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Festungsklause Saghon

Festungsklause Saghon

Titel: Festungsklause Saghon
Autoren: K. H. Scheer
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gestohlen worden. Damit hatte unser Dilemma begonnen.
    Diese mächtige Sekte, milliardenschwer und politisch einflußreich wegen der Ölfunde nahe Ceylon, hatte sich eindeutig als gefährlichster Gegner der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr herauskristallisiert.
    Hannibal und ich, beide in hochwertigen Masken, hatten es nicht geschafft, in zwei selbstmörderischen Einsätzen dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
    Sicher war nur, daß die Priester des Sehenden Calthur in ihrer unterseeischen Stadt Calthurion über marsianische Gerätschaften verfügten und damit umzugehen verstanden.
    Ich war in meiner Einsatzmaske als Professor Marcus Owen Toterlay trotz des vorgeheuchelten Wissensguts nicht einmal von den wahren Beherrschern des Kultes empfangen, geschweige denn angehört worden.
    Das heißt – gehört hatte man die lautstarke Stimme des fal schen Toterlay gewiß, aber man hatte nicht so darauf reagiert, wie wir es erwartet hatten.
    Nach dem ersten fehlgeschlagenen Einsatz hatten Hannibal und ich ein ausgeklügeltes Fluchtprogramm inszeniert, bei dem ich General Arnold G. Reling, den Chef der GWA, angeblich erschossen hatte.
    Das hatte einen gewissen Erfolg gezeitigt, aber nicht den erhofften. Wir waren auf dem Mond empfangen, von den Calthur-Priestern in Sicherheit gebracht und schließlich mit einem marsianischen Materietransmitter zur Erde abgestrahlt worden.
    Das Können der »Wissenschaftler des Meeresgrunds«, wie die Sekte ebenfalls genannt wurde, war atemberaubend. Das ehemalige Sektenoberhaupt war auf mein Betreiben hin »tödlich verunglückt« und durch einen Mann ersetzt worden, der sich als noch gefährlicher erwiesen hatte.
    Immerhin war er auf unsere Planungen besser eingegangen als der ehemalige Oberpriester, Naahrgar genannt.
    Unsere Stunde hatte geschlagen, als Hannibals Vollfolienmas ke teilweise zu verwesen begann und sein Kreislauf zusammenbrach. Wir hatten den Einsatz auf Biegen oder Brechen beenden müssen.
    Das Sport-U-Boot, das wir den Calthur-Priestern durch die Drohung, eine marsianische Bombe explodieren zu lassen, abgerungen hatten, war erwartungsgemäß explodiert; allerdings erst, als wir es verlassen hatten.
    Das Überwechseln zu einem wartenden U-Kreuzer der Navy war ebenfalls ein Spiel auf Leben und Tod gewesen, aber wir hatten es gerade noch geschafft.
    Nach menschlichem Ermessen mußten Hannibal und ich, also Professor Toterlay und sein verwachsenes Faktotum Quasimodo, für die Vertreter des Sehenden Calthur als tot gelten. Das war vor vierzehn Tagen geschehen. Seither hatten wir uns nicht mehr gemeldet, obwohl die geheimnisvollen Angriffe gegen die GWA weitergingen.
    Jemand, den wir annähernd zu kennen glaubten, zäumte das Pferd von hinten auf; das heißt – man versuchte zuerst die mächtigste Geheimdienstorganisation der Welt zu vernichten und dann vor die Öffentlichkeit zu treten.
    Andere Gesetzesbrecher hatten es umgekehrt angefangen. Sie waren alle kläglich gescheitert. Daran schien man sich ein Beispiel genommen zu haben.
    Wenn man in der Lage ist, das Rüstungspotential eines Staates lahmzulegen und die Verteidigungsmittel ebenfalls unbrauchbar zu machen, ist es nicht mehr schwierig, diesen Staat zu überfallen.
    Im vorliegenden Fall waren wir, die Männer der GWA, identisch mit den vorhandenen Verteidigungsmitteln und unser Potential gleichbedeutend mit dem Planungsstab, den technisch-wissenschaftlichen Einrichtungen und zahllosen Dingen mehr.
    Das war unser eigentlicher Lebensnerv, ohne den ein gezielter Einsatz nicht möglich war.
    Hannibal und ich waren die beiden einzigen parapsychisch herangezüchteten Telepathen der GWA. Unsere beiden Doubles waren anläßlich einer Konferenz der Internationalen Sicherheitskoalition in Genf ermordet worden. Das Attentat hatte am 25. Mai 2011 stattgefunden.
    General Reling hatte es für richtig gehalten, den noch unbekannten Gegner in dem Glauben zu belassen. Also waren die aktiven Einsatzschatten HC-9 und MA-23 offiziell tot.
    Wie aktiv wir lebten, hatte bisher kein Außenstehender erfahren. Dabei sollte es auch bleiben, vorausgesetzt, es gelang uns, den Kodeschlag des Saghon erneut zu beherrschen und ihn auch anzuwenden.
    Ohne den willensmäßig gesteuerten Herzrhythmus würden wir nämlich niemals in die Andenfestung des marsianischen Oberstkommandierenden hineinkommen. Das war unser Problem.
    Schon während unseres letzten Zeit-Einsatzes hatte es da eine eiserne Regel gegeben.
    Wer die Festung des Saghon betreten wollte,
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