Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Autoren: Maxima Moosmax
Vom Netzwerk:
mehr pünktlich zu kommen. Dieser verdammte Winkler.
    Gerade wieder zu Atem gekommen spürte ich, wie sich jemand von hinten näherte. Ich hätte mich nicht umdrehen müssen, tat es nur, um mir Gewissheit zu verschaffen. Winkler stand hinter mir. Ihm kam dieses Debakel wahrscheinlich gerade recht. Einen Moment dachte ich daran, Winkler die verpasste Bahn vorzuwerfen, doch mit meiner nachgehenden Armbanduhr hatte er ja schließlich nichts zu tun. Sowieso war ich viel zu sehr an solche Zufälle gewohnt, um sie einem Fremden vorwerfen zu können.
    Winkler blickte mich einen Moment an und setzte sich dann neben mich auf die Bank. „Haben Sie Ihren Zug verpasst?“
    Die unschuldige Frage verfehlte jegliche beruhigende Wirkung, da um Winklers Mund und Augen ein mühsam unterdrücktes Lächeln spielte. Als hätte er genau gewusst, dass er noch genug Zeit bekommen würde, mit mir zu reden. Ich fühlte glühende Wut aufsteigen. Am liebsten wäre ich explodiert, wollte ihn anschreien, doch ich enthielt mich jeder Antwort und blickte demonstrativ zu Boden.
    Winkler weigerte sich, als bloße Erscheinung zu vergehen, seinen ständigen Blick auf mir zu fühlen machte mich wahnsinnig. Seufzend wandte ich mich ihm zu.
    „ Also, was wollen Sie?“
    Ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen antwortete er:
    „ Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.“
    Was für eine dämliche Ansage, sofort bereute ich ihn angesprochen zu haben. Ich lachte trocken auf, versuchte möglichst abweisend zu wirken.
    „ Ich werde hier noch zwanzig Minuten sitzen, dann steige ich in die nächste Bahn.“
    „ Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie zu spät zu einem Termin erscheinen werden?“ „Allerdings.“, ein bissiges „und daran sind Sie nicht unschuldig“, verkniff ich mir mühsam.
    „ Kommen Sie, ich werde Sie mitnehmen. Im Wagen können wir uns viel ungestörter unterhalten.“
    Ich wollte schon patzig ablehnen, ich war noch immer wütend. Doch so unrecht es mir auch war, Winkler war im Moment meine einzige Chance noch pünktlich zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Seufzend nickte ich.
    „ Na gut. Ich muss in die Steinstraße 7“
    „ Ah, die Universität. Wann müssen Sie denn dort sein?“
    Noch einmal sah ich auf die Uhr und verglich die Zeit mit der Bahnhofsuhr. Ich verglich beide Uhren ein zweites Mal. Sie liefen im Gleichtakt. Obwohl ich sicher war, meine Uhr nicht gestellt zu haben. Ging etwa mein Geist schon wieder seine eigenen Wege? Zweifelnd blickte ich erneut zu Winkler.
    „ Ich muss um halb neun dort sein.“, sagte ich, alle Rätsel für mein reales Ziel ignorierend.
    „ Na wunderbar, dann haben wir noch eine gute Stunde, kommen Sie.“, zufrieden lächelnd ging Winkler in Richtung der Parkplätze voraus und stieg auf den Fahrersitz des teuren Wagens. Ich zögerte noch einen Moment. Winkler war mir zugleich sympathisch wie unheimlich, doch ich hatte keine andere Wahl. Was auch immer mit meiner Uhr passiert war, konnte natürlich nichts mit diesem Mann zu tun haben.
    Mit dem Wagen würde es kein Problem sein, pünktlich zu kommen. Ich sollte dankbar sein.
    Erneut seufzte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz. Sofort verschluckte seine Gemütlichkeit all meine Zweifel, und ich würde endlich erfahren was Winkler eigentlich von mir wollte.
    Ich war zugegebenermaßen von der Kombination aus Auto und Mann beeindruckt, normalerweise bedeutete mir so etwas nichts. Zu Winkler jedoch passte der Wagen perfekt. Die beigefarbene Innenausstattung bestand aus edelstem Leder und schien in Winklers Schuhen direkt aufgenommen zu sein, ohne im Mindesten geschmacklos oder protzig zu wirken. Wurzelholz-Zierleisten erzielten den sicherlich erhofften edlen Eindruck und schienen sich in seinem ebenso dunkelbraunen Hemd wieder zu finden. Auf ungewohnt stilsichere Weise schienen Mann und Auto eins zu sein. Fast hatte ich den Eindruck von Winkler in seine Seele geführt worden zu sein, gepflegt, freundlich fast heimelig und doch hintergründig geheimnisvoll. Das nur am Rande hörbare Geräusch des Motors konnte ebenso durch das Fließen seines Blutes entstanden sein.
    Winkler fuhr langsam, mit dem Auto zur Universität waren es keine dreißig Minuten.
    „ Nun, Herr Falkner, jetzt interessiert Sie sicherlich warum ich versucht habe mit Ihnen zu reden.“
    Ich enthielt mich jeden Kommentars, tatsächlich hatte mich die Betrachtung der Symbiose von Wagen und Fahrer so sehr in Anspruch genommen, dass ich beinahe vergaß, dass ich kein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher