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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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Versuche, ihnen Sprachen beizubringen, sind fehlgeschlagen. Sie können Signale lernen, aber keine Syntax.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Also ein Hund, zum Beispiel, kann Befehle verstehen. Der Befehl ist ein Signal. Wenn er es hört, tut er etwas. Aber Sie können dem Hund nicht sagen, er solle um den Block und die Treppe hinauf gehen und dann den Befehl ausführen. Sie könnten ihn natürlich darauf dressieren, aber Sie könnten ihm nicht sagen, daß er es tun soll. Er würde es nicht verstehen. Dazu wäre Sprache notwendig.«
    »Sie sehen wirklich aus, als ob sie uns zuhörten«, sagte Admiral Jardin. Nach einem Moment nickte er seinem Adjutanten zu. »Hartley, geben Sie ihnen die Orangen. Vielleicht sind sie hungrig.«
    »Ja, Sir.« Hartley trug den Beutel hinüber und legte ihn auf den Tisch. Einer der Schimpansen nahm ihn, spähte hinein und nahm ein paar Orangen einzeln heraus. Ein anderer griff in den Koffer und brachte ein kleines Taschenmesser zum Vorschein.
    »Halt! Einen Moment, das geht nicht!« rief der Wachtposten. Er ging auf die Schimpansen zu, einen Arm gebieterisch ausgestreckt.
    »Lassen Sie nur«, sagte Dr. Ashmead. »Es ist schon in Ordnung. Korporal. Das Messer ist kurz und nicht sehr scharf. Ich will sehen, was sie damit machen. Ist Ihnen schon aufgefallen, Admiral, wie groß und kräftig gebaut diese Schimpansen sind? Und sehen Sie sich die Beine an; es sind keine kurzen, krummen Schimpansenbeine, sondern lang und gerade, fast wie menschliche Beine. Als ob es sich um eine Kreuzung handelte, oder um eine höher entwickelte Art.«
    »Mh-hm.« Admiral Jardin nickte mißvergnügt dem Wachtposten zu. »Wenn der Doktor es sagt, ist es in Ordnung, Korporal. Gehen Sie jetzt und sorgen Sie dafür, daß am Hafen ein Gefangenentransportwagen der Militärpolizei bereitsteht, wenn wir einlaufen. Wir wollen diese Tiere in den Zoo bringen.«
    Der weibliche Schimpanse schälte die erste Orange sorgfältig und gab sie dann einem der anderen. Gleich darauf begann er mit dem Schälen der zweiten.
    »Das ist auch ein sehr interessantes Verhaltensmuster, Admiral«, erklärte Ashmead. »Im allgemeinen sind Affen nicht bereit, ihre Nahrung mit anderen zu teilen. Gelegentlich bietet ein Männchen seinem bevorzugten Weibchen einen Bissen an, und natürlich verlangen die starken Männchen von den Jüngeren und Kleineren, was immer sie wollen, aber ich habe noch nie gehört, daß ein Weibchen einem Männchen eine geschälte Orange angeboten hätte.«
    »Sie gibt auch die nächste her. Sehr gute Manieren, nicht wahr, Hartley?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Jardins Adjutant mechanisch. Die Manieren eines Schimpansen waren ihm herzlich gleichgültig. Er wollte zurück nach San Diego, wo er eine Verabredung mit einer blonden Tänzerin hatte.
    »Was macht sie jetzt?« fragte Jardin. Das Schimpansenweibchen hatte die dritte Orange gegessen und begann für die anderen weitere Orangen zu schälen. Die Schalen hatte sie zu einem sauberen kleinen Haufen zusammengeschoben. »Hartley, stellen Sie den Abfalleimer neben den Tisch und sehen Sie zu, was sie macht.«
    »Ja, Sir.« Der Schimpanse warf die Orangenschalen prompt in den Abfalleimer. Eine fiel vorbei, und er beugte sich zur Seite, hob sie auf und tat sie zu den anderen.
    »Ich muß sagen, sie sind ausgezeichnet dressiert, Admiral«, meinte Dr. Ashmead. »Man könnte fast meinen, sie seien jemandes Hausgenossen gewesen.«
    Einer der Schimpansen schnaubte laut. Admiral Jardin runzelte die Stirn. »Wie auch immer, es ist nicht mein Problem. Von mir aus könnten sie auch im Marinekrankenhaus von Long Beach bleiben – aber hörte ich Sie nicht einmal sagen, man könne Affen nicht dazu bringen, eine Toilette zu benutzen? Ist das richtig, Doktor?«
    »Ich glaube nicht, daß es schon jemandem gelungen ist«, antwortete Ashmead. »Aber es ist nicht ganz mein Gebiet.«
    »Ich vermute, die Ärzte und Schwestern würden sich gegen die Aufnahme von Affen ins Krankenhaus zur Wehr setzen«, sagte der Admiral.
    »Da haben Sie recht, Sir.«
    Jardin sah die Schimpansen an und schüttelte den Kopf. Er kannte Seeleute mit schlechteren Manieren. »Nun, sie werden im Zoo sowieso glücklicher sein. Dort werden sie sogar Gesellschaft haben. Ich hörte, in der Krankenstation sei ein gemütskranker Gorilla.«
    Der weibliche Schimpanse knallte das Taschenmesser auf die Tischplatte. Admiral Jardin lachte. »Man könnte fast meinen, sie hätte mich verstanden und mag keine Gorillas, nicht
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