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Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher

Titel: Feuerteufel - Die Geschichte Von Simeon Und Usher
Autoren: Nicole Henser
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mehr als
das.
    Noch nie war es Simeon in
seinen mehr als fünfeinhalbtausend Jahren passiert, dass er beinahe an einer
Seele krepiert wäre. War das der Grund, warum Amon solche Wesen für sich beanspruchte?
Sicher nicht, um das dämonische Fußvolk zu schützen, aber es ging anscheinend
wirklich um Energiemengen, die ein einfacher Feuerincubus nicht verpackte. Für
Amon bedeutete so eine Mahlzeit ein Zuwachs seiner Macht.
    Von welcher Art war
Usher? So, wie er auf ihn und diesen Vampir reagiert hatte, war er sich nicht
bewusst, etwas anderes als ein Mensch zu sein.
    „Verdammt, jetzt sei
endlich still!“ Schon den halben Tag rief Usher nach ihm. Wie er das auch immer
bewerkstelligte, aber sie hatten eine Verbindung zueinander. Er benutzte dafür
nicht nur seine Stimme, sondern dachte die ganze Zeit an ihn. Es waren
fordernde Worte, Usher wollte mit ihm sprechen.
    „Ich schulde dir nichts,
also lass mich in Ruhe!“ Der Bursche war reizvoll. Schon lange hatte niemand Simeons
sexhungrige Seite derart angesprochen. Er hatte fast vergessen sie zu besitzen,
denn von Seelen zu leben war wesentlich effektiver. Nicht, dass er auf Lust
nicht stand, die holte er sich allerdings lieber von seinesgleichen. Mit einem
Unterweltler war es leidenschaftlicher als mit einem Menschen, und wilder. Bei
Usher war das anders, so tiefes Verlangen war Simeon normalerweise fremd.
    „Viele Gründe, dich zu
meiden. Und ich muss deinem verdammten Ruf folgen. Wieso?“
    Weil er ihn wiedersehen
wollte, erneut von ihm kosten. Das war es. Usher hatte etwas in ihn gepflanzt,
was ihn nicht mehr losließ. War er süchtig nach diesem Cocktail? Wie eine Droge
hatte ihn Ushers erotische Energie berauscht. Simeon war ein Junkie.
    „Ich habe einen
beschissenen Herrn und der heißt Amon – ob es mir nun gefällt oder nicht. Nur
ihm muss ich gehorchen als Teil seines Dämonenpöbels.“
    Er stand auf und lief in
seinem Quartier hin und her. „Du hast mich in dieses Chaos gestürzt, jetzt lass
mich nicht damit allein“, äffte Simeon nach, was er durch die Dimensionen
hörte. Dann schoss ihm etwas durch den Kopf. „Matisse! Das Bettzeug! Shit!“
    Usher hatte Beweise für
die Vorgänge der letzten Nacht. Warum hatte Simeon nicht alles verschwinden
lassen? Daran hatte er nicht gedacht, er war noch im Taumel gewesen, in den ihn
dieser enge seidige Arsch gebracht hatte.
    Der Kerl war ein sturer
Hund, er würde nicht aufgeben. Wie lange hatte er dieser Verlockung noch etwas
entgegenzusetzen? Unwiderstehlich zog ihn Usher an. Sein Hunger hatte eine Quelle
gefunden, um gestillt zu werden. Eine besondere Quelle.
    Die Gedanken, die er
empfing, wurden immer wütender, es schwang aber auch Verzweiflung mit. Nur zu
gern hätte Simeon ihn jetzt gesehen. Welche Begrüßung ihn wohl erwartete? Usher
hatte Temperament und war längst nicht so berechenbar wie andere Menschen. Wäre
Simeon ein Dämon höheren Ranges, könnte er ihn beobachten, ohne selbst gesehen
zu werden. Doch seine Augen konnten die Schleier nicht durchdringen.
    Seufzend erhob er sich.
Es war sinnlos, seine Gier verleugnen zu wollen. Usher war die Versuchung, die
ihm ständig unter die Nase gehalten wurde, und Simeon liebte solche
Herausforderungen.
    Er zupfte an seinen
Haaren und strich sie dann nach hinten. Das war völlig sinnlos, damit erreichte
er nichts. Außerdem stand Usher auf ihn, das hatte Simeon in seinen Augen
gesehen. Egal, in welche Richtungen seine Frisur zeigte.
    Das Portal erzeugte er
mit Bedacht. In seiner Küche würde Usher wahrscheinlich gerade nicht sein, das
gab ihm die Gelegenheit, sich unbemerkt zu nähern.
    Simeon konnte sich das
Grinsen nicht verkneifen, als er auf den Fliesenboden trat. Die Worte wurden
lauter. Usher fluchte vor sich hin und redete scheinbar mit der Wand im
Wohnzimmer, durch die er zuletzt verschwunden war. Menschen suchten immer nach
einem Ansprechpartner, und wenn es eine Mauer war. Bevor er etwas anderes
wusste, ordnete er Usher dieser Spezies zu.
    „Verdammter Mistkerl!
Zeig dich endlich! Ich weiß, dass du mich hören kannst!“
    Erstaunt lehnte sich
Simeon an den Türrahmen und sah Usher zu, wie er die Tapete mit finsteren
Blicken durchlöcherte. Wusste er wirklich, dass er mentalen Kontakt zu ihm
hatte?
    Wirklich hübsch war der
Bursche. Usher hatte einen Dreitagebart und sah nicht einmal besonders gesund
oder ausgeschlafen aus. Er trug nur eine Jeans, seine Haare fielen ihm strähnig
ins Gesicht. Trotzdem übte er eine magische Anziehungskraft
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