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Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jule Winter
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Schlafzimmers etwas zu erkennen. Wo war er? Was wollte er von ihr?
    »Ganz ruhig.«
    Ihr Kopf fuhr herum. Er saß auf dem Sessel unter dem Fenster, gegen das fahle Licht der anbrechenden Morgendämmerung war er bloß ein dunkler Schatten. Isabel versuchte, sich Details einzuprägen. Doch es gab keine Details, die sie sich einprägen konnte. Sie sah nur eine Gestalt, die scheinbar keine klar definierte Formen hatte und in ihrem Sessel am Fußende des Bettes saß. Jetzt beugte die Gestalt sich vor und streckte die Hand nach ihrem Fuß aus.
    Sie versuchte, nach ihm zu treten.
    »Bleib ruhig«, flüsterte er.
    Dass es sich bei dem Fremden um einen Mann handeln musste, bezweifelte sie keinen Augenblick lang.
    »Ich möchte dir nicht weh tun, hast du verstanden? Bleib ruhig, und dir geschieht nichts. Ich verspreche es dir.«
    Sie glaubte ihm kein Wort.
    Warum hatte er sie denn mitten in der Nacht überfallen, betäubt, gefesselt und geknebelt? Was sollte diese Scharade, wenn er ihr nicht weh tun wollte?
    »Ich will dich nicht töten.«
    Und das sollte sie trösten?
    Er sprach weiter beruhigend auf sie ein, als könnten seine Worte irgendwas ändern. Doch Isabel konnte sich nicht auf seine Worte konzentrieren und zerrte verzweifelt an den Fesseln. Er hatte keine Nylonschnüre oder andere dünne Seile verwendet, sondern weiche Seidentücher. Doch die Knoten saßen fest, und je mehr sie an den Fesseln zerrte, umso tiefer gruben sich die Seidentücher schmerzhaft in ihre Handgelenke.
    Ihr Herz klopfte zum Zerspringen laut. Was ging hier vor sich? Wie sollte sie jemandem glauben, der so hinterrücks in ihre Wohnung eindrang und sie überfiel?
    Und dann sagte er zum ersten Mal etwas, das sie aufhorchen ließ, das nicht nur beruhigendes Gewäsch war.
    »Ich will nur mit dir reden.«
    Sie zerrte wieder an den Fesseln, versuchte, den Mund zu öffnen und irgendwas zu sagen. Er wollte nur mit ihr reden? Oh, da war sie aber erleichtert, denn wenn er nur zum Plaudern oder Kaffeetrinken vorbeigekommen war, hätte man das alles auch ein bisschen unauffälliger gestalten können. Er hätte an ihrer Tür klingeln können, tagsüber zum Beispiel, dann hätte sie ihn hereinbitten können, und sie hätten bei einer Tasse Kaffee im Wohnzimmer sitzen und reden können. Aber nein, er musste sie ans Bett fesseln.
    Plötzlich wurde sie unglaublich wütend. Und es war ihr egal, was er mit ihr machte, wenn sie sich jetzt wie eine Furie aufführte. Sie versuchte, nach ihm zu treten, doch ihr nackter Fuß rutschte von seinem Knie ab, ohne ihm weh zu tun, und als sie ein zweites Mal nach ihm ausholte, fing er ihren Fuß mit Leichtigkeit auf.
    Obwohl er Lederhandschuhe trug, fühlte sich seine Hand unter dem Leder warm an. Sanft strich sein Daumen über ihre Fußsohle. Es war eine Liebkosung, die ihre Verzweiflung nur noch verschlimmerte und ihr die Tränen in die Augen trieb. Er sollte sie doch einfach in Ruhe lassen!
    Sie versuchte, mit dem anderen Fuß nach ihm zu treten. Wieder fing er ihn mühelos ab, umfasste ihren Knöchel. Seine Finger strichen an ihrem Unterschenkel langsam hinauf. Sie hielt den Atem an.
    »Ich will dir nichts tun.«
    Er stand auf und kniete sich neben ihren Beinen auf die Matratze.
    »Versprichst du, nicht zu schreien, wenn ich dir das Klebeband abnehme? Versprichst du, dass wir vernünftig miteinander reden können?«
    Vernünftig miteinander reden? Er muss wahnsinnig sein.
    »Ich wollte nicht, dass es so weit kommt.« Er schob sich neben sie. Jetzt saß er direkt neben ihrer Hüfte und beugte sich über sie. Im Dämmerlicht konnte sie seine Augen kaum erkennen. Das Gesicht? O ja, jetzt sah sie es – eine Skimaske verbarg seine Gesichtszüge und ließ nur Platz für Augen und Mund. Er musterte sie geradezu besorgt.
    »Ich tu dir nichts«, flüsterte er. Langsam hob er die Hand, packte das Klebeband und riss es von ihrem Mund.
    Isabel keuchte auf. Im nächsten Moment schon presste er die andere Hand auf ihre Lippen und erstickte jeden Laut.
    »Still«, flüsterte er. »Dieses Haus ist verdammt hellhörig.«
    Sie hätte gelacht, wenn die Situation nicht so beängstigend gewesen wäre. Sie wollte sein Gesicht sehen. Wollte nicht nur in seinen Augen, die in der Dämmerung keine klar definierbare Farbe annahmen, seine Besorgnis lesen.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln. »Nicht schreien«, beschwor er sie. »Ich beantworte deine Fragen, aber bitte nicht schreien …«
    Sie hätte ihm in dieser Situation alles
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