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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone
Autoren: Mira Grant
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festgenommen werden wollten. Wir gingen.
    »Was gibt es für Neuigkeiten?«, fragte Mahir, während wir auf den Freeway fuhren. »Ich bin stundenlang von der Welt abgeschnitten gewesen. Verdammter Flug.«
    »Post von Rick – Senator Rymans Flugzeug hat etwa zur selben Zeit wie deins aufgesetzt. Sie treffen sich beim Bestatter mit uns. Emily konnte nicht kommen und lässt sich entschuldigen.« Ich schüttelte den Kopf. »Sie hat letzte Woche einen Kuchen geschickt. Einen Kuchen. Diese Frau ist so was von seltsam.«
    »Wie kommt Rick mit der Umstellung zurecht?«
    »Ziemlich gut. Als der Senator ihn darum gebeten hat, als neuer Vizepräsidentschaftskandidat einzusteigen, hat er seinen Job aufgegeben, und das scheint ihn nicht weiter aus der Ruhe zu bringen. Wer weiß? Vielleicht gewinnen sie. Auf jeden Fall bieten sie dem einfachen Volk genug Brot und Spiele.«
    »Politik in Amerika.« Mahir schüttelte den Kopf. »Verdammt bizarr.«
    »Man nimmt, was man kriegt.«
    »Das ist wohl der Lauf der Welt.« Zögernd schaute er mich an, während ich vom Freeway auf die Straße abbog. »Es tut mir so leid, Shaun. Ich weiß einfach nicht … Worte können nicht ausdrücken, wie leid es mir tut. Das weißt du doch, oder?«
    »Ich weiß, dass sie dir viel bedeutet hat«, sagte ich schulterzuckend. »Sie war deine Freundin. Und du warst ihr Freund. Einer der besten, die sie je gehabt hat.«
    »Das hat sie gesagt?«, fragte er verwundert.
    »Allerdings hat sie das. Andauernd.«
    Mahir wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Ich bin ihr nicht ein einziges Mal persönlich begegnet, Shaun. Das ist einfach so … so verdammt unfair.«
    »Ich weiß.« Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, meine Tränen wegzuwischen. Wenn ich sie laufen ließ, dann würden sie vielleicht von alleine versiegen. »Es ist, wie es ist. Läuft es nicht immer darauf hinaus? Es ist, wie es ist. Und wir müssen sehen, wie wir damit klarkommen.«
    »Da hast du wohl recht.«
    »Immerhin hat sie ihre Story gekriegt.« Der Parkplatz vorm Bestattungsinstitut war gerammelt voll mit Autos. Das passiert, wenn man die Mitarbeiter mehrerer großer Blogs und einer Präsidentschaftswahlkampagne sowie Freunde und Familie in ein einziges Gebäude zwängt. Der Sicherheitsdienst drehte wahrscheinlich völlig am Rad. Der Gedanke ließ die Ahnung eines Lächelns auf mein Gesicht treten und rief mir Georges Lachen ins Gedächtnis.
    Mahir warf mir einen Blick zu, als ich in die letzte für Familienmitglieder reservierte Parklücke fuhr. »Tut mir leid, hab ich was verpasst? Du lächelst.«
    »Nein«, sagte ich und öffnete die Tür. Am Eingang des Bestattungsinstituts würden uns Männer mit Bluttesteinheiten erwarten und Trauergäste, die mir erzählen würden, wie leid es ihnen tat, die mit mir zusammen weinen wollten, als könnte ich mit ihnen fühlen, obwohl ich doch kaum meine eigenen Tränen verstand. »Ich glaube, du hast überhaupt nichts verpasst. Du hast genau das mitgekriegt, was ich auch mitgekriegt habe.«
    Mahir schaute mich weiter befremdet an, während ich ausstieg. Ich wartete, bis er folgte. »Komm. Ein Haufen Leute wartet auf uns.«
    »Shaun?«
    »Ja?«
    »War es die Sache wert?«
    Nein , flüsterte George, und ich sagte: »Nein. Aber andererseits: Gibt es irgendetwas, das die Sache letztlich wert ist?«
    Sie hat die Wahrheit gesagt, so, wie sie sich ihr dargestellt hat, und dafür ist sie gestorben. Ich war dabei, und ich habe überlebt. Das war es nicht wert. Aber es war die Wahrheit, und es musste so kommen. Daran versuchte ich mich festzuklammern, während wir das Haus betraten, um Abschied zu nehmen, so gut es ging. Ganz würde es uns nicht gelingen. Niemals. Aber es würde genügen müssen, für George, für mich und für die anderen. Denn mehr würden wir nicht kriegen.
    »He George«, flüsterte ich.
    Was ist?
    »Jetzt schau dir mal das an.«
    Wir traten ein.

Danksagung
    Dieses Buch wäre ohne die Hilfe zahlreicher, hingebungsvoller Experten und Lektoren sicherlich niemals zustande gekommen. Von Ärzten und Epidemiologien bis hin zu Leuten, die zu Forschungszwecken in Gepäckwagen über Eisenbahnbrücken gefahren sind, gab es ebenso viele Feldstudien wie Recherchen am Schreibtisch. In vielerlei Hinsicht ist dieser Roman Teamarbeit, und ich bin all den genannten und ungenannten Menschen, die mir dabei geholfen haben, die Welt von Feed zum Leben zu erwecken, zu größtem Dank verpflichtet.
    Rae Hanson und Sunil Patel gehörten zu meinen
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