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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Fähigkeiten war der Händler überzeugt, dass der Magier auch Wahrheit von Lüge unterscheiden konnte. Magnus kehrte mit Caleb vor
dem Morgengrauen zurück, und dann setzten die
beiden Brüder ihre jeweiligen Fähigkeiten – Fährtenlesen und Magie – ein, um sich zu überzeugen, dass
sich der Gesuchte tatsächlich in der Höhle befand.
Kurz vor dem Morgengrauen hatten zwei Nachtgreifer die Höhle verlassen und sich rasch in der Umgebung umgesehen. Magnus hatte einen Schwebezauber eingesetzt, um sich und seinen Bruder hundert
Fuß über den Hügel zu bringen, also fanden die patrouillierenden Wachen keine Spur von ihnen, als sie
die Kuppe des Hügels erreichten, und selbst wenn sie
direkt nach oben geschaut hätten, hätten sie die beiden im Dunkeln wohl kaum entdeckt.
    Ein einzelner Späher war ein Stück weiter die Küste entlang aufgestellt worden, um dafür zu sorgen,
dass niemand floh, während Magnus zur Stadt Kesh
zurückkehrte, um Chezarul zu holen, einen ehemaligen Händler, der zu den besten Agenten des Konklaves gehörte, und auch seine verlässlichsten Krieger
mitzubringen. Sie alle waren dank der Magie innerhalb von Stunden bei der Höhle angekommen.
    Nach ihrer Einschätzung hielt sich Jomo Ketlami
zusammen mit mindestens einem halben Dutzend
anderer Nachtgreifer hier auf und wartete auf Aziz,
damit dieser für die Flüchtlinge einen sicheren Weg
aus Kesh fand. Wenn man die Ereignisse des vergangenen Monats bedachte, waren dies vermutlich
die zähesten, tückischsten, fanatischsten überlebenden Nachtgreifer.
    Seit dem Anschlag auf den Kaiser durch den Zauberer Leso Varen hatten Soldaten des Kaiserreichs
unter Anleitung keshianischer Spione und von Agenten des Konklaves der Schatten jedes Versteck in
Kesh ausgehoben. Ein kaiserliches Dekret verurteilte
sämtliche Nachtgreifer zum Tode.
    Ähnliche Kampagnen hatten im Königreich der
Inseln stattgefunden, und außerdem in Roldem,
Olasko und mehreren größeren Städten der östlichen
Königreiche. Das Konklave war sicher, dass es alle
Standorte identifiziert hatte, mit einer Ausnahme: die
Quelle dieser mörderischen Bruderschaft, wo ihr
Großmeister wie eine riesige Spinne inmitten seines
Netzes saß, das sich über einen gesamten Kontinent
erstreckte. Und der Mann, der in den Höhlen nur ein
paar Dutzend Schritte entfernt wartete, wusste, wo
sich das Hauptquartier der Gilde des Todes befand.
    Caleb gab ein Zeichen. Ein Wachposten hinter den
Bogenschützen deckte eine Laterne auf, und die
Männer ein Stück weiter den Strand entlang betraten
langsam die zweite Höhlenöffnung. Magnus hatte all
seine magischen Fähigkeiten angewandt, bevor er zu
dem Schluss gekommen war, dass keine magischen
Fallen auf sie warteten. Was ganz normale Fallen
anging, konnte er nicht so sicher sein. Das Dutzend
Männer, das die Höhle betrat, gehörte zu den fähigsten Agenten des Konklaves in Kesh, und sie waren
vielleicht die erfahrensten Leute im Kaiserreich, was
den Kampf Mann gegen Mann anging. Sie würden
notfalls auch ihr Leben geben, denn sie wollten Midkemia endlich von diesen Attentätern befreien.
    Ein anderes halbes Dutzend Männer nahm Position vor der zweiten Höhlenöffnung ein, und zwei
weitere Bogenschützen warteten dort oberhalb der
Klippen. Die Befehle waren klar:
    Die Männer sollten ihr eigenes Leben schützen,
aber Jomo Ketlami musste lebendig gefangen genommen werden.
    Caleb bedeutete seinen Leuten, sich jetzt auch auf
die kleinere Höhlenöffnung zuzubewegen und bereit
zu sein, alle Fliehenden aufzuhalten. Mit Gesten, die
in dem schwachen Laternenlicht kaum zu sehen waren, wies er sie an, ihre Stellungen zu beiden Seiten
der Höhle einzunehmen. Er deutete auf den Mann
mit der Laterne, der sie daraufhin wieder verschluss
und damit den Strand erneut in Dunkelheit hüllte.
    Die Minuten schleppten sich dahin, und die einzigen Geräusche waren die der rollenden Brandung
und hin und wieder der Ruf eines Nachtvogels.
Jommy nickte Caleb zu, der auf der anderen Seite der
Höhlenöffnung wartete, dann drehte er sich um, um
zu sehen, wie es seinen beiden jüngeren Gefährten
erging. Im Dunkeln konnte er gerade so erkennen,
dass sich Tad und Zane hinter ihm gegen die Klippe
duckten. In den Monaten, in denen er bei ihnen gelebt hatte, hatte er begonnen, sich ihnen verwandt zu
fühlen, und nahm immer öfter die Rolle eines größeren Bruders an. Die Familie hatte ihn willkommen
geheißen und ihm das Gefühl
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