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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde
Autoren: Poul Anderson
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wenn sie jeden einzelnen vernunftbegabten Starkadianer retteten, überlegte Flandry, wäre es doch nicht mehr als ein winziger Bruchteil des Lebens, das sich an dieser Welt erfreute.
    Hauksbergs Cape flatterte. Er schlang es enger um die Schultern. »Nun«, sagte er und blickte Flandry durchdringend an, »so trifft man sich also wieder.«
    Flandry strengte sich an, Starren mit Starren zu vergelten. »Jawohl, Sir. Ich hoffe, der restliche Aufenthalt Mylords auf Merseia war angenehm.«
    Hauksberg stieß ein Lachen hervor. »Sie sind ganz schön unverschämt! Aber Sie werden es weit bringen, wenn Sie vorher nicht einer erschießt. Ja, man könnte sagen, dass Ratsherr Brechdan und ich ein paar ganz interessante Gespräche geführt haben, nachdem wir Nachricht von hier bekamen.«
    »Ich … Wie ich hörte, haben Sie ja entschieden zu … behaupten, die Raumschlacht wäre nur zustande gekommen, weil die Kommandeure auf beiden Seiten ihre Befehle falsch ausgelegt hätten.«
    »Richtig. Merseia war über den Irrläufer genauso erstaunt wie wir, nachdem unser Geschwader ihn zufällig gefunden hatte.« Hauksbergs Freundlichkeit verschwand. Er packte Flandrys Arm mit unerwarteter Körperkraft und sagte ernst: »Jede widersprechende Information ist Staatsgeheimnis. Sie irgendjemandem zu offenbaren oder auch nur anzudeuten, wäre Hochverrat. Haben Sie das verstanden?«
    »Jawohl, Mylord. Ich bin eingewiesen worden.«
    »Und es ist auch nur zu Ihrem Besten«, fuhr Hauksberg milder fort. »Um das Geheimnis zu bewahren, müssen wir natürlich auch alle Anklagepunkte gegen Sie fallen lassen. Schon der Umstand, dass sie jemals erhoben worden sind und dass überhaupt etwas Bemerkenswertes passiert ist, nachdem wir Merseia erreicht haben, verschwindet ebenfalls in der ultrageheimen Akte. Sie sind in Sicherheit, mein lieber Junge.«
    Flandry legte die Hände auf den Rücken, um zu verbergen, wie sie sich zu Fäusten krümmten. Er hätte zehn Jahre dafür gegeben, vom Ende seines Lebens zumindest, wenn er Hauksberg dafür das Lächeln aus dem Gesicht hätte schlagen können. Stattdessen musste er antworten: »Wären Mylord wohl so freundlich, sein persönliches Pardon hinzuzufügen?«
    »Ach du lieber Himmel, selbstverständlich doch!« Hauksberg strahlte ihn an und schlug ihm auf die Schulter. »Sie haben genau das Richtige getan. Aus völlig falschen Gründen zwar, das muss gesagt werden, aber durch reines Glück haben Sie mein Ziel für mich erreicht: Frieden mit Merseia. Warum sollte ich Ihnen etwas nachtragen?« Er blinzelte. »Was eine bestimmte Dame angeht, so soll das nicht zwischen zwei Freunden stehen, oder? Vergeben und vergessen.«
    Flandry konnte nicht weiter mitspielen. »Aber wir haben keinen Frieden!«, platzte es aus ihm heraus.
    »Was? Na, na, mir ist klar, dass Sie sehr viel durchgemacht haben und so weiter, aber …«
    »Mylord, die Merseianer haben versucht, uns zu vernichten. Wie können wir ihnen das durchgehen lassen, ohne auch nur ein böses Wort zu verlieren?«
    »Nur die Ruhe. Ich bin sicher, dass sie keineswegs diese Absicht hegten. Der Irrläufer war eine Waffe, die sie gegen uns benutzt hätten, wenn sie dazu gezwungen gewesen wären. Sonst nichts. Wenn wir ein aufrichtiges Verlangen zur Zusammenarbeit bewiesen hätten, wären wir rechtzeitig gewarnt worden.«
    »Wie können Sie das sagen?« Flandry versagte fast die Stimme. »Haben Sie nie ein Geschichtsbuch in der Hand gehabt? Haben Sie nie merseianische Reden gehört, merseianische Bücher gelesen oder gesehen, wie unsere Toten und Verwundeten aus Zusammenstößen mit Merseianern im All zurückgekommen sind? Sie wollen uns aus dem Universum vertreiben!«
    Hauksbergs Nasenflügel fielen ein. »Das genügt, Ensign. Reden Sie sich nicht um Kopf und Kragen. Und verschonen Sie mich mit wiedergekäuter Propaganda. Die ganze Geschichte dieses Zwischenfalls wird genau deswegen unterdrückt, weil sie sehr leicht auf Ihre Art falsch ausgelegt werden kann und die zukünftigen Beziehungen zwischen unseren Staatsgebilden belasten würde. Brechdan hat seinen Wunsch nach Frieden bereits dadurch gezeigt, dass er seine Truppen in toto von Starkad zurückgezogen hat.«
    »Und die teure Rettungsaktion uns allein überlässt. Sicher.«
    »Ich sagte bereits, beherrschen Sie sich, Ensign. Um über die Politik des Imperiums zu entscheiden, fehlen Ihnen noch ein paar Jährchen.«
    Flandry hatte einen fauligen Geschmack im Mund. »Verzeihung, Mylord.«
    Hauksberg blickte ihn eine
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