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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
Autoren: Linda Mignani
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Küsse zum Erbeben brachte. Viola hatte keine Ähnlichkeit mit dem verschüchterten Mädchen, das sie einst gewesen war. Was immer er mit ihr angestellt hatte, es tat ihrer Freundin mehr als gut.
    Sie grinsten sich an, die Vertrautheit zwischen ihnen war spürbar, als ob sie nie getrennt gewesen wären, und doch war alles anders.
    Kim betrachtete nicht ausschließlich die Bilder, sie begutachtete auch die Einrichtungsgegenstände. Eine leise Unruhe breitete sich in ihr aus. Ein Andreaskreuz? Dazu in perfekter Handarbeit aus poliertem Holz und mit Softmanschetten, die mit dunkelrotem Samt unterlegt waren. So ekelig sie die Idee fand, daran zu stehen, das Utensil übte eine eigenartige Faszination auf sie aus – entsprach es doch gar nicht ihrer Vorstellung von einem mit Kunstleder bezogenen Kreuz, welches in einem schmuddeligen Raum thronte. Auch Ketten und Ringe zierten Wände und Decken, und aufgerollte Peitschen, die neben Violas Kunst hingen, ließen sie schlucken. Erneut wanderte ihr Blick zu den Schmerzbringern. Kim kam nicht gegen den Reiz an. Sie sahen ganz anders aus als die Peitschen in Sallys Schlafzimmer, waren sie doch erlesene Handarbeit. War das dort etwa ein Schenkelspreizer?
    Wie würde es sein …
    Wütend untersagte sie sich, mit dieser Fantasie zu spielen. Das war abartig!
    Sie unterdrückte ein Schaudern, als sie eine Reihe Analplugs entdeckte, die auf einer Anrichte wie aufgereihte Familienfotos standen. Polierter Edelstahl, geschmückt mit glitzernden Steinen, und sie wirkten stilvoll. Kim konnte kaum glauben, dass sie diesen Gedankengang hatte. Es musste an den schönen Gemälden liegen und an der geschmackvoll-erotischen Atmosphäre des Anwesens.
    Auf einem weiteren Sideboard stand eine Ansammlung Glasdildos, die im sanften Schein des gedämpften Lichts funkelten. Sie ähnelten Schmuckstücken, mit den farbigen Schlieren, die im Glas eingebettet schimmerten.
    Waren die Accessoires angeschafft worden, um die Kunst ins rechte Licht zu rücken? Sie beäugte die Freundin misstrauisch. Was war das für ein Haus? Jeder Raum lockte mit edlem Parkettboden, bodentiefen Fenstern und hohen Decken. Perfekt aufeinander abgestimmte helle Farben zauberten ein gemütliches Flair. Die Zimmer wirkten nicht kalt und unbewohnt, sondern verströmten eine lebendige Atmosphäre, so wie Viola, trotz der grauenvollen Utensilien.
    Aber Viola konnte nichts für SM übrig haben, dazu war sie viel zu fröhlich und gefestigt. Sie lachte die ganze Zeit, die Gesten souverän und sinnlich. Auch die Gäste der Vernissage sahen nicht auffällig aus. Niemand kroch mit einem Halsband verziert auf dem Boden herum. Keiner der Männer schrie seine Begleitung in der Öffentlichkeit an und schlug ihr ins Gesicht, weil sie es wagte, ihn anzusehen oder gar ohne Erlaubnis zu sprechen. Dennoch, wenn sie die Kerle betrachtete, bewegten sie sich nicht wie die üblichen Anzugträger, die sie kannte, sondern sie wirkten dominant und einschüchternd selbstsicher. Sie sahen Kim auf eine Weise an, die unverblümt wirkte. Kein verschämtes Blinzeln, sondern direkter Augenkontakt. Auch bei einigen Frauen bemerkte sie dieses Verhalten: Sie musterten Kim mit unverhohlenem Interesse, als ob sie ihre Fantasie anregte und sie sich vorstellten, sie nackt in die Bondagevorrichtung zu hängen, die Kim soeben erspähte. Allein die Vorstellung jagte eine Hitzewelle durch ihren Körper. Ihre Nervosität stieg, und um das zu verbergen, straffte sie die Schultern und erwiderte die Blicke. Niemand sollte wissen, dass sie sich unwohl fühlte. Über die Jahre hatte sie die äußere Schale perfektioniert. Sie griff nach einem weiteren Glas und schüttete den eiskalten Inhalt in zwei Schlucken hinunter. Bis jetzt hatte sie noch keinen Solokerl entdeckt, der sich für einen Flirt eignete. Sie wollte jemanden mit einer sanften Ausstrahlung. Irgendwo musste doch so ein Typ zu finden sein!
    Kim fühlte sich wie der einzige Mensch, der im dunklen Heim von Dracula gelandet war, und kicherte hysterisch. Zum Glück schob Viola ihr Verhalten auf den Sekt zu und hob ihr Glas.
    „Wie gefällt dir das Bild? Es heißt Schmetterlingserwachen.“
    Der großformatige Keilrahmen zeigte die gleiche Brünette wie auf dem Gemälde im Eingangsbereich. Sie hielt einen roten Voileschal in der Hand, der den vollkommenen Körper zur Schau stellte. Schwarze Schmetterlinge umschwirrten sie. Auf den rasierten Venushügel hatte Viola ein schwarzes Schmetterlingstattoo gemalt.
    Kim drehte
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