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Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Titel: Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher
Autoren: Nicole Henser
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genug, dass der Kerl in Ordnung war.
    „Ich werde dich
begleiten“, stellte sein neuer Freund fest.
    Usher atmete innerlich
auf. Anscheinend hatte er sich sehr allein gefühlt, denn seine Erleichterung
war fast greifbar. „Ich danke dir.“
    Tristan quittierte mit
einem Lächeln, dass er sich nicht gegen seine Unterstützung wehrte. Es
entwickelte sich wortlos eine Verbindung zwischen ihnen. Usher durfte bei ihm zeigen,
wie sehr ihn die Situation überforderte. Dabei wusste Tristan noch nicht alles.
Von Matisse würde er ihm erzählen, wenn sie sich besser kannten.
    „Bekommt man hier ein
Frühstück? Ich lade dich ein.“ Usher musste dringend etwas essen, wenn er den
Pub auf zwei Beinen verlassen wollte. War die Geschichte im Deli wirklich am vergangenen Morgen passiert? Die verlorene Zeit kam ihm in den
Sinn. Beherrschte die Hydra diese Dimension? Die Ereignisse waren so präsent,
als wären sie gerade erst geschehen.
    „Nancy macht fantastische
Spiegeleier. Den Rest auf der Karte würde ich nicht empfehlen.“ Das nahm
Tristan auch gleich in die Hand und sie hatten die Stärkung schnell vor sich
stehen.
    Zufrieden kauend ließ
Usher es sich schmecken. Die Eier waren gut und das Schweigen zwischen ihm und
Tristan eine Wohltat, nachdem er so viel geredet hatte.
    „Und du meinst, das
Schlangenkopf-Weib kann einfach bei dir aus der Wand steigen?“, fragte Tristan,
nachdem er seinen Teller weggeschoben hatte.
    „Ja.“ Auch Usher war
nicht wohl bei der Vorstellung. Er musste unbedingt in Kontakt mit Simeon
treten und hatte zumindest das Gefühl, dabei in seinem Wohnzimmer mit der
verdammten Mauer sprechen zu müssen. Sie machten sich dann auch auf den Weg zu
seiner Wohnung. Draußen war es trüb, das Wetter ließ Usher automatisch an
Nebelgeister denken.
    „Der Inspektor“, sagte
Tristan und verzog das Gesicht zu einem Lächeln. Auch er hatte anscheinend
Schmerzen, wenn er es zu sehr bewegte.
    Usher folgte erstaunt
seinem Blick und sah Kyle Acron, der von einer verschwommenen Erscheinung zu
einem klaren Bild wurde und auf sie zusteuerte. Was zum Geier wollte der Cop
noch?
    „Usher,
Tristan.“ Kyle nickte ihnen zu und betrachtete grinsend ihre verpflasterten
Blessuren. „Sie haben sich schön gegenseitig was auf die Nase gegeben. Aber
deshalb bin ich nicht hier. Ich habe von einem Todesfall erfahren, der Ihre erste
Aussage stützt, Usher. Da ich die Dämonengeschichte für wahr halte, möchte ich
sie erneut und in allen Einzelheiten hören.“

    „Simeon!“ Usher kam sich
unbeschreiblich dämlich vor, mit den beiden Männern im Rücken nach seinem Incubus
zu rufen. Er versuchte es erneut, tat dies aber lautlos in seinem Kopf. Dafür
nicht weniger eindringlich.
    Als sie gemeinsam in das
Chaos gekommen waren, das der Angriff in seiner Wohnung hinterlassen hatte,
konnte Usher förmlich sehen, wie jeder Zweifel an seiner Geschichte aus
Tristans und Kyles Gesichtern wich. Wortlos räumten sie zusammen auf, dann
machte Usher ihnen einen Kaffee und wiederholte noch einmal für Kyle seine
Beschreibung der Vorgänge. Usher war sich vorgekommen, wie eine hängende
Schallplatte. Jetzt konnte ihnen nur noch Simeons Wissen helfen.
    Wenn er überhaupt noch
lebte. Ushers Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken und er hätte sich fast
übergeben. Wie starben Dämonen? Wären sie auf Hinterlassenschaften gestoßen,
falls die Hydra seinen süßen Retter umgebracht hätte? Er wusste nichts …
    Die Wand war mit
schwarzen Brandflecken übersät, wahrscheinlich von Simeons Feuergeschossen. So
weit Usher den Kampf mitbekommen hatte, griff die Hydra immer wieder mit ihren
unzähligen Schlangenköpfen an. Die scharfen Zähne waren sehr gefährlich und er
war ihnen nur knapp entkommen.
    „Simeon melde dich. Ich
brauche dich hier!“ Usher fühlte die Hitze in seine Wangen steigen. Beim
letzten Mal hatte er Simeon sehr viel emotionaler gerufen und ihn aufs
Heftigste beschimpft. Diesmal war er befangen, obwohl Kyle ebenso überzeugt
hinter ihm stand wie Tristan. Trotzdem waren sie noch Fremde, gerade erst in
sein Leben getreten. Kaum zu glauben, dass er auch Simeon nicht viel länger
kannte.
    „Komm schon, zeig dich …“
    „Fang nicht wieder mit
dieser Litanei an. Du bist mir auf den Keks gegangen ohne Ende, mir lief schon
Blut aus dem Ohr!“
    Usher fiel ein Stein vom
Herzen. Langsam drehte er sich um und sah Simeon hinter dem Sofa stehen, auf
dem seine neuen Freunde saßen. Tristan hatte die Augen ungläubig geweitet,
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