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Flandry 1: Im Dienst der Erde

Flandry 1: Im Dienst der Erde

Titel: Flandry 1: Im Dienst der Erde
Autoren: Poul Anderson
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Euch freien Lauf lassen.«
    Flandry biss sich auf die Lippe – und zuckte unwillkürlich zusammen, denn sie war angeschwollen, weil er mit dem Gesicht gegen einen sprachgesteuerten Funkschalter geprallt war. »Ich frage mich oft, ob Ihr da nicht Recht habt, Dragoika. Aber was können wir tun? Unser Kurs wurde schon vor langer Zeit bestimmt, schon ehe wir je unsere Heimatwelt verlassen haben, und es gibt kein Zurück mehr.«
    »Dann … fahrt Ihr tapfer.« Sie richtete sich in ihrem Panzer auf. »Ich möchte Euch darin nicht nachstehen. Sagt mir, was das Ding ist, dass Ihr durch die Zeit verfolgt.«
    »Es …« Das Schiff schüttelte sich. Ein Trommelwirbel lief durch den Rumpf. »Raketenstarts! Wir greifen an!«
    Eine weitere Salve, und noch eine. Einarsen musste jede einzelne hyperangetriebene Waffe aus seinen Magazinen abfeuern. Trafen eine oder zwei davon, entschied dies vielleicht das Gefecht. Wenn nicht, so konnte doch keiner der augenblicklichen Gegner Gleiches mit Gleichem vergelten.
    Flandry sah im Kartentank, wie die merseianischen Zerstörer ausschwärmten. Ihnen blieb wenig anderes übrig, als zu versuchen, diesen mörderischen Waffen auszuweichen oder sie auszuphasen, sobald der Feldkontakt hergestellt war. Als die Formation zerbrach, stürzten sich die Murdoch’s Land und die Antarctica zusammen auf einen einzelnen Gegner ihrer Klasse. Ihr Kampf wäre eine unmittelbare Mêlée, mit kleinen Raketen, Energiewaffen und Artillerie geführt, langsamer und wohl auch brutaler als das nahezu abstrakte Gefecht zwischen zwei Großkampfschiffen, doch zugleich in gewisser Weise menschlicher.
    Die Salven waren abgefeuert. Dragoika heulte. »Seht, Dommanniek! Ein rotes Licht ist erloschen! Da! Wir haben den ersten Treffer erzielt!«
    »Ja … Jawohl, wir haben einen Zerstörer erwischt. Juhuu!« Der Erste Offizier gab den Abschuss über das Interkom bekannt, und Jubel ertönte von denen, die noch immer die Helmscheiben geöffnet hatten. Den anderen Raketen musste ausgewichen worden sein oder sie waren abgewehrt worden; sie vernichteten sich gerade selbst, damit sie nicht irgendwann zu Verkehrsgefährdungen wurden. Commander Abrams hätte diese Regel einen Hoffnungsschimmer genannt.
    Ein merseianisches Schiff beeilte sich, dem Zerstörer beizustehen, der von zwei terranischen Schiffen bedrängt wurde, während die New Brazil und ein dritter Gegner einander belauerten. Die Umbriel ging hinkend auf einen Abfangkurs für den Leichten Kreuzer und sein Begleitschiff. Beide hielten genau auf die Sabik zu, die im Raum trieb und ihre Wunden leckte.
    Die Lampen flackerten und erloschen. Im nächsten Moment leuchteten sie wieder auf, aber schwach. Also gab es auch mit dem Hilfskraftwerk Schwierigkeiten. Und Flandry konnte nichts tun, außer diesen Kartentank zu beobachten – verdammt, verdammt, verdammt!
    Das Geleitschiff des merseianischen Kreuzers scherte aus und lief der Umbriel entgegen, um sie zu belästigen und zu behindern. Flandry biss die Zähne so fest zusammen, dass ihm die Kiefer schmerzten. »Die Grünhäute sehen, dass wir Schwierigkeiten haben«, erklärte er Dragoika. »Sie sagen sich, dass ein Kreuzer allein mit uns fertig wird – und vielleicht haben sie sogar Recht damit.«
    Rot kroch näher an Grün. »Klar für phasenkonstantes Gefecht«, sagte das Interkom.
    »Was heißt das?«, fragte Dragoika.
    »Wir können nicht ausweichen, bevor eine bestimmte Maschine repariert wurde.« Genauer konnte Flandry auf Kursowikisch nicht ausdrücken, dass ein Phasenwechsel unmöglich geworden war. »Wir müssen ausharren und schießen.«
    Eine flügellahme Ente war die Sabik allerdings noch lange nicht. Sie konnte auf Unterlichtgeschwindigkeit zurückfallen, auch wenn das ein Verzweiflungsmanöver darstellte. Solange sie überlichtschnell blieb, musste der Feind in gleicher Phase mit ihr sein, um Schaden zu verursachen, und war darum ebenso verwundbar. Der Kreuzer besaß nun jedoch zusätzlich die Möglichkeit, dem Beschuss seines Gegners auszuweichen; der einzige Schutz und Schild der Sabik bestand in ihren Antiraketen. Damit allerdings war sie weitaus besser ausgestattet als jeder Kreuzer.
    Es sah ganz danach aus, als stünde ein Kampf auf engstem Raum bevor.
    »Hyperfeldkontakt hergestellt«, meldete das Interkom. »Alle Einheiten: Feuer frei.«
    Flandry schaltete auf Außenbild. Der Merseianer beschrieb einen Zickzackkurs vor der Sternen. Manchmal verschwand das Schiff, aber es kehrte immer wieder zurück. Der
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