Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Kreisbahn bringen. Warum nicht wir? – Natürlich rückt die andere Seite dann mit Kampfraumschiffen an statt der üblichen Transporter und beginnt mit dem Scheibenschießen. Und dann schafft die erste Seite größere Kriegsschiffe heran.
    »Ich bin froh, dass Sie anrufen«, sagte Runei. »Ich habe Admiral Enriques für den Konverter gedankt.«
    »Was?«
    »Wussten Sie nichts davon? Einer unserer Hauptentsalzer war ausgefallen. Ihr Kommandeur war so freundlich, uns ein Ersatzteil zukommen zu lassen, das uns gefehlt hat.«
    »Ach ja, das.« Abrams rollte die Zigarre zwischen den Zähnen.
    Er fand die Sache albern. Terraner und Merseianer lagen auf Starkad im Krieg. Sie töteten sich gegenseitig. Dennoch hatte Runei zum Kaisergeburtstag seine Glückwünsche gesandt. (Was sogar im doppelten Sinne albern war! Auch wenn es für ein Raumschiff unter Hyperantrieb keine theoretische Obergrenze der Pseudogeschwindigkeit gab, blieb das Konzept der Gleichzeitigkeit über interstellare Entfernungen doch bedeutungslos.) Dennoch versorgte Enriques Runei mit einem Ersatzteil, sodass der Merseianer nicht gezwungen war, seine Biervorräte zu erschöpfen.
    Weil es kein Krieg war. Nicht offiziell. Nicht einmal zwischen den beiden einheimischen Spezies. Tigerys und Seetrolle bekämpften einander wahrscheinlich schon, seit sie beide Intelligenz entwickelt hatten. Mit ihnen verhielt es sich allerdings eher wie mit Wölfen und Menschen in alten Tagen – ihre Feindschaft war nicht systematisch, sondern natürlich. Bis die Merseianer begannen, den Seetrollen Ausrüstung und Rat zu geben und die Landbewohner zurückgedrängt wurden. Als Terra davon hörte, war es eine pure Reflexhandlung gewesen, den Tigerys die gleiche Unterstützung anzubieten, um das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und zu verhindern, dass Starkad als merseianische Marionette vereinnahmt wurde. Infolgedessen verstärkten die Merseianer ihre Hilfe ein wenig, die Terraner reagierten entsprechend, und …
    … und die beiden Imperien wahrten untereinander den Frieden. Schließlich handelte es sich nur um einfache Gesandtschaften zum Zwecke der Entwicklungshilfe, nicht wahr? Terra erhielt durch einen Vertrag mit den Tigerys von Ujanka die Narpaspitze; Merseia saß im Kimraig durch einen Vertrag mit dem, wer immer dort auch lebte. (Zeit für Lachen und Applaus. Keine starkadianische Kultur schien auch nur das Konzept eines Vertrages zwischen souveränen Mächten zu kennen.) Das Roidhunat von Merseia schoss doch keine terranischen Aufklärer ab. Himmel, nein! Das waren merseianische Militechniker, die den Seetrollen des Kimraig halfen, die Unversehrtheit ihres Luftraums zu wahren. Nicht etwa das Terranische Imperium hatte ein merseianisches Landekommando auf Kap Thunder niedergemetzelt; das waren Terraner gewesen, die geschworen hatten, die Grenze ihrer Verbündeten zu schützen.
    Das Abkommen von Alfzar galt: Man war verpflichtet, zivilisierten Autochthonen auf deren Bitte hin beizustehen. Abrams spielte mit dem Gedanken, seinerseits einige Bitten zu erfinden. Tatsächlich erschien ihm das im Moment wie eine wirklich gute Eröffnung.
    »Vielleicht können Sie sich für den Gefallen ja revanchieren«, sagte er. »Wir haben einen Flitzer im Zletowar verloren. Ich möchte nicht so unhöflich sein zu vermuten, dass einer Ihrer Jungs in der gleichen Ecke herumflog, unseren zu Gesicht bekam und ein bisschen übereifrig war. Aber angenommen, der Absturz war ein Unfall, wie wäre es mit einer gemeinsamen Untersuchung?«
    Abrams freute sich, auf diesem harten grünen Gesicht Erstaunen erkennen zu können. »Sie scherzen, Commander!«
    »Oh, natürlich müsste mein Chef ein offizielles Ersuchen an Sie richten, aber ich werde es ihm vorschlagen. Sie sind besser ausgerüstet als wir, um ein versunkenes Wrack zu finden.«
    »Aber warum?«
    Abrams zuckte mit den Schultern. »Ein gemeinsames Interesse an der Verhinderung weiterer Unfälle. Die Kultivierung der Freundschaft zwischen Völkern und Einzelpersonen. Ich glaube, so heißt das im Moment bei uns.«
    Runei runzelte die Stirn. »Ganz unmöglich. Ich rate Ihnen, keinesfalls eine solche Anfrage offiziell einzureichen.«
    »Hm? Sähe wohl nicht so toll aus, wenn Sie uns abweisen würden?«
    »Die Spannungen würden doch nur zunehmen. Muss ich Ihnen die Position meiner Regierung wiederholen? Die Meere von Starkad gehörten dem Seevolk. Sie haben sich in den Ozeanen entwickelt, sie sind ihre natürliche Umgebung, und für das Landvolk sind
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher