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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
Autoren: Linda Mignani
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sich Viola zu und ließ beinahe das Glas fallen, als sie sah, wer auf sie zueilte.
    John Sullivan.
    Shit, das durfte nicht wahr sein! Was war das für ein seltsamer Zufall, dass er in der gleichen Grafschaft wie sie wohnte.
    „Ist alles in Ordnung?“ Die Stimme der Freundin riss sie aus der Starre. „Du bist leichenblass.“
    „Ich hatte kein Mittagessen. Wahrscheinlich vertrage ich den Sekt nicht.“
    John erreichte Viola in diesem Moment, und natürlich musste er der Ehemann sein. Besitzergreifend fasste er sie an den Schultern, zog ihren Kopf in den Nacken und platzierte einen zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn. Wo John war, konnte Dean nicht weit sein. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    John sah unverfroren sexy aus, Black Irish . Er lächelte Kim sinnlich und selbstsicher an. In seinen grauen Augen lag kein Erkennen.
    „Ist das deine lang verschollene Freundin?“ Er ließ seine Frau los, und Kim spürte, dass er sie auf die Wangen küssen wollte. Nur über ihre Leiche. Sie hielt ihm, wie sie hoffte, überlegen lächelnd die Hand hin.
    „Kim Reynolds.“
    Der Name weckte keine Erinnerung, sie sah es ihm an. Wie auch – nach der Scheidung von Gary hatte sie seinen Nachnamen behalten. John trat einen Schritt zurück, akzeptierte die Barriere, die sie ihm deutlich demonstriert hatte. Wusste sie es doch, er war ein Sockenaufroller: auf den ersten Blick forsch, doch dahinter war nur heiße Luft. John verließ sich auf sein gutes Aussehen, das ihm jede Tür öffnete. Ihre schlug sie ihm vor der Nase zu, und schon wusste er nicht, wie er sie umgarnen sollte. Der Kühlschrankpanzer zeigte Wirkung, auch wenn sie sich darin einsam wie ein ausgesetzter Welpe fühlte. Er durfte ihr nicht anmerken, dass sein Anblick sie bis ins Mark erschütterte. Sie lächelte ihn gefasst an, obwohl sie ihm am liebsten den Inhalt des Glases ins Gesicht geschüttet hätte.
    „Sorry, ich wollte nicht abweisend sein. Mir war übel.“
    Ihr war nicht nur übel, sie konnte schwerlich an sich halten. Zu tief saß die Demütigung. Sie erinnerte sich daran, als ob es gestern passiert wäre, spürte die kalte Luft auf der Haut, die Angst und die Scham davor, entdeckt zu werden. In dieser Nacht hatte sie ihren Tränen freien Lauf gelassen – das letzte Mal, dass sie hemmungslos geweint hatte. Tränen brachten nichts außer Kopfschmerzen und geschwollenen Augen.
    Er sah sie besorgt an, sodass es zusätzlich an ihren Nerven zerrte. Sie wappnete sich gegen die Empfindung. Er war ein Arschloch, das durfte sie niemals vergessen. Für einen kurzen Augenblick änderte sich der Ausdruck seiner Augen. Erkannte er sie? Ihr Herz raste bei der Vorstellung.
    „Wo ist Dean? Er sollte Kim kennenlernen.“ John legte Kim einen Arm um die Schultern, und sie bemerkte die Kraft, die in ihm steckte. Ohne eine Szene zu verursachen, konnte sie sich nicht befreien. Frech zog er sie enger zu sich. Es wirkte wie eine Provokation. Sie spürte die Hitze seines Körpers, mit welcher Leichtigkeit er sie in Schach hielt. Für die Anwesenden sah es wie eine freundliche Geste aus. Mehr noch, da er Viola mit dem zweiten Arm umschlang. Irgendetwas haftete ihm an, eine Dominanz, die sie abschreckte und gleichzeitig herausforderte. Es ängstigte sie. Tief in ihrem Inneren ahnte sie, dass es keine Reaktion auf ihn war, sondern auf sich selbst. Vielleicht rollte er keine Socken auf, stattdessen benutzte er sie, um Viola damit an den Bettrahmen zu fesseln.
    Woher kam dieser abstruse Gedanke?
    Und als ob es nicht reichte, führte sie ihn weiter aus, stellte sich Viola nackt an dem Kreuz vor, die Haut gezeichnet von den Schlägen einer der handgearbeiteten Peitschen. Die Wangen nass vor Tränen und Schweiß, die Schenkel benetzt mit ihrer Lust. Kim versuchte, Abscheu bei dem Gedanken zu empfinden, doch es gelang ihr nicht. Sie schob es auf John und den Schock, ihn zu sehen.
    Er lockerte den festen Griff nicht für eine Sekunde und verfrachtete sie in den nächsten Raum. Es war fast, als ob er sie abführte und sie ihm ausgeliefert war. Die Situation gefiel ihr nicht, zumal er es wusste, denn er sah schmunzelnd auf sie herab, der Blick eine einzige Herausforderung. Außerdem schien Kim ihn zu amüsieren. Er wollte ihr eine Reaktion entlocken und würde entsprechend reagieren, das drückte seine gesamte Körperhaltung aus.
    Sie erspähte Dean, bevor er sie entdeckte. Das gab ihr kostbare Zeit, um die Erschütterung aus ihrem Gesicht zu verbannen. Er stand mit der wunderschönen Frau
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