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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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Sie mir glauben. Bleiben, sagen, daß ich nicht verrückt bin.« Er griff nach David, der auf ihn zutrat und seine Hand nahm. Er spürte, wie ihm Ladislaw ein hartes, eckiges Ding von der Größe eines Silberdollars in die Hand drückte.
    »So, jetzt gehen Sie aber!« sagte Anclote, und der Wärter kam um das Bett herum. David trat zurück und sah Ladislaw fest an.
    »Ich gehe«, sagte er. »Ich weiß, daß Sie nicht verrückt sind, Mister Ladislaw. Machen Sie sich keine Sorgen. Es kommt alles wieder in Ordnung …«
    »Hinaus jetzt!« Anclotes Gesicht war dunkelrot vor Wut.
    An der Tür warf David noch einen Blick zurück. Einen Moment lang sah er den Verletzten fest an, dann wurde ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Jetzt wußte er, was er in den Augen des Fremden erkannt hatte.
    Entsetzen. Nacktes Entsetzen.

 
2.
     
    Paul Lieberman schüttelte stirnrunzelnd den Kopf, als er David Vincent in dem schäbigen Hotelzimmer gegenüberstand.
    »David, ich verstehe das alles nicht. Du rufst mich an und bittest mich, dich hier aufzusuchen …« Seine Blicke fielen auf den schmuddeligen Teppich, die fleckigen Wände, das altersschwache Bett. »Weshalb bist du nicht zu mir gekommen? Und diese Geheimnistuerei! Du willst mir nicht sagen, worum es sich handelt …«
    »Du warst krank, Paul«, sagte David. »Es war schon eine Zumutung, daß ich dich überhaupt angerufen habe. Aber ich hätte es nicht getan, wenn es nicht so ungeheuer wichtig wäre.«
    »Ich würde alles tun, um dir zu helfen, Dave. Es ist nur – ich verstehe das alles nicht.« Der Physiker rieb sich mit der Hand über die Stirn, auf der eine breite Narbe verlief. Sie war ihm nach dem zweimonatigen Krankenhausaufenthalt geblieben.
    David stand auf und ging unruhig im Zimmer hin und her. »Ich habe kein Recht, dich in diese Sache hineinzuziehen«, sagte er halb zu sich selbst. »Leider kann ich keinem anderen ganz vertrauen – und niemand hat deine Fähigkeiten.« Er wandte sich dem Freund zu. »Ich möchte lediglich, daß du dir die Probe eines Minerals ansiehst, Paul. Untersuche es und sage mir, was du feststellen konntest. Wirst du das für mich tun?«
    »Zeig mir dieses Mineral.«
    Vincent ging zu seinem Koffer, öffnete ihn und holte sein Rasierzeug heraus. Dann ging er in das enge Badezimmer. Er öffnete das Ende einer Zahnpastatube und holte den Gegenstand heraus, den Ladislaw ihm gegeben hatte, und spülte ihn sauber. Dann kehrte er zurück ins Zimmer und überreichte ihn dem Physiker. Lieberman drehte das abgeflachte, kantige Felsenstückchen zwischen den Fingern hin und her.
    »Klar, gelbliche Farbe, spezifisches Gewicht um 2,5«, sagte er. »Eine allotrope Schwefelform, würde ich sagen. Woher kommt das Stück?«
    »Das würde ich gern von dir hören«, sagte David.
    »Ich müßte Labortests und mikroskopische Untersuchungen anstellen, bevor ich etwas Endgültiges sagen kann«, meinte Lieberman. »Kannst du mir nicht verraten, woher du es hast? Es würde uns Zeit sparen helfen.«
    David schüttelte den Kopf. »Ich möchte dich nicht beeinflussen, Paul.«
    Der Physiker studierte Davids Züge. »Dave, du weißt, daß ich seit meinem Unfall Schwierigkeiten mit meinem Erinnerungsvermögen habe. Nichts Ernsthaftes – nur eine gewisse Verwirrung über die Ereignisse einige Wochen vor dem Unfall und keine Ahnung über den Unfallhergang selbst. Aber jetzt – irgendwie habe ich das Gefühl, daß wir das alles schon einmal durchgemacht haben.«
    »Nein, Paul. Du hast das Ding da noch nie gesehen. Was deinen Unfall betrifft – ja, du hast mir geholfen, und du wurdest dabei verletzt. Deshalb möchte ich dich jetzt auch nicht in die Sache verwickeln – nicht mehr, als unbedingt nötig. Und ich hätte mich überhaupt nicht mit dir in Verbindung gesetzt, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte.«
    »Es muß etwas Großes sein«, sagte Lieberman ruhig.
    »So groß wie das Ende der Welt«, sagte David und sah dem anderen in die Augen.
    Lieberman schüttelte verwundert den Kopf. »Du hast nie übertrieben, Dave«, sagte er. »Das Ende der Welt?«
    »Bitte – frag nicht weiter. Ich werde es dir nicht sagen, Paul. Ich könnte mir nicht verzeihen, wenn du durch meine Schuld noch einmal verletzt würdest. Sieh dir das Mineral an, sage mir deine Meinung dazu, und dann gehe ich wieder.«
    »Dave, was es auch ist, laß mich …«
    »Nein. Das ist mein letztes Wort, Paul. Hilf mir, oder hilf mir nicht – aber verlange nicht, daß ich dich wieder in die
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