraucht wurde, sondern je nach Bedarf hervorgeholt wurde. Eine Anzahl von Regierungsmitgliedern, und diese Anzahl war sicherlich nicht klein, wußte doch immer, wo sich der Präsident gerade aufhielt und was er an dem jeweiligen Ort tat. Das Verbrechen mußte daher zu einem Zeitpunkt geschehen, wo diejenigen, die immer Bescheid wußten, den Präsidenten für den Robot hielten.«
    »Ich kann Ihnen da nicht folgen.«
    »Folgendes: Hände zu schütteln gehörte zu den Aufgaben des Robots. Also war derjenige, der während der Feierlichkeiten Hände schüttelte, für die Eingeweihten automatisch der Robot.«
    »Genau. Jetzt habe ich Sie verstanden. Der Robot schüttelte die Hände.«
    »Normalerweise schon«, sagte Edwards. »Aber während der Feierlichkeiten konnte es sich der Präsident nicht verkneifen, persönlich Hände zu schütteln. Für einen leeren Schwätzer und Süßholzraspler – und das war der alte Winkler nun einmal – war es nur zu menschlich, daß dieser die Ovationen des Volkes persönlich und hautnah genießen wollte. Vielleicht hat der Robot diesen Wunsch sogar noch unterstützt und dafür gesorgt, daß er von dem Präsidenten den Befehl bekam, sich hinter dem Podium versteckt zu halten, während dieser sich unter das Volk mischte und Hände schüttelte.«
    »Heimlich?«
    »Natürlich heimlich. Hätte der Präsident jemand vom Sicherheitsdienst oder von seinen persönlichen Betreuern eingeweiht, würde man soweit gegangen sein, ihn gewähren zu lassen? Seit den grauenvollen Zeiten Ende des zwanzigsten Jahrhunderts ist die Angst vor politischen Attentaten ja geradezu zur Seuche geworden. Durch die Ermittlungen eines klugen Robots unterstützt…«
    »Sie halten den Robot für klug, weil Sie ihn für den Präsidenten halten. Sie denken im Kreis, Mr. Edwards. Falls er nicht der Präsident ist, besteht kein Grund, ihn für klug zu halten, demnach auch nicht für klug genug, einen derart raffinierten Plan zu entwerfen. Außerdem, welches Motiv sollte einen Robot dazu veranlassen, einen Mord begehen zu wollen? Selbst wenn der Robot den Präsidenten nicht persönlich getötet hat, verbietet ihm die Erste Grundregel – ich zitiere: Ein Robot darf kein menschliches Wesen verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, daß einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird –, es zuzulassen, daß ein Mensch getötet wird, Mr. Edwards.«
    »Die Erste Regel ist nicht oberstes Gesetz«, sagte Edwards. »Was tritt ein, wenn der Tod eines einzelnen Menschen das Leben von mehreren Menschen, vielleicht von drei Milliarden Menschen, bewahrt? Der Robot kann geglaubt haben, daß die Rettung des Weltbündnisses Vorrang vor der Rettung eines einzelnen Menschen hat. Schließlich handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Robot. Er war dahingehend programmiert, daß er mit Fähigkeiten ausgestattet war, die denen des Präsidenten ähnlich genug waren, um jeden zu täuschen. Angenommen, der Robot hatte die Intelligenz eines Winkler, aber nicht dessen Schwächen, und wußte, daß er das Bündnis retten konnte, dies aber Winkler nie gelingen würde.«
    »Diese Schlüsse können Sie ziehen«, sagte Janek, »aber woher wollen Sie wissen, daß eine mechanische Vorrichtung in der Lage ist, dieselben Schlüsse zu ziehen?«
    »Weil das die einzige Erklärung ist.«
    »Sie leiden an Wahnvorstellungen.«
    »Dann erklären Sie mir doch, warum das Objekt in seine Atome aufgelöst worden ist«, sagte Edwards. »War das nicht die einzige Möglichkeit, die Tatsache zu verschleiern, daß kein Robot, sondern ein Mensch zerstört worden ist? Liefern Sie mir eine andere Erklärung.«
    Janek wurde rot. »So ein Unsinn!« erwiderte er gereizt.
    »Das ist überhaupt kein Unsinn«, sagte Edwards, »weil Sie nämlich den Beweis liefern oder den Gegenbeweis antreten können. Deshalb wende ich mich doch an Sie.«
    »Wie kann ich denn den Beweis liefern oder den Gegenbeweis antreten?«
    »Der Präsident hat keine Familie, und Sie sind der einzige Mensch, der ihn häufig und in Situationen sieht, wo er sich leger geben kann. Beobachten Sie ihn.«
    »Ich brauche ihn nicht zu beobachten und sage Ihnen doch…«
    »Sie haben ihn eben nicht genau beobachtet, Sir, weil Sie keinen Grund dazu hatten. Kleine Details haben Ihnen nichts bedeutet. Beobachten Sie ihn unter dem Verdacht, daß er ein Robot sein könnte, und Sie
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