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Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)

Titel: Flederzeit - Sturz in die Vergangenheit (Historischer Roman): 1 (German Edition)
Autoren: Maria G. Noel , Runa Winacht
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ausbrach: „Das ist ja der Hammer“, stöhnte Matthias. Das hier war keine Sache von ein paar Minuten. Lidas Begeisterung würde er jetzt nur sehr schwer ausbremsen können. Eigentlich konnte er sich dafür nur eine Methode vorstellen: Sie brachial daran zu erinnern, was sie verabredet hatten, und darauf zu beharren, dass sie ihr Versprechen hielt. Was mit Sicherheit einen Streit und sehr schlechte Stimmung zwischen ihnen nach sich ziehen würde. Etwas, was sie in der einsamen Hütte überhaupt nicht brauchen konnten.
    Diese Erkenntnis machte Matthias schnell einsichtig, als er Lidas vorsichtigen Seitenblick bemerkte. Er nickte: „Schon gut. Ich fahr mit Elias voraus und geh schon mal hinauf. Du kommst nach, wenn du hier fertig bist.“ Seine Augen auf Iven gerichtet fügte er barsch hinzu: „Ich darf doch davon ausgehen, dass du meine Frau wohlbehalten nachbringen wirst?“
    Klar, dass Iven grinste und sich spöttisch verbeugte. „Aber natürlich werde ich deine Frau fahren. Dein Wunsch ist mir Befehl.“
    Matthias beschloss – um des lieben Friedens willen – Ivens ganz besonders hervorgehobenes 'deine Frau' zu ignorieren. Lida war schließlich seine Frau. Seine, nicht Ivens.
    „Komm Kleiner“, sagte er, an Lida gewandt, und nahm ihr Elias ab. „Lass uns hinauf in die Berge fahren.“
    Er nickte Iven nur kurz zu – dann war er auch schon draußen.
    Lida folgte ihm.
    „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich habe ja nicht geahnt ...“
    „Schon gut“, unterbrach Matthias sie. „Es ist schließlich wichtig für dich. Und Iven ...“
    Jetzt war sie es, die ihn unterbrach: „Iven ist keine Gefahr für uns. Das weißt du doch.“ Sie nahm seinen freien Arm, hob ihn an und schmiegte sich darunter. „Wir drei sind eine Familie. Eine glückliche noch dazu.“
    So innig verbunden kamen sie schließlich am Parkplatz an.
    „Tschüss, mein Kleiner, bis später.“ Sie nahm Elias auf den Arm, küsste ihn auf die Wange, setzte ihn in den Kindersitz und schnallte ihn an. Dann holte sie ihr Gepäck aus dem Kofferraum und eine der Lebensmitteltaschen.
    „Ich danke dir für dein Vertrauen.“ Sie umarmte Matthias, küsste auch ihn. Allerdings auf den Mund. „Hast du das Spray?“
    Als er nickte, löste sie sich aus seinem Arm – und weg war sie.
    Matthias sah ihr nach, wie sie im Hoteleingang verschwand. Dann seufzte er und ließ sich hinters Steuer gleiten. „Also gut, Kumpel, lass uns nun zur Hütte fahren. Aber weil du vorhin geschlafen hast, als wir vorbeigekommen sind, zeige ich dir jetzt noch eine ganz echte Ritterburg.“
    Gespannt beobachtete er die Reaktion des Jungen. Die allerdings mager ausfiel. Elias rieb sich mit der Hand über die Nase, schleckte dann mit der Zunge über seine Lippen und spitzte die zu einem Schmollmund. Das war nichts, was in irgendeiner Art Interesse verriet. Vielleicht sollte Matthias genauer werden?
    „Weißt du, früher, als es dich noch nicht gab, als es mich noch nicht gab und auch Mama nicht, da lebten meine Vorfahren in dieser Burg. Meinhard hieß mein Ur-ur-ur-ur-uropa. Er war ein Ritter und hat die Burg Ehrenberg gebaut.“
    „Wu-wu-wu-wu-wu“, machte Elias, dessen Launepegel sich inzwischen deutlich gehoben hatte, und wackelte mit seinen dicken Fingerchen über seine Lippen, dass es nur so blubberte.
    „Ur-ur-ur-ur-ur“, verbesserte Matthias grinsend. Elias war zu klein. Ritterburg und Uropas waren für ihn einfach noch nicht interessant.
    „Wah“, schrie Elias einen Moment später und schmierte mit seinen feuchten Fingern über das Seitenfenster.
    „Kühe“, berichtigte Matthias. „Die kennst du bisher nur aus Bilderbüchern. Von denen kommt die Milch, die du morgens immer trinkst. Die machen 'Muh'. Aber sieh mal, wir sind im Gebirge. Das dort drüben sind zum Beispiel die Tannheimer Berge.“
    Die waren Elias ebenso egal wie eine nicht sichtbare Ritterburg. Er hatte Freude daran, immer und immer wieder auf die Kühe zu deuten. „Muh-Kuh.“
     
    Reutte war zwar Matthias’ Heimat und darüber hinaus auch sehr geschichtsträchtig, aber zum Glück nicht groß. Schnell kam der Katzenberg in Sicht. „Siehst du, dort vorn? Das ist Burg Ehrenberg.“
    „Ua-ua-ua“, machte Elias. „Ua-Opa.“
    „Schlauer Junge.“ Matthias lächelte ihn im Rückspiegel voller Stolz an. „Schau, wie schön sie ist. Eine ganz echte Ritterburg. Mit Türmen, einer dicken Burgmauer und verwinkelten Gebäuden voller Erker. Und über allem thront der Burgfried.“
    „Hin“, forderte
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