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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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letzte Schrei unserer Atomflotte«, sagte David leise. »Taschenformat, zwanzig Mann Besatzung, größere Geschwindigkeit, Reichweite und Tauchvermögen als alle anderen U-Boote auf der ganzen Welt.«
    Tom starrte David an. Er drehte sich um, ging zu einer kleinen Bar in der Ecke des vornehm eingerichteten Raumes und mixte schweigend zwei Scotch mit Soda. Dann deutete er auf einen Sessel, nahm selbst Platz und reichte David ein Glas.
    »Also gut, ich höre«, meinte er. »Was willst du mit meinem Schiff?«
    David nahm einen Schluck und sah dem Freund in die Augen. »Ganz einfach«, sagte er. »Ich möchte eine Fahrt mitmachen.«
     
    *
     
    »Du bist wahnsinnig, Vincent«, sagte Kommandant Tom Dwight zum fünften Male und begann eine neue Runde durch das Zimmer mit den aprikosenfarbenen Tapeten. »Du kommst hier herein – in mein sorgfältig getarntes Büro – plauderst über eines der größten Geheimnisse der Marine – und möchtest dann auch noch, daß ich die letzten Vorschriften über Bord werfe und dir zu einer Vergnügungsfahrt verhelfe.«
    »Nicht ganz«, sagte David. »Du unternimmst regelmäßig Trainingsfahrten. Ich möchte auf der nächsten einfach mitkommen.«
    »Du weißt, daß ich keine Zivilisten mit an Bord nehmen kann – selbst wenn es sich um keine Geheimmission handeln würde.«
    »Ich bin immer noch Reserveoffizier. Angenommen, ich mache einen Tag lang ein Manöver mit? Du könntest eine Order für mich durchsetzen – im Interesse der guten Zusammenarbeit zwischen allen Teilen der Streitkräfte, beispielsweise.«
    »Das ist doch Wahnsinn! Wie soll ich das rechtfertigen …?«
    »Das überlasse ich dir, Tom«, sagte David. »Du hast eine gute Nummer beim Pentagon.«
    Dwight blieb stehen und sah seinen Besucher starr an.
    »Ich schulde dir den Gefallen, Dave«, sagte er. »Das will ich gar nicht leugnen. Aber du könntest mir die Sache ein wenig erleichtern, indem du mir sagst, weshalb du hier bist – und für wen du arbeitest.«
    David schüttelte den Kopf. »Betrachte es als ganz und gar inoffiziell, Tom.«
    Der Marineoffizier knurrte. »Nimm mich nicht auf den Arm«, sagte er. »Ich durchschaue das Spiel ganz gut – der Freund eines Freundes eines Freundes … Also gut, ich mische mich nicht ein. Wenn die von oben es so wollen, kann ich nichts dagegen tun. Aber sie hätten mir wenigstens Bescheid sagen können. Ich erwarte also deine Befehle. Sonst noch etwas?«
    »Nur eines«, sagte David. »Ich würde gern an einem bestimmten Punkt vorbeikreuzen. Etwa 87 Grad West und 26 Grad Nord.«
    Dwight kam dicht an ihn heran. »Oh – den Kurs planst also auch du. Verdammt, Dave, ich habe gute Lust, dir vorzuschlagen, daß du in den Golf springst und selbst hinausschwimmst …«
    Er unterbrach sich. » 87– 26! Das ist die Stelle, an der letzte Woche dieses Trampschiff sank …« Er runzelte die Stirn. »Dave, was soll das? Glauben sie, daß die Roten die Hand im Spiel hatten? Ich weiß daß ein Überlebender da war, der etwas von einer Superwaffe faselte …«
    »Nenne es einen Zufall, Tom.«
    Dwight winkte ab. »Zufall! Klar! Schon gut, Dave! Du kannst ebensogut hierbleiben, bis deine Order durchkommt. Ich lasse alles über den Senator gehen, dann sparen wir Zeit. Übrigens …« Er grinste. »Hoffentlich bist du ein guter Seemann. Meine Kleine ist unter Wasser ein Fisch, aber an der Oberfläche benimmt sie sich wie ein bockendes Pferd. Und der Golf soll morgen recht stürmisch sein.«
     
    *
     
    »Die Leute des Senators heizten mir ganz schön ein«, sagte Kommandant Dwight, als er und David Vincent, beide in Uniform, den Gruß des Wachtpostens erwiderten. Sie betraten den streng bewachten Marinestützpunkt auf der kleinen Insel, die dem Ufer vorgelagert war. »Aber ich deutete an, daß ganz Washington hinter dir steht. Und der Gedanke mit der Zusammenarbeit der Streitkräfte paßte zu dem Vortrag, den er vor dem Militär halten will.« Er warf David Vincent einen Blick zu, doch der nickte nur.
    »Da ist mein Baby.« Dwight deutete auf eine geduckte Konstruktion, die im Wasser vor dem Dock lag. »Kein besonders grandioser Anblick – aber es ist nicht zu bezahlen. Was es schafft, schafft sonst kein Schiff.«
    An Bord zeigte Dwight David stolz die Kommandozentrale, in der es vor Sauberkeit blitzte, dann den Maschinenraum, die abgeschirmte Reaktorkammer, die Lagerräume, die Mannschaftsquartiere, die Kombüse und die Aufenthaltsräume.
    »Filmvorführungen, Fernsehen, einfach alles ist da«,
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