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Feueraugen III. Das Schloss

Feueraugen III. Das Schloss

Titel: Feueraugen III. Das Schloss
Autoren: Alexander Zeram
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Dreieinigkeit musste komprimiert und wieder auseinandergezogen werden; nur so ließ sich eine 'Dreifaltigkeit' akzeptieren und nachvollziehen.
    Pole sind wichtig, aber man kann es sich sparen, sie immer wieder aufs Neue festzulegen.
    Gott und Satan - Gut und Böse - Ja und Nein - Reich und Arm - Hell und Dunkel, Null und Eins ... was für das digital-binäre Denkschema unzweifelhaft eine Notwendigkeit zu sein scheint, kann im Kosmos der umfassenden Gedanken, Ahnungen und Einsichten über Existenzen und Zeiten, Zustände und Unerklärbarkeiten einfach nicht ausreichend sein. (Bedenke man nur, welche ungeahnten, ja erschreckenden Möglichkeiten sich ergäben, würde man die computerisierten Rechenwege sämtlicher Werte um den Bezug zwischen '0' und '1' erweitern können – mit einem notwendigerweise nicht nur relativen, angenommenen dritten Rechenfaktor! Eine Revolution unvorstellbaren Ausmaßes wäre wohl die Folge – nicht auszudenken, welchen Sprung unser Denken machen, wie unser Verständnis wachsen und sich die Möglichkeiten, universal zu begreifen, vervielfältigen würden.)
     
     
    Dialektik
    Die klar definierten Gegensätze haben mich schon immer angezogen, aber sie konnten mir nicht genug sein, denn selbst der tristeste Alltag besteht nicht nur aus Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Der unkomplizierteste Tagesablauf wäre unerträglich ohne die eine Komponente, die -zumindest heute- nicht in Werten auszudrücken und in Schemata zu pressen ist: die physischen sowie auch die psychischen Umgebungsvariablen des Betroffenen – angefangen mit seiner eigenen Stimmungslage bis hin zu seinem sozialen Umfeld.
    Indem ich eine Behauptung aufstelle, gehe ich grundsätzlich von eigenen Erfahrungen, angelesenem oder erlerntem Wissen und dem Glauben aus, dass ich meine Gedanken beherrsche und meine Worte tatsächlich nach bestem Wissen und Empfinden suche, forme oder spontan bilde. Die Berücksichtigung eines Fehlers, eines Irrtums oder gar einer bewussten Verschleierung oder –in der Potenz- einer perfiden Lüge, findet in den meisten Fällen nicht statt ... jedenfalls nicht in einer ernsten, mit Überzeugung geführten Unterhaltung. Das, was sich an Abgleitungen in die Situation einschleicht, ist gewissermaßen der Effekt, der sich durch die Einwirkung verschiedenster Kräfte ergibt. Zwei gleichstarke Kontrahenten mögen in die Trick-Kiste greifen, um einander auszustechen – aber das widerlegt nicht meine Ansicht, dass Behauptungen zuallererst in nahezu kindlicher Naivität ausgesprochen werden (um sie vielleicht schon mit einem Nachsatz zu nivellieren, zu entkräften oder in ihrem Sinn gar zu verdrehen)!
    Der Glaube an die Dualität des Seins wäre widersinnig, könnte man nicht voraussetzen, dass die äußeren Umstände berücksichtigt worden sind. Dabei können doch gerade diese 'äußeren' Umstände -wie der Begriff schon nahelegt - kaum erfasst werden, denn sie liegen 'jenseits' jenes Ringes aus unwiderlegbaren Fakten, der unseren geistigen Horizont wie eine alles blockierende Grenzlinie umspannt: kenne ich - kenne ich nicht, weiß ich - weiß ich nicht, kann ich beweisen - kann ich nicht beweisen, glaube ich – glaube ich nicht!
    Gott und Satan - Gut und Böse - Reich und Arm ... oder sollte man nur die Extreme kennen und sich um deren Beziehung zueinander gar nicht kümmern?
    Ist denn Glaube Reichtum?
    Wäre dann Unglaube Armut?
     

Spiel
    Das Dasein scheint mir ein kompliziertes Spiel zu sein - mit uns als den lächerlichen Figuranten, die der festen Überzeugung sind, selbst die Spielregeln aufgestellt zu haben.
    Drahtzieher ist das Schicksal, welches seine und unsere Möglichkeiten genau kennt und dementsprechend ausschöpft.
    Hin und her gerissen bin ich selbst ohne zu zweifeln - und wer wäre es nicht mit mir?
    Links ein Magnet, rechts ein Magnet - wie unfassbar gewaltig ist der Zwischenraum, in dem wir leben!
     

Illusion
    Ich bilde mir ein, gewisse Dinge erkannt zu haben und Zusammenhänge zu begreifen.
    Wie verrückt muss der Mensch sein, wenn er zu solch einer wahnwitzigen Annahme gelangen kann?
    Aber was müssen wir tatsächlich durchmessen, bevor wir klinisch für tot erklärt werden und ein paar Verwandte und Freunde unser Andenken zu bewahren beginnen - um es gleichzeitig verstauben zu lassen?
    Mensch, wer bist du wirklich?
    Gedanke, wie weit machst du den Menschen aus?
    Ich möchte es gerne verstanden haben, dass FEUERAUGEN kein philosophisches Lehrbuch darstellen soll, in dem gesagt wird: 'So
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