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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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natürlich unmöglich.«
    »Weshalb sagst du das?«
    »Die Bedingungen, die ich eben beschrieben habe, existieren nur unterhalb der Mohorovicic-Diskontinuität«, sagte Lieberman. »Das ist die Grenze, an der die Lithosphäre in den flüssigen inneren Kern übergeht – in einer Tiefe von zehn Meilen, selbst an der dünnsten Stelle der Kruste.«
    »Und wo wäre das?«
    »Unter dem Ozean.«
    »Wieder einmal das Meer. Angenommen, jemand hätte sich durch diese Grenzschicht zum flüssigen Kern gebohrt – könnte das hier eine Probe des Materials sein, das dabei frei wurde?«
    Lieberman nahm die Brille ab, putzte sie geistesabwesend und starrte David nachdenklich an. »Du gehst mir ein wenig zu schnell vor – so viele Behauptungen – aber ja – wenn es möglich wäre, so ein Loch in die Tiefe zu bohren, dann könnte sich dieses Material bilden, aber nur, wenn das kalte Meereswasser direkt mit dem freigelegten Magma in Berührung käme. Doch diese Dinge gehen weit über den augenblicklichen Stand unserer Technik hinaus.«
    »Danke«, sagte David und erhob sich. »Ich weiß nun das Nötige.«
    »Einen Augenblick, Dave«, protestierte Lieberman. »Du kannst doch nicht einfach so gehen – mitten in der Nacht und ohne jede Erklärung?«
    »Tut mir leid«, sagte David. »Ich kann nicht anders.«
    Lieberman nickte langsam. »Also gut, Dave – du mußt wissen, was du tust. Ich hoffe nur, du bist dir im klaren darüber, welches Problem du da angehst.«
    »Was heißt das?«
    »Wenn es tatsächlich eine Gruppe gibt, die so einen Zugang zum Kern des Planeten bohren kann, dann verfügt sie über eine ungeheure Technik. Ich hoffe nur, du hast nicht die Absicht, ihre Aufmerksamkeit auf dich zu lenken.«
    »Ich möchte nicht allein vorgehen«, sagte David hart. »Ich muß versuchen, gewisse Behörden auf meine Seite zu bringen. Das heißt – wenn es diese Gruppe überhaupt gibt«, fügte er mit einem Lächeln hinzu.
    »Denk daran – wenn du mich brauchst, kannst du dich jederzeit, egal, ob Tag oder Nacht, an mich wenden.«
    »Danke, Paul«, sagte David Vincent. »Ich werde es nicht vergessen.«

 
3.
     
    Die heiße Sonne von Südflorida schien auf die Straße, die von Hibiskussträuchern und Palmen gesäumt war. David durchquerte einen hübsch hergerichteten Vorhof. Blumen in allen Farben schillerten in den Beeten, und ein Springbrunnen stieg inmitten eines großzügig angelegten Swimmingpools auf. Dave betrat einen Laubengang und sah sich die Nummern der pastellfarbenen Türen an. Er fand die gesuchte Ziffer und betätigte den glänzend polierten Messingklopfer. Lässige Schritte kamen näher, die Tür öffnete sich, und ein großer, breitschultriger Mann sah David erstaunt an. Dann grinste er breit und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Dave Vincent! Wo in aller Welt … wie …« Er unterbrach sich und zog David ins Innere des Zimmers. »Woher wußtest du, daß ich hier bin?« Sein Lächeln war mit Neugier vermischt. »Mensch, Mann, weißt du auch, daß das Geheiminformationen sind?«
    »Ich kenne immer noch eine Menge Leute«, sagte David. »Es freut mich, dich wiederzusehen, Tom. Du hast dich in den letzten acht Jahren nicht sehr verändert. Bis auf das Silberblatt natürlich.«
    »Eine Anerkennung für die sechzehn Jahre bei der Marine«, sagte Tom und winkte ab. Seine Blicke erfaßten schnell Davids schmales, wettergegerbtes Gesicht, seine hagere Gestalt und den etwas schäbigen Anzug. »Äh – wie geht es dir so, Junge? Ich hörte, daß du dir in einer Beraterfirma einen ruhigen Job geangelt hattest.«
    »Ich bin schon seit ein paar Monaten nicht mehr bei der MODIN-20«, sagte David knapp. »Tom, ich will nicht um den heißen Brei herumreden. Du mußt mir einen Gefallen erweisen.«
    »Natürlich, Dave«, sagte der Marineoffizier. »Äh – Geldsorgen …?«
    »Nein, nichts dergleichen. Die Sache ist mir so wichtig, daß ich ein halbes Dutzend kleinere und noch mehr große Sicherheitsvorschriften übertreten habe, um zu dir zu gelangen. Ich glaube, du weißt, daß ich das nicht so ohne weiteres tun würde.«
    Tom nickte. »Du warst damals ein ziemlich strikter Offizier«, sagte er nüchtern. »Ich will lieber nicht fragen, wie du mich hier entdeckt hast. Aber was soll das alles?«
    »Ich muß dich bitten, mir zu vertrauen, Tom«, sagte David hart. »Ich kann dir nicht viel sagen. Aber es handelt sich um dein Schiff.«
    Toms Züge verhärteten sich. »Was weißt du über mein Schiff?« fragte er knapp.
    »Es ist der
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