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Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Fesselnde Entscheidung (German Edition)

Titel: Fesselnde Entscheidung (German Edition)
Autoren: Alissa Sterne
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nichts. Die Sommersprossen kamen jeden Sommer wieder – mit oder ohne Sonnencreme.
Schlank war sie - wie eh und je. Sie trug ein petrolfarbenes Longshirt über einer schwarzen Leggings, dazu hohe Keilsandaletten. Sowohl ihre Fingernägel als auch ihre Zehen waren zartrosa lackiert. Sie sah zum Anbeißen aus.  

    *
     

    Beide verbrachten einen schönen gemeinsamen Abend in entspannter Feierabendlaune. Während ihrer Zeit als Paar hatten sie fast nicht so viel zusammen gelacht wie an diesem Abend. Basti war schon leicht angetrunken und lief zur Höchstform auf. Er hatte drei Mojitos intus, aber sie war bei ihrer Fruchtschorle geblieben, weil sie wusste, dass morgen ein anstrengender Tag vor ihr lag. Umso erschrockener stellte sie bei einem Blick auf Bastis Armbanduhr fest, dass es schon 22:24 Uhr war.

Zu gern hätte sie sein Angebot, sie nach Hause zu bringen, angenommen. Er wirkte fast beleidigt, als sie dankend ablehnte und sich noch auf dem Parkplatz vorm
Chill Out
mit einem vertrauten Kuss auf die Wange von ihm verabschiedete. Aber sie wollte sich – und vor allem ihm – die peinliche Situation vor ihrer Tür ersparen, wenn sie ihm einen Korb hätte geben müssen. Seine Avancen waren klar – er wollte sie zurück. Sie fühlte sich geehrt und hatte seine plumpen Annäherungsversuche genossen.
Und außerdem hatte sie es nicht weit: Nur einmal am
Wedeler Stadthafen
entlang Richtung
Schulauer Fährhaus,
am
Willkomm Höft
vorbei und ein kurzes Stück auf dem
Elbwanderweg
und da kamen dann auch schon die
Elbterrassen
, wo sie wohnte – sozusagen ein Katzensprung, keine 15 Minuten Fußweg, die sie gut allein gehen konnte.  

    *
     

    Die Straßen waren wie leer gefegt. An einem Montagabend war nicht mehr viel los. Sie hätte sich schon früher verabschieden sollen, bedauerte sie jetzt, dann wäre ihr Weg noch belebter gewesen und das ungute Angstgefühl, welches wieder in ihr aufstieg, wäre vermutlich ausgeblieben.

Endlich hatte sie den
Elbwanderweg
erreicht, leider war er spärlich beleuchtet. Sie ging schnell und hörte auf einmal ein Geräusch. Kurz darauf Schritte, die schnell näher kamen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich abrupt. Panikartig schaute sie sich um. Eine korpulente Frau ging prustend schnellen Schrittes wenige Meter hinter ihr und überholte sie rasch. Sie war also gar nicht allein, erleichtert und tief durchatmend ging sie weiter. Wahrscheinlich konnte ihr wirklich nur noch eine Therapie helfen.

Urplötzlich packte sie wie aus dem Nichts jemand von hinten am Hals. Das Überraschungsmoment verschaffte dem Täter den entscheidenden Vorteil. Bevor sie schreien konnte, pressten sich grobe Lederhandschuhe fest auf ihren Mund. Im gleichen Moment wurde sie ins Gebüsch gezerrt. Äste und Sträucher knackten, gaben nach und rissen ihre Haut an Armen und Beinen auf. Sie versuchte sich mit aller Kraft aus dem Schwitzkasten zu befreien. Wild schlug sie um sich, bohrte ihre Fingernägel tief in das Fleisch ihres Peinigers, biss auf seinen Handschuh und versuchte, ihm mit aller Macht in die Weichteile zu treten. Aber es gelang ihr nicht. Sie wusste, was er wollte. Sie vergewaltigen – was sonst? Gleich würde er ihr ihre Klamotten vom Leib reißen und sich auf brutale Art und Weise an ihr vergehen, und sie anschließend vielleicht sogar töten.

»Hör auf dich zu wehren, dann passiert dir nichts!«, flüsterte er in ihr Ohr, sie spürte seinen schnellen Atem auf ihrer Haut.

Für einen kurzen Augenblick erstarrte sie. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Sollte sie es einfach widerstandslos über sich ergehen lassen? Vielleicht ließ er sie dann eher am Leben. Er war zu kräftig, sie hatte keine Chance, sich aus seiner Gewalt zu befreien. Andererseits, wenn sie dem Schwein einen kräftigen Tritt in die Eier geben könnte, würde ihr die Flucht vielleicht doch gelingen. In der plötzlichen Stille hörte sie auf einmal Stimmen – noch in weiter Ferne, aber sie kamen näher. Hoffnung keimte in ihr auf.
Auch ihm schien es nicht entgangen zu sein, dass sich Passanten auf dem Weg unterhielten und in wenigen Sekunden an ihnen vorüber gehen würden.

»Scheiße!«, entfuhr es ihm.

Blitzschnell zwang er sie im Würgegriff auf die Knie, zog sie tiefer ins Dickicht und presste ihren Kopf auf den Boden. Sie roch frisch aufgewühlte Erde. Als ob das nicht schon reichte, drückte er ihren Brustkorb nach unten und machte sie bewegungsunfähig, indem er ein Knie auf ihrem Rücken platzierte. Auf einmal fühlte sie
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